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Gearbeitet, gereist, gefeiertDie Zimmermanns sind seit über 65 Jahren ein Paar

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So gern, wie sie auf ihrem Hof in Seifen waren und sind, so gern sind Magdalene und Helmut Zimmermann auch immer durch die weite Welt gereist.

Seifen – Da gab es in der Winterschule in Waldbröl damals noch eine andere, die sich für den Zimmermanns Helmut interessierte. Mit dem Hinweis „An den brauchst Du nicht zu denken, der ist streng katholisch“, erstickte dessen spätere Ehefrau Magdalene aber jegliche Ambitionen der evangelischen Konkurrentin im Keim.

Immer gern „uff Jück“

Später, als sich Magdalene und Helmut dann jede Woche im Morsbacher Gertrudisheim sahen - dort sang er im Chor der Eintracht und sie traf sich mit ihrer Mädchengruppe – festigten sich die Bande zwischen den beiden. Es dauerte aber noch fünf Jahre, in denen Helmut Zimmermann jede Woche zu Fuß die fast vier Kilometer vom Morsbacher „Siefen“ zu Magdalene ans andere Ende des Ortes zur „Heide“ marschierte, bis die beiden am 18. November 1961 in Morsbach heirateten und Magdalene anschließend zu ihrem Helmut auf den Bauernhof in Seifen zog, auf dem sich das Paar ein gemütliches Nest für die Familie herrichtete.

So gern, wie sie daheim auf ihrem kleinen Hof in jener Morsbacher Ortschaft waren und sind, so gern sind die beiden auch immer durch die weite Welt gereist. Ob mit dem Chor der Eintracht, dem Helmut seit nunmehr 70 Jahren angehört, den Nachbarn oder der Familie: Die „Zimmermänner“ waren immer gern „uff Jück“ und haben viel von der Welt gesehen. Bis nach Amerika hat sie eine Konzertreise der Eintracht gebracht und eine andere zum Papst nach Rom in den Petersdom.

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Die Jubilare

Das Geheimnis der Ehe?

Für Magdalene und Helmut Zimmermann heißt das, immer füreinander da zu sein und die Familie zu ehren. In ihrem Haus hängen und stehen in jeder Ecke Fotos aus den letzten acht, neun oder zehn Dekaden: Von den eigenen Eltern, den Geschwistern, den Kindern, Enkeln, Urenkeln, Nichten und Neffen und deren Kindern.

Der größte Wunsch?

Gesundheit und noch viele gemeinsame Jahre in ihrem geliebten Zuhause verbringen.

Doch wenn die Zimmermänner nicht verreist sind oder zu Hause auf dem Feld arbeiten, dann verbringen sie ihre Zeit am liebsten mit fröhlicher Musik in fröhlicher Gesellschaft. Ob singen, schunkeln, tanzen: Ein Grund zum Feiern findet sich in einer Familie mit vier Töchtern, fünf Enkelkindern, drei Urenkeln und 34 Nichten und Neffen und einem riesigen Freundeskreis, der sich aus einem Chor, dem Nachbarschaftsclübchen und den früheren Klassenkameraden rekrutiert, eigentlich immer.

Nur ist es seit Corona etwas ruhiger geworden. „Zu ruhig“, befindet Helmut Zimmermann hin und wieder, dann schnappt er sich sein Schifferklavier, dessen Gebrauch er sich vor vielen Jahren selbst beigebracht hat, geht hinüber zum Seniorenheim und spielt den Bewohnern dort fröhliche Lieder vor. Musik ist den Eheleuten wichtig, das Radio trällert den ganzen Tag in der Küche. Und wenn ein Lied der Kastelruther Spatzen läuft, freut sich Magdalene besonders, während Helmut am liebsten die Flippers hört.

„Gesundheit ist das Wichtigste“

Seit nunmehr 60 Jahren leben sie auf dem Hof mit dem Stall gleich neben dem Haus. Um die Tiere der heutigen Hobbyzucht kümmert sich einer der Enkelsöhne. „Bis vor ein paar Jahren habe ich ihm geholfen“, erzählt Helmut Zimmermann, der die ganzen 86 Jahre seines Lebens nur dreimal ins Krankenhaus musste. „Gesundheit ist das Wichtigste“, sagt er und drückt die Hand seiner zwei Jahre jüngeren Frau, die seit einiger Zeit erkrankt ist und um die er sich mit Hilfe der Familie und eines Pflegedienstes kümmert.

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Beide freuen sich sehr auf die Feier zum diamantenen Jubiläum, die am Freitag corona-konform mit 3G-Pflicht in großem Kreis nach der katholischen Dankesmesse startet und bei der ganz bestimmt gesungen, gelacht und geschunkelt wird.

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