Dümmlinghauser MühleAltes Gemäuer bei Gummersbach wird zum Lern- und Erholungsort

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Die Mitglieder des Dorfgemeinschafts- und Gartenbauvereins Dümmlinghausen-Hesselbach-Bernberg haben bereits über 500 Stunden in Sanierung und Umbau der Mühle gesteckt.

Die Mitglieder des Dorfgemeinschafts- und Gartenbauvereins Dümmlinghausen-Hesselbach-Bernberg haben bereits über 500 Stunden in Sanierung und Umbau der Mühle gesteckt.

Gummersbach – Die Dümmlinghauser Mühle soll wieder in einen Zustand versetzt werden, der die wesentlichen Funktionen dokumentiert und veranschaulicht. Errichtet 1814 und 1878 zur heutigen Mühle umgebaut, ist sie eine der letzten historischen Mühlen in Gummersbach und eine der wenigen in Oberberg, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Im Anbau läuft der Innenausbau.

Im Anbau läuft der Innenausbau.

Um auch weiterhin den Besuchern eine Reise in die Vergangenheit zu ermöglichen, werden an und im Mühlengebäude seit vergangenem Jahr umfangreiche Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten durchgeführt. Mit rund 430 000 Euro, das sind 90 Prozent der veranschlagten Kosten, wird das Projekt durch das Landesheimatministerium gefördert.

500 Arbeitsstunden investiert

Die restlichen zehn Prozent werden durch den Eigentümer, der Entwicklungsgesellschaft Gummersbach, der Stadt, Spenden und Eigenleistung durch den Dorfgemeinschafts- und Gartenbauverein Dümmlinghausen-Hesselbach-Bernberg finanziert.

Das Mühlrad und das Werk sind die ältesteten Komponenten des Ensembles.

Das Mühlrad und das Werk sind die ältesteten Komponenten des Ensembles.

Bereits über 500 Stunden hat der harte Kern der Mitglieder in das Gebäude investiert und etwa die Räume entrümpelt und die innere Holzverkleidung des Dachs entfernt sowie die Kehlbalken zur Unterstützung der Dachkonstruktion höher gesetzt. Im nächsten Schritt soll das Dach isoliert und eine neue Holzverkleidung gebaut, der Holzboden auf Vordermann gebracht, die Fenster ausgetauscht und die Elektronik fachgerecht erneuert werden. Parallel sind Firmen derzeit dabei, den Erweiterungsbau zu errichten.

Der Rohbau mit Isolierung für das Erdgeschoss mit Flachdach sowie die darunter liegenden Kellerräume zur Lagerung von Gartenmöbeln, Arbeitsgeräten und Materialien der Dorfgemeinschaft, steht bereits. „Hier wird es dann auch den barrierefreien Eingang und Sanitäranlagen geben. Die noch bestehenden Toiletten im Untergeschoss der Mühle werden entfernt, um damit mehr Raum für einen musealen Bereich zu schaffen“, sagt Bettina Kannen vom Vereinsvorstand. Denn neben der Möglichkeit, die Mühle für Veranstaltungen zu buchen, solle es auch ein außerschulischer Lernort werden, der Kindern und Jugendlichen die Wasserkraftnutzung näher bringt. Dafür braucht es eine funktionstüchtige Mühle.

Neue Herausforderung

Das aber stellte den Verein vor eine weitere Herausforderung. Manfred Pelzer-Zibler von der Dorfgemeinschaft erklärt: „Nicht nur das Mühlrad muss restauriert werden, auch die hölzerne Antriebsanlage bedarf einer Reparatur, denn die sogenannten Kämme in den Zahnrädern, die ineinander laufen, sind von Holzwürmer zerfressen. Das bedarf Handwerker, die sich mit solchen Mühlen auskennen und davon gibt es nicht mehr sehr viele.“ Eine Ausschreibung laufe derzeit noch.

Weitere Infos gibt es online

duemmlinghauser-muehle.de

www.duhebe.de

Weiteres Prunkstück nach der Sanierung und Erweiterung soll die Umlage werden. „Es ist uns sehr wichtig, dass die Umlage, die für die Bevölkerung rund um die Uhr zur Verfügung steht, eine Art Erholungsort wird, zeitgleich aber die Nähe zur Mühle widerspiegelt“, sagt Uwe Jacobs vom Vereinsvorstand. So solle das Grundstück um die Mühle nicht nur mit neuen Pflanzen bestückt werden. Links neben dem Gebäude soll ein Amphitheater mit Sitzgelegenheiten aus Grauwacke entstehen, sodass die Besucher das Mühlrad betrachten können. Für die Kinder sollen eine Rutsche, zugänglich über einen Netzaufstieg, sowie Sand-Matsch-Bereich und eine Wasserspirale am Untergraben für Spiel und Spaß sorgen.

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Fertigstellung des Projekts ist für Mitte 2023 geplant, doch bis dahin stehen den Mitgliedern des Vereins noch rund 2000 Stunden Handwerksarbeiten bevor. „Dafür benötigen wir auch weitere Unterstützung, finanzieller Art aber auch Muskelkraft ist gefragt. Wer sich beteiligen möchte, ist willkommen“, appelliert Manfred Pelzer-Zibler an die Bevölkerung. Eine weitere Möglichkeit, das Projekt kennen zu lernen und sich vom Fortschritt der Sanierungs- und Bauarbeiten zu überzeugen, gibt es am Sonntag, 25. September, am „Tag der offenen Baustelle“. „Wir würden uns über eine rege Teilnahme freuen, denn schlussendlich ist die Mühle und auch ihre Umlage nicht nur für die Bewohner des Ortes sondern für jeden in Oberberg“, so Kannen. 

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