Missbrauchsprozess in GummersbachMann bedrängte Kinder auf Internetplattform

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Symbolbild

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Gummersbach – Vor dem Amtsgericht Gummersbach muss sich ein 43-Jähriger erneut wegen sexuellen Kindesmissbrauchs und Verbreitung kinderpornografischen Materials in neun Fällen verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte den Gummersbacher angeklagt, auf einer Plattform für Kinder und Jugendliche im Internet auf mehrere Mädchen zwischen elf und 14 Jahren eingewirkt zu haben.

Die Staatsanwältin warf ihm vor, sich 2017 gegenüber Kindern als 14-jähriger Junge ausgegeben und ihnen intime Fotos von sich geschickt zu haben. Im Gegenzug habe er Nacktbilder von den Mädchen verlangt und teilweise auch bekommen. Darüber hinaus habe er sie animiert, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen und ihm Bilder davon zu schicken. Trotz der Weigerung einiger habe er sie weiter belästigt. Auch wurde auf seinem Rechner ein Video gefunden, in dem eine Neunjährige vor der Kamera tanzt.

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Der Verteidiger sagte, dass das Video aus der Schule von dessen Tochter stamme und so auf den Computer gelangt sei. Die Internetkommunikation sei unerklärlich, aber die Verbindung seines Mandanten sei ungesichert und der Parkplatz neben dem Haus werde oft von Lastwagen genutzt. Die auf dem Handy gefundenen Bilder seien für einen Austausch mit der Ehefrau bestimmt gewesen. „Überlegen Sie sich gut, ob Sie nicht etwas für die Höhe des Strafmaßes tun wollen“, kommentierte die Staatsanwältin. Die Mail-Adresse des Angeklagten sei in dessen Nutzerkonto beim Plattformbetreiber hinterlegt.

Im Sommer stand der Mann wegen der Sache schon mal vor Gericht. Da wurde das Verfahren unterbrochen, um seinen Computer und sein Smartphone von einem Sachverständigen auswerten zu lassen. Im Fortsetzungstermin soll ein Gutachten klären, ob die Handyfotos den Angeklagten zeigen. (kup)

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