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Klingen kreuzenFechtsportler aus dem Westen Deutschlands duellieren sich in Gummersbach

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Sechs Fechterinnen und Fechter posieren mit ihren Degen für ein Foto.

Hochzufrieden mit dem Turnier in der Gummersbacher Kienbaum-Halle waren die FSGler um (v.l.) Björn Pandikow, Marion Fuchs, Kristina Groß, Linda Smart, Thomas Ossenbühl und Björn Dobermann. 

Aus Düsseldorf, Koblenz und Dillenburg nahmen die Fans von Degen und Florett den Weg zum zweitägigen Turnier in Gummersbach auf sich.

Ob zum Ausklang der gerade abgelaufenen Wettkampfzeit oder als Vorbereitung auf die neue Saison: Zum Bergischen Degen- und Florett-Treffen in der Kienbaum-Halle waren Fechtsportler aus dem gesamten Westen Deutschlands angereist. „Wenn du fechtest, bist du Kummer gewohnt. Turniere sind nie nebenan, man muss fast immer weit fahren“, erklärte Björn Dobermann, Vorsitzender des gastgebenden Fecht-Sport-Gummersbach von 1890 (FSG), dem einzigen oberbergischen Fechtverein.

Teilnehmer aus ganz Westdeutschland in Gummersbach

Tatsächlich hatten Frauen und Männer den Weg aus Düsseldorf, Koblenz oder Dillenburg an die Singerbrinkstraße auf sich genommen. Ein Turnier habe schließlich immer einen besonderen Reiz, betonte Dobermann. „Denn irgendwann kennst du alle Tricks der Leute in deinem Verein, spätestens dann wird es Zeit, auch mal gegen Unbekannte zu fechten.“

Die Gummersbacher hatten ihre Wettkämpfe wieder zweigeteilt. Am ersten Turniertag stand der Degen im Mittelpunkt, am Folgetag wurde auf zehn Bahnen mit dem Florett gekämpft. Den Unterschied erklärten die FSGler Interessierten bereitwillig: Gegenüber dem Degen (750 Gramm) ist das Florett mit 500 Gramm ein Leichtgewicht – obendrein gibt es Letzteres auch als besonders kurzes Modell, das zum Beispiel bei den Duellen der Jüngsten der U9 und der U11 zum Einsatz kam. „Die Waffe muss schließlich zur Körpergröße passen“, brachte es Dobermann auf den Punkt.

Szene aus dem Kampf mit dem Degen

Duelle mit dem Degen machten beim zweitägigen Turnier in Gummersbach den Anfang.

Einen ganz wesentlichen Unterschied gibt es zwischen Degen und Florett, was die zulässige Trefferfläche angeht: Während beim Degenkampf der ganze Körper zur Zielscheibe wird, gibt es beim Florett nur dann Punkte, wenn die Waffenspitze den Oberkörper, aber ohne Arme und Kopf, trifft. Beim Wettkampf tragen die Athleten Schutzwesten, die verkabelt sind und exakt melden, wer nun den ersten Treffer gesetzt hat.

„Mit dem Degen wäre auch ein Treffer vorne an der Hand des Gegners zulässig – im Gegensatz dazu kommen sich die Gegner beim Florett-Duell viel näher“, erklärte Dobermann. Andersrum mache der Kampf auf mehr Distanz den Degen bei älteren Fechtern beliebter.

Die Waffe muss schließlich zur Körpergröße passen.
FSG-Vorsitzender Björn Dobermann zur kurzen Variante des Florett für Kinder

Stichwort Alter: Zur Freude von Dobermann und seinen Vereinskollegen suchten beim Florett-Treffen auch mehrere Dutzend Kinder und Jugendliche das Duell. Einige sammelten in Gummersbach ihre allererste Turniererfahrung und lernten schnell, dass man seine Taktik ständig umstellen muss – etwa dann, wenn man auf einen Linkshänder trifft.

Man könne ein Fechtduell auf zwei Arten gewinnen, hieß es von den Gastgebern – mit Schnelligkeit oder über die Erfahrung. Deshalb erreichten Fechter um die 30 Jahre regelmäßig ihren Leistungszenit, denn in diesem Alter vereinten sie die beste Mischung aus beidem.

Auch Gummersbacher waren beim eigenen Turnier dabei

Auch eine ganze Reihe von FSGlern trat beim eigenen Turnier auf die Kampfbahn, etwa Thomas Ossenbühl, der zu den häufigen Turniergängern der Gummersbacher zählt und das Finale um den Gesamtsieg im Degenkampf für sich entschied. Der Drolshagener war durch einige Umzüge bereits Mitglied in mehreren Fechtvereinen, in Gummersbach gefällt es ihm aber besonders gut. „Weil die Atmosphäre hier sehr entspannt ist und kein Kasernenhofton herrscht“, wie Ossenbühl betonte.

Anfängern gebe der Verein stets ausreichend Zeit, um im Fechtsport anzukommen. „Und obwohl das Fechten offiziell zum Kampfsport zählt, ist es hier in Gummersbach kein Ego-Sport. Von den Kollegen gibt es immer eine Menge Tipps und Tricks, um die eigene Leistung noch zu verbessern.“


Neulinge sind beim Fecht-Sport-Gummersbach jederzeit willkommen. Trainiert wird dienstags und freitags in der Sporthalle der Grundschule in Steinenbrück. Die Zeiten für die verschiedenen Altersklassen gibt es im Internet. www.fechtsport-gummersbach.de