Faszination der UnterweltSchon vor Eröffnung herrschte auf dem Höhlenweg viel Betrieb

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Fertig zum Abmarsch: Von der blauen Einstiegsluke zum „Windloch“ aus ging es gestern lediglich einen guten Kilometer weit auf dem Höhlenweg hinunter zur Aggertalhöhle.

Fertig zum Abmarsch: Von der blauen Einstiegsluke zum „Windloch“ aus ging es gestern lediglich einen guten Kilometer weit auf dem Höhlenweg hinunter zur Aggertalhöhle.

Ründeroth – Eigentlich hatte die Eröffnung des Ründerother „Höhlenwegs“ gestern Nachmittag eine nichtöffentliche Veranstaltung sein sollen. Aber nachdem diese Zeitung den jüngsten der Bergischen Streifzüge ausführlich in ihrer Samstagausgabe vorgestellt hatte, waren am Sonntagnachmittag sogar schon Wanderer aus Köln am Start.

Auch wenn man das „Windloch“, mit bislang erkundeten 8,1 Kilometer Länge NRWs größte Höhle, gar nicht sehen kann, übt allein der Gedanke an die weit verzweigte Ründerother Unterwelt eine große Anziehungskraft aus. Zum Auftakt hatten die Forscher vom Arbeitskreis Kluterthöhle um ihren Vorsitzenden Stefan Voigt gestern die stählerne blaue Einstiegsluke aufgeklappt, damit man einen Blick auf die ersten, senkrecht abfallenden Höhlenmeter werfen konnte. Die sind schon so eng, dass niemanden die Lust zum Hineinklettern beschlich.

8,4 Kilometer lang ist der Höhlenweg, Start und Ziel sind am Ründerother Bahnhof. Gestern spazierten die Gäste die 1,2 Kilometer zwischen „Windloch“ und Aggertalhöhle entlang und ließen sich an zwei der neun Infotafeln entlang der Strecke Details zur Ründerother Höhlenwelt schildern. Und die wird immer größer.

Maximal 60 Meter

Im Bereich der Stelle, wo der Walbach in der Erde verschwindet, um erst zwei Stunden später wieder in den Hüttengärten am Ründerother Ortsrand im Tageslicht aufzutauchen, haben Voigt und seine Forscherfreunde inzwischen acht weitere Höhlen entdeckt. Die größte von ihnen misst zwar nur 60 Meter, aber die Funde zeigen, dass die unterirdische Kalksteinlandschaft praktisch „löchrig wie ein Schweizer Käse ist“, wie Bürgermeister Dr. Gero Karthaus es ausdrückte. Damit die Erkundung weitergehen kann, habe man inzwischen 40 Hektar Gelände gekauft und für Naturschutz und Höhlenforschung gesichert, so Voigt.

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Für Landrat Jochen Hagt, für den es nach dem Spaziergang im Gebiet des umstrittenen Lindlarer Gewerbegebiets Klause V am Vormittag gestern der zweite Termin auf Schusters Rappen war, ist der Höhlenweg ein guter Ersatz für den von einem Hangrutsch verschütteten Vogelweg in Engelskirchen. Das Wandern erlebe – von Corona noch zusätzlich befördert – eine Renaissance. Und von der verspricht sich auch der bergische Tourismus zusätzliche Impulse.

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