Die persönliche Geschichte hinter dem Kunstwerk fand in der ZDF-Sendung großes Interesse. Doch der Auftritt wurde zur Enttäuschung.
„Leider nicht“Frau aus Odenthal erlebt Desaster mit Geschenk vom Pfarrer bei „Bares für Rares“

Die 42 Jahre alte Eva-Marie Sievert mit der Kunstmappe unterm Arm bei „Bares für Rares“.
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Mit einem besonderen Geschenk zur Hochzeit ist Eva-Maria Sievert am Mittwoch (26. November) zu „Bares für Rares“ gekommen. Die Frau aus Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis machte sich für einen Verkauf große Hoffnungen, doch bei der Expertise erlebte die 42-Jährige ein Desaster.
Dabei begann der Auftritt in der ZDF-Sendung mehr als vielversprechend. „Ach Gott, jetzt bin ich aber ein mehr als glücklicher Mensch“, schwärmte Horst Lichter bei der Begrüßung. „Zwei so bezaubernde junge Damen, und ich in der Mitte.“
„Bares für Rares“: Persönliche Geschichte hinter Kunstwerk
Auch das Kunstwerk, das die Odenthalerin im Gepäck dabei hatte, stieß sofort auf reges Interesse. Zumal die Geschichte, wie sie in dessen Besitz gekommen war, sehr persönlich war. Da ihr Mann katholischen, sie selbst aber evangelischen Glaubens sei, hätten sie vor der Hochzeit erst um Erlaubnis beim Pfarrer bitten müssen.
Das Paar habe beim Monsignore im Altenberger Dom, der bekannten Pfarrkirche im Bergischen Land, vorgesprochen. Einige Tage später sei der Pfarrer dann bei ihnen vorbeigekommen. Der Monsignore habe nicht nur ihre Hochzeit genehmigt, er habe ihr auch noch ein Geschenk überreicht.

Eva-Marie Sievert (v.r.) mit Horst Lichter und Bianca Berding bei „Bares für Rares“.
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Dabei handelte es sich um ein Kunstwerk von Heinz Mack, einem Künstler aus Neuss, mit dem der Pfarrer eng vertraut gewesen sei, so Eva-Maria Sievert weiter bei „Bares für Rares“. Einige seiner Werke habe der Pfarrer in seinem Haus hängen gehabt, die sie sehr bewundert habe. Um ihr eine Freude zu machen, habe er ihr eines dieser Werke zum Geschenk für die Hochzeit gemacht, der nun ja nichts mehr im Wege stand.
„Bares für Rares“-Expertin über das künstlerische Schaffen von Heinz Mack
„Na, dann hast Du ja großen Eindruck hinterlassen!“, so Horst Lichter. Eine Einschätzung, die auch die 42-Jährige nicht ganz von der Hand weisen konnte, wie sie lachend gestand.
Im Zentrum des Schaffens von Heinz Mack habe immer das Licht gestanden, nahm Bianca Berding ihre Expertise für „Bares für Rares“ auf. Was wenige wüssten: Mack habe auch ganze Gesamtkunstwerke für Kapellen entworfen, wo sich alles aufeinander beziehe, Fenster, Innenraum, Symbolik, hob die Expertin hervor.

Kunstwerk aus Odenthal bei „Bares für Rares“.
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Auch beim vorliegenden Kunstwerk, einer stark vereinfachten Ähre auf Papier, handelte es sich um eine christliche Symbolik. „Wir haben hier keine künstlerische Grafik, sondern eine architektonische Arbeitsanweisung“, erklärte Bianca Berding.
Diese Arbeitsanweisungen Macks fanden sich auch auf dem Blatt Papier. „Das Ähren-Symbol ist eine Vorlage für eine Sandstrahl-Schablone, die aus Gummi geschnitten werden muss“, war dort zu lesen. Das Ergebnis könne man in der sogenannten Mack-Kapelle in Neuss bewundern, verriet Berding.
Herbe Enttäuschung bei „Bares für Rares“
„Also handelt es sich um ein absolutes Unikat?“, wollte Horst Lichter wissen. Der Moderator war sichtlich irritiert, als die Expertin dies mit aller Deutlichkeit verwarf. „Leider nicht.“ Denn nicht nur das Motiv der Ähre sei ein Druck, auch bei der schriftlichen Anweisung handele es sich um einen Druck.
Die Tragweite dieser Aussage war auch der Verkäuferin aus Odenthal sowie Horst Lichter fast augenblicklich klar. „Du siehst hier zwei Herrschaften schwer enttäuscht“, so der Moderator, während Eva-Maria Sievert noch versuchte, sich zu sammeln.

Die Enttäuschung stand der 42-Jährigen aus Odenthal bei „Bares für Rares“ ins Gesicht geschrieben.
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Beim Wunschpreis tat sich die Frau aus Odenthal entsprechend schwer. Im Vorfeld habe ihr ein Bereich um 800 Euro vorgeschwebt, nach dieser niederschmetternden Expertise hingegen wusste sie keinen Rat mehr. „Ich bin vielleicht nur bei einem Zehntel bei ihrem Wunsch“, bestätigte Bianca Berding knallhart. Der Schätzpreis der Expertise lag schließlich nur zwischen 50 und 80 Euro.
„Bares für Rares“-Händlerrunde einstimmig gegen Verkauf
Völlig überrumpelt entschied sich die 42-Jährige, es dennoch im Händlerraum von „Bares für Rares“ zu versuchen. Ein Gang, den sie sich unterdessen auch hätte sparen können. Denn als klar wurde, dass es sich um eine Kunstgrafik handelte, wollte keiner der Händlerinnen und Händler einen hohen Betrag in Aussicht stellen.
Es kam sogar zu der kuriosen Szene, dass von einem Verkauf abgeraten wurde. „Also Sie sollten wirklich überlegen, ob Sie sich davon trennen“, so Händler Wolfgang Pauritsch. „Der ideelle Wert ist in diesem Fall einfach höher!“
Ein Rat, den Eva-Maria Sievert aus Odenthal schließlich schweren Herzens annahm. Auch die anderen Händlerinnen und Händler waren froh, dass sie es wieder mitnahm. Und durch den Auftritt bei „Bares für Rares“ sei das Kunstwerk für Sievert vielleicht noch interessanter geworden.

