Weil er Cannabis angebaut und auch damit gehandelt haben soll, stand ein 49 Jahre alter Gummersbacher vor Gericht.
Cannabis angebaut?Gummersbacher muss sich vor Gericht wegen Drogenhandels verantworten

Eine Cannabis-Pflanze im Detail.
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Ein 49-jähriger Gummersbacher musste sich wegen des Anbaus und des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen vor dem Schöffengericht am Amtsgericht in Gummersbach verantworten.
Laut Anklageschrift soll der gelernte Schweißer in der Zeit von Oktober 2020 bis Oktober 2022 mit selbst angebauten Betäubungsmitteln Handel getrieben haben. Der Verkauf soll größtenteils an Familienangehörige erfolgt sein. Bei einer Hausdurchsuchung im Oktober 2022 wurden zudem 22 Pflanzentöpfe gefunden sowie diverse Ernteutensilien.
Angeklagter aus Gummersbach ließ seine Verteidigerin sprechen
Der Angeklagte wollte sich zu den Vorwürfen äußern. Seine Verteidigerin verlas eine von ihm verfasste Stellungnahme. Darin schilderte der 49-jährige zunächst, dass seit der Trennung von seiner Frau die gemeinsamen Kinder, eine Tochter und ein Sohn, bei ihm leben würden und er ein gutes Verhältnis zu ihnen hätte. Dann ging er auf die Vorwürfe ein. Er gab an, im Sommer 2020 fünf Cannabispflanzen gezüchtet, diese aber ausschließlich für den Eigengebrauch genutzt zu haben. „Ich habe keinen Handel getrieben“, betonte der Angeklagte in seinem Schreiben.
Im Sommer 2021 wollte er nochmals fünf Setzlinge ziehen, dieses misslang aber. „Wie kann es dann sein, dass bei Ihnen 22 Pflanzentöpfe gefunden wurden?“, fragte die Staatsanwältin. Er habe die missglückten Setzlinge immer abgeschnitten und sein Glück mit den nächsten Pflanzentöpfen versucht, gab der Angeklagte an.
Diese Erklärung reichten dem vorsitzenden Richter Ulrich Neef und der Staatsanwältin nicht – die Vernehmung diverser Zeugen, darunter auch der Sohn des Angeklagten und der bei der Durchsuchung anwesende Polizeibeamte, sollen nun zur Klärung des Sachverhalts beitragen. Bis zur Verkündigung eines neuen Termins ist das Verfahren ausgesetzt.