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AusflugstippAuf den Spuren der Sage über den Gummersbacher Hexenbusch

3 min
Eine Hexenstatue in einem Park.

Im Freizeitpark Hexenbusch in Gummersbach erinnert eine Statue an die Sage.

Wir stellen in einer neuen Serie einige märchenhafte Orte in Oberberg vor und geben Tipps für Familienausflüge – auf den Spuren der Sagen.

„Es war einmal ein Wald. Der war so finster und unheimlich, dass ihn niemand freiwillig betrat. Die Gummersbacher nannten diesen Wald den Hexenbusch. Zwischen knorrigen Hainbuchen, deren Äste wie gierige Finger in den Himmel ragten, wirkte es, als würden die Bäume das Sonnenlicht absichtlich verschlucken. Die Alten erzählten, dass dort eine böse Hexe lebte, die Unheil über das Dorf brachte“ – so beginnt eine der Geschichten aus einem oberbergischen Märchen-Reiseführer, der online zu lesen ist.

Märchen seien viel mehr, als nur Geschichten. „Sie öffnen Türen voller Fantasie, Abenteuer und Geheimnisse, die seit unserer Kindheit fester Teil unseres Lebens sind. Doch Märchen haben viele Dimensionen: Sie laden uns ein, zu träumen, zu staunen und die Welt mit Neugier aus anderen Perspektiven zu entdecken“, sagt die Nümbrechterin Marie Brück, die den Märchen-Reiseführer geschrieben hat. Sie alle nehmen Bezug auf sagenhafte Orte in Oberberg – und davon gibt es viele. Einige stellen wir in einer neuen Serie in dieser Zeitung vor und geben Tipps für Familienausflüge.

Eine Info vorab: Es empfiehlt sich, die komplette Geschichte aus dem Online-Märchen-Reiseführer auszudrucken, einzupacken und mit ihr an den Ort ihrer Erzählung zu gehen.

Hexenbusch: Auf den Spuren der Sage im Gummersbacher Zentrum

In der ersten Folge geht es nach Gummersbach. Start ist der Hexenbusch-Spielplatz im Park oberhalb des Rathauses an der Parkstraße. In dem Freizeitpark – zwischen alten Bäumen – steht eine Hexenstatue. Sie erinnert an eine alte Sage. Demnach sollen in dem Park einst krumme Hainbuchen gestanden haben, die menschlichen Gestalten glichen. Eine Hexe soll im Wald ihr Unwesen getrieben haben. Nach ihr wurde der Hexenbusch benannt. Der Freizeitpark wird heute von einem Verein gepflegt.

Die Hexe soll den Menschen in Gummersbach einst Pest, Verderben und Tod geschworen haben, weil sie in ihrer Jugend von einem jungen Jäger betrogen wurde. Es heißt, dass sie die Menschen, die sich in ihren Wald wagten, zu Stämmen erstarren ließ. Außerdem soll sie das heilende Wasser des Bornerhofs vergiftet und eine hohle Linde beim Singerbrink, aus der früher neugeborene Kinder gekommen sein sollen, verflucht haben. Lange Zeit seien keine Kinder in Gummersbach geboren worden. Erst, als drei Männer aus dem Dorf die Hexe überlisteten, kehrte wieder Frieden ein.

Vom Start unseres Ausflugs am Hexenbusch-Spielplatz geht es weiter zur damaligen Singerbrink-Kinderlinde. Dazu geht es den Berg hinab zum Singerbrink. Wo mag wohl die Linde gestanden haben, die mittlerweile gefällt wurde? Vom Singerbrink aus geht es weiter zum Bornerhof. Gibt es dort noch eine Quelle? Nach dem märchenhaften Ausflug bietet sich eine Erfrischung im nahegelegenen Gumbala an.

Im Buch „Die Sagen des Oberbergischen Landes“ hat Heinrich Kleibauer (1947) viele Sagen festgehalten. Ein Blick in das Buch lohnt sich ebenso wie auf die Internetseite kultur-oberberg.de. Dort ist der Märchen-Reiseführer mit Geschichten für Kinder zu finden. (lth)