Nach Zertifizierung: Engelskirchener Unternehmen von Dorothea Schrimpe verkauft handgefertigte Schmuck-Unikate
Fairer HandelUmiwi kooperiert mit dem Gummersbacher Weltladen

Unterstützen sich gegenseitig: Dorothea Schrimpe (l.), Gründerin eines Schmucklabels, und Hanne Gutermuth vom Weltladen in Gummersbach.
Copyright: Foto: Dennis Börsch
Es gibt Partnerschaften, die passen einfach. Eine solche ist gerade zwischen dem Gummersbacher Weltladen und dem Schmucklabel Umiwi entstanden. Gegründet 2011 in Berlin von der Engelskirchenerin Dorothea Schrimpe, wird über Umiwi handgefertigter Unikat-Schmuck aus Manufakturen in Thailand, Mexiko und Indien vertrieben. Inzwischen gibt es im Kölner Severinsviertel einen kleinen Umiwi-Laden, denn die Gründerin wollte wieder ein ganzes Stück näher an ihre Heimat heran. Verkauft wird dort Schmuck aus recyceltem Silber, außerdem gibt es unter anderem bunte Mangoholz-Armreifen.
Fair-Handels-Kriterien erfüllt
Der Name des Labels klingt, spricht man es englisch aus, wie „You-We-Me“ also „Du-Wir-Ich“ und steht für die Firmenphilosophie der jungen Frau und ihrer Mitarbeitenden weltweit. Sie ist überzeugt: „Wir alle sind global verbunden. Darum müssen wir uns gegenseitig unterstützen. Transparenz, gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung der Produzierenden sind mir ungemein wichtig.“ Kooperationspartner des Labels sind junge Menschen und vor allem auch Frauen aus schwierigen Verhältnissen, die sich über die faire Bezahlung ein besseres Leben schaffen können.
Und hier kommt der Gummersbacher Weltladen ins Spiel. Denn dort engagieren sich die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen seit 37 Jahren dafür, dass Menschen in Indien, Mexiko, Bangladesch oder Thailand für ihre Produkte fair bezahlt werden. Hanne Gutermuth, Vorsitzende des Trägervereins beider Läden in Derschlag und Gummersbach, freut sich, dass Umiwi gerade durch den Weltladen-Dachverband zertifiziert wurde. Sie betont: „Zertifizierte Lieferanten der Weltläden handeln nach den Fair-Handels-Kriterien der Konvention der Weltläden. Das ist uns sehr wichtig und gibt uns Sicherheit, zumal diese Lieferanten dann auch im Lieferantenkatalog, der Basis für die Sortimentsgestaltung der Mitglieds-Weltläden ist, auftauchen.“
Ich möchte gerne dabei helfen, die Weltläden sichtbarer zu machen.
Dorothea Schrimpe fand es ebenfalls wichtig, das Zertifikat zu bekommen. Es sei zwar aufwendig gewesen, habe sich aber gelohnt: „Ich möchte gerne dabei helfen, die Weltläden sichtbarer zu machen. Diese Läden waren die Vorreiter des fairen Handels, der Slow-Fashion-Bewegung und haben so viel Gutes, so viel Umdenken bei den Konsumenten bewirkt.“
Und so gibt es den Schmuck von Umiwi jetzt auch im Gummersbacher Weltladen. Wer ein solches Schmuckstück haben möchte, sollte aber schnell sein, denn – wie Dorothea Schrimpe erfreut feststellt – ist die erste Bestellung schon zu großen Teilen verkauft.
Mitarbeiterinnen gesucht
Damit die beiden Weltläden in Gummersbach und in Derschlag am Leben erhalten werden können, braucht es weitere Mitstreiterinnen für die Ladendienste. In Derschlag mussten die Öffnungszeiten schon eingeschränkt werden, weil das Team während und nach der Corona-Pandemie deutlich zusammengeschrumpft ist.
Eine Entwicklung, die Vereinsvorsitzende Hanne Gutermuth mit Sorge beobachtet, zumal der Laden in Derschlag ja der Ursprung beider Läden ist. „Wir werden die Entwicklung des Ladens in Derschlag bis Ende des Jahres beobachten und dann darüber sprechen, ob dort schließen müssen“, kündigt sie voller Bedauern an.
Wer sich vorstellen könnte, Ladendienste ehrenamtlich zu übernehmen, kann sich unter (0 22 61) 55 974 melden oder sich per E-Mail an Hanne Gutermuth wenden: weltladen.gutermuth@gmail.com.