Feuerwehr muss Bäume fällenB 256 bei Sotterbach wegen Sturm fast zwei Tage gesperrt

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Wegen Baumfällungen nach dem Sturm musste die B 256 bis zum Mittwochmittag gesperrt bleiben.

Wegen Baumfällungen nach dem Sturm musste die B 256 bis zum Mittwochmittag gesperrt bleiben.

Sotterbach – Sturm „Eugen“ hat die Reichshofer Feuerwehr ziemlich ins Schwitzen gebracht. „Wir hatten Mühe, die Straße zu evakuieren“, sagt Maik Fischbach, Leiter des Löschzugs West. Am Dienstag gegen 16 Uhr war die Einheit alarmiert worden, da der Sturm mehrere Bäume auf den Zubringer (B 256) bei der Ortschaft Sotterbach gekippt hatte. Seitdem war das Teilstück gesperrt, erst am Mittwochmittag konnte es nach einigen Baumfällungen wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatte sich bereits ein mehrere hundert Meter langer Stau auf der Verbindungsstraße zwischen der Autobahnabfahrt Bergneustadt und dem Sengelbuschkreisel bei Denklingen gebildet. „Wir mussten schnell handeln, um die Fahrzeuge aus dem Gefahrenbereich zu schleusen“, schildert er. In dem tobenden Sturm hätten ja noch mehrere Bäume auf der Hügelkuppe umzukippen gedroht.

Fahrzeuge schnell evakuiert

Währenddessen hatte die Polizei die Straße ab Volkenrath voll gesperrt. So konnte der Stau von den rund 15 Einsatzkräften langsam aufgelöst werden. Während der Aktion seien weitere vier Bäume auf die Straße gestürzt, einer davon auf einen Anhänger des Bereitschaftsdienstes von Straßen NRW. „Wir können nur froh sein, dass alles noch so gut geklappt hat“, meint Fischbach. „Wären die Fahrzeuge nicht so schnell evakuiert worden, wären höchstwahrscheinlich Menschen verletzt worden.“ Die Rettungsleitstelle in Kotthausen teilte mit, dass es am Dienstag im gesamten Kreisgebiet knapp 20 Feuerwehreinsätze wegen umgestürzter Bäume gegeben habe.

Die Einsatzstelle auf der B 256 aber ist der Feuerwehr nicht nur von diesem Sturm bekannt. In den vergangenen Wochen sei die Einheit bereits sechs Mal dorthin ausgerückt, schildert er. Für Achim Gerhard vom Landesbetrieb Straßen NRW in seinem Fällbagger ist das nicht verwunderlich. Jahrzehntelang hätte hinter der mit Laubbäumen bestandenen Böschung ein hoher Fichtenwald gestanden. Dieser sei dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und nun gefällt worden. Dadurch seien die Bäume dem Sturm aus westlicher Richtung schutzlos ausgeliefert gewesen. „Da sieht man, was passieren kann“, sagt Ingo Schneider, Chef der Straßenmeisterei Waldbröl. Noch im März hatte er herbe Kritik seitens der Naturschutzverbände einstecken müssen, da der Landesbetrieb Straßenbau im Februar Bäume auf der östlichen Seite der B 256 gefällt hatte, um einen Wildschutzzaun zu errichten.

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Aus Vogelschutzgründen sei die westliche Seite zunächst verschont geblieben, dort habe man sich auf das Entfernen kranker Bäume beschränkt. Die Folge: Am Dienstag kippten die nun ungeschützten Bäume einfach der Reihe nach um. „Ich bin für die Natur und die Straßensicherheit“, sagt Schneider und betont: „Für mich zählt aber ein Menschenleben mehr, als ein Baum, der an der Straße steht.“

Nach dem Schaden durch den Sturm musste deshalb erstmal aufgeräumt werden. Seit Dienstagabend befreite Achim Gerhard mit dem großen Fällbagger, der Bäume noch in 13 Metern Entfernung greifen kann, die rund 300 Meter lange und etwa acht Meter hohe Böschung, vom Baumbewuchs: „Von Hand hätte diese Arbeit mit der Motorsäge mehrere Tage gedauert.“

Mit höchster Konzentration näherte er sich von der Straße den Bäumen an der Böschung mit dem langen Baggerarm, fixierte sie mit dem Greifer und durchtrennte den Stamm mit der Anbausäge wie mit einem chirurgischen Besteck, bevor er sie geordnet am Straßenrand ablegt. Während der Häckselarbeiten am Nachmittag konnte dann bereits wieder eine Spur freigegeben werden.

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