Eveline Fuchs war immer eine Powerfrau. Sie war leidenschaftliche Turnerin und Leichtathletin im VfL Gummersbach, eine absolute Schnellleserin, wovon zahlreiche Bücherregale in ihrem Haus erzählen, und hat immer darauf geachtet, für sich selbst sorgen zu können. Am 25. Dezember feierte die Hülsenbuscherin ihren 100. Geburtstag.

Ihre frühe Kindheit verbrachte sie in Himmerkusen. Als sie in ihren jungen Teenagerjahren war, zog die Familie nach Niederseßmar. Eveline Fuchs hatte einen Zwillingsbruder und eine ältere Schwester namens Helga. Ihr Zwilling, Horst Jurkow, baute auf Madagaskar eine Kaffeeplantage auf, verstarb 2023 mit 97 Jahren.

Ausbildung bei Steinmüller in Gummersbach

Gefragt, was sie bis ins hohe Alter fit hielt, sagt Eveline Fuchs nachdrücklich: „Sport!“ Ihre Sportlichkeit hat auch für besondere Familiengeschichten gesorgt. Als sie gegen Ende des Zweiten Weltkrieges auf Rügen im Arbeitseinsatz war, marschierten die Russen ein. Um sich vor den Soldaten zu verstecken, hängte sich das junge Mädchen unter einen Balkon. Dort wurde sie dennoch von einem leicht amüsierten Offizier entdeckt, der die junge Frau fortan beschützte. Als Leichtathletin qualifizierte sie sich Jahre später für die Deutschen Meisterschaften.

Dass sie Mut und Durchsetzungsvermögen hat, zeigte sich auch in ihrer Berufswahl. Nach einer Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel absolvierte sie eine zweite Ausbildung zur Technischen Zeichnerin bei Steinmüller in Gummersbach. Dort lernte sie Ende der 1950er Jahre ihren späteren Ehemann kennen, der aber zunächst – dank einer flapsigen Bemerkung im Fahrstuhl – nicht bei ihr punkten konnte. Bei einer Feier spürten die beiden dann aber doch, dass sich hier eine große Liebe anbahnt.

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Von

Monika Siegfried-Hagenow

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Die junge Eveline heiratete den Maschinenbau-Ingenieur Ehrhard Fuchs, 1962 kam Tochter Vera zur Welt. Auch diese wuchs zu einer sportbegeisterten Frau heran, die heute davon erzählen kann, wie ihre Mutter die kleine Familie   mit gesundheitsbewusstem Essen fit hielt. Nur bei ihren sagenhaften Tortenkreationen achtete sie nicht so sehr auf die Kalorien, wie Vera Fuchs lachend verrät.

Mitte der 1970er Jahre zog die Familie ins Eigenheim in Hülsenbusch, nun war auch regelmäßig Gartenarbeit ein Zeitvertreib. Eveline Fuchs hatte zwischenzeitlich wieder angefangen, im Einzelhandel zu arbeiten. Innerhalb von Deutschland begleitete sie ihren Mann ab und zu auf Dienstreisen, im Urlaub wurde Cuxhaven zu einem bevorzugten Ziel. 2023 verstarb Ehrhard Fuchs. Eveline Fuchs lebt heute noch im Haus, wird von einer Betreuung und ihrer Tochter umsorgt, schaut fern und beobachtet, was sich über die Jahreszeiten hin in ihrem Garten tut.