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Caritas-SozialkaufhausEin neuer Marktplatz für Gummersbach

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Die Caritasführungskräfte Birgit Pfisterer und Andreas Rostalski freuen sich, das Angebot in Gummersbach erweitern zu können. 

Die Caritas kooperiert mit „Bergisch Pur“ und erweitert das Sortiment des Sozialkaufhauses an der Wilhelmstraße.

Das Gummersbacher Puk-Haus („Parken und Kaufen“) an der Ecke Wilhelmstraße und Moltkestraße hat eine lange Tradition und seit dem Bau in den 1960er Jahren viele wechselnde Nutzungen erlebt. Seit einigen Jahren ist dort auch das Sozialkaufhaus der Caritas beheimatet. Dieses hat neue Pläne für die Räume geschmiedet, die bis dato von der Ukraine-Hilfe genutzt wurden und sich direkt an das Sozialkaufhaus anschließen.

Das Angebot des Kaufhauses soll ab Dezember um Produkte von „Bergisch Pur“ erweitert werden, also nachhaltigen Lebensmittel aus dem Bergischen. Dazu gehören Säfte, Marmeladen, Brotaufstriche oder Kaffee. Sogar dieser ist „Made in Oberberg“, wird nämlich von Mocambo in Radevormwald geröstet und vertrieben. Noch sieht es in den neuen Räumen aus wie auf einer Baustelle. Da wird geschreinert, werden Regale aufgebaut und erste Waren von Bergisch pur eingeräumt. Auf der einen Seite gibt es Kleidung unter anderem auch für sozial schwächere Menschen und auf der anderen Seite die doch etwas teureren Produkte von Bergisch Pur.

Caritas will unterschiedliche Schichten zusammenführen

Die neue Führung der Caritas, also der Vorstandsvorsitzende Andreas Rostalski und dessen Vize Birgit Pfisterer, sehen darin keinen Widerspruch. Die „Begegnungsstätte mittendrin“ wolle bewusst beides anbieten und unterschiedliche Schichten zusammenführen. Vor diesem Hintergrund hat die Caritas auch ihre Kleidercontainer abgeschafft. Menschen, die gut erhaltene Kleidung weitergeben wollen, sollen ins Sozialkaufhaus kommen und dort abgeben. „Und während dann eine Besucherin hier noch einen Kaffee trinkt, kauft eine Kundin mit ihrem Oberberg-Pass für 2,50 Euro eine Second-Hand-Bluse“, hofft Rostalski. Am Montag, 1. Dezember, wird der „Bergische Marktplatz“ mit dem Untertitel „Klönen, Begegnung und mehr “ eröffnet.

Wie der Name erahnen lässt, geht es beim neuen Konzept nicht nur darum, Kleidung und nachhaltige Produkte aus der Region an Mann und Frau zu bringen. Die Caritas möchte vor ihr Ladenlokal in der Gummersbacher Wilhelmstraße gehen und ab dem Frühjahr des kommenden Jahres eine Außengastronomie eröffnen. „Diese Terrasse wird gewiss zur Belebung der Innenstadt beitragen“, sagt Pfisterer und hofft, dass sich das Konzept auch finanziell trägt. Zum Konzept der Caritas im Oberbergischen für den neuen Marktplatz gehört die Beschäftigung von zwölf Menschen in einer Berufsvorbereitungsmaßnahme, die seit dem 1. Oktober in den Bereichen Hauswirtschaft und Verkauf ausgebildet werden.Diese arbeiten sonst in der Küche des Caritas-Seniorenzentrums St. Elisabeth arbeiten, wo die Speisen der Bewohner hergestellt werden.

Was das Bereitstellen der Räume im Puk-Haus angeht, so hat der Unternehmer und Eigentümer Michael Korthaus die rund 600 Quadratmeter für das Sozialkaufhaus des Caritas seit Jahren mietfrei überlassen. Mittelfristig plant Korthaus die Kernsanierung des Puk-Hauses und unter anderem die Schaffung seniorengerechter Wohnungen, wie er berichtet. Gemeinsames Ziel mit der Caritas sei es, auch in Zukunft eine Fläche für das Sozialkaufhaus, den Marktplatz und zudem eine Tagespflege mitten in der Stadt anbieten zu können. Auch für die Ukraine-Hilfe wurde eine Lösung gefunden: Diese zieht mit ihren Angeboten für geflüchtete Familien in die Unterkirche der benachbarten katholischen Kirche St. Franziskus um und kann diese viermal in der Woche nutzen.