Am Tag nach Weihnachten wurden auch in Gummersbach viele Geschäfte gestürmt.
Gutscheine statt UmtauschReger Betrieb in den Gummersbacher Geschäften

Viel los war in der Gummersbacher Innenstadt wie hier in der Kampgasse.
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Hochbetrieb herrschte am Samstag in der Innenstadt, besonders das Forum verzeichnete regen Zulauf. Der spiegelte sich auch im Elektrofachmarkt Saturn wider. Ein Gummersbacher Paar steht vor einem großen Fernseher und überlegt. Nach einer Fachberatung ist die Kaufentscheidung gefallen. Die Frau erzählt lachend: „Meinen Mann hat der Sound überzeugt – ab da war die Sache klar.“ Die ganzen Feiertage waren die Kinder samt Anhang zu Besuch: „Wir haben super gut gegessen und heute nutzen wir die freie Zeit zum Shoppen.“

Einkauf-Umtausch nach Weihnachten: Eckhard Kohmann (l.) wird von Christian Grube beim Monitorkauf beraten.
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Ein Stück weiter steht Eckhard Kohmann aus Engelskirchen bei den Computermonitoren. Sein Sehvermögen ist etwas eingeschränkt und so er ist auf der Suche nach einem 32-Zoll-Gerät mit einer hochauflösenden Grafik. Trotz der großen Auswahl wird er nicht so recht fündig und lässt sich beraten. Christian Grube, Fachberater für Neue Medien, gesteht bedauernd, dass der für ihn optimale Monitor derzeit leider nicht vorrätig und aktuell auch nicht lieferbar sei. Ein Internetkauf kommt für Kohmann jedoch nicht infrage: „Dann schaue ich eben in zwei Wochen noch einmal vorbei – mir ist der Service vor Ort wichtig.“
Die Renner sind riesengroße Fernseher
Geschäftsführer Stephan Heinen ist erfreut über den großen Ansturm: „Viele Leute kommen mit Gutscheinen, anders als früher gibt es praktisch keinen Umtausch mehr.“ Die Renner seien Fernseher – inzwischen auch Größen von mehr als 80 Zoll – Siebträger-Kaffeeautomaten, Heißluftfritteusen, Robo-Sauger und Smartphones. Bei letzteren werde großen Wert auf KI-Unterstützung gelegt: „Es ist einfach klasse, wenn der Sauger strukturiert vorgeht und nicht mehr überall anstößt oder ein Handyfoto direkt retuschiert werden kann.“ Großes Interesse gebe es an der neuen Technikhilfe unter dem Motto „Und wer installiert mir das Teil?“
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Einkauf-Umtausch nach Weihnachten: Sonja Reinery-Groß (l.) und Saphira Siradzki beraten Gabriele Zander
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Heinen berichtet, dass es die erst kürzlich eingeführte Unterstützung wahlweise telefonisch, per Videochat oder aber auch bei einem Hausbesuch gebe: „Die Nachfrage ist enorm.“ Bei der jüngeren Generation stünden Spielkonsolen hoch im Kurs: „Und bei den Kleinsten die Neuauflage der Tonie-Figuren.“ Eine Etage tiefer ist Sonja Reinery-Groß, Leiterin des Juweliergeschäfts Christ“, ebenfalls positiv überrascht vom Andrang. Nur nach der „Black-Week“ habe es einen kleinen Einbruch gegeben. Sie stellt fest, dass es kaum grundsätzliche Umtauschwünsche gebe, allenfalls die Wahl einer anderen Ringgröße oder Kettenlänge. Einen hohen Anteil mache die Abholung von kurz vor dem Fest im Internet bestellten Waren aus: „Viele Kunden sind das Risiko einer Expresslieferung nicht eingegangen.“
Neue Löcher für neue Ohrringe
Gabriele Zander aus Marienheide ist gekommen, um sich Ohrlöcher stechen zu lassen: „Ich habe zu Weihnachten Ohrringe geschenkt bekommen.“ Viele Jahre hat sie keine mehr getragen, nun sind die Löcher zugewachsen.“ Sie freut sich über die Behutsamkeit, mit der Mitarbeiterin Saphira Siradzki sich der Aufgabe annimmt, bekennt aber: „Ich bin ein bisschen aufgeregt.“
Abseits vom Trubel in der Innenstadt ist auch Mike's Bikershop in Nöckelseßmar gut besucht. Dort schaut sich der Windecker Gert Moses in der Helmabteilung um: „Ich habe zu Weihnachten ein Kommunikationssystem geschenkt bekommen, bald wird mein neues Motorrad geliefert und da brauche ich auch einen neuen Helm.“ Er berichtet, dass er von seinem alten öfter Kopfschmerzen bekommen hat, doch dagegen hat Inhaber Michael Schwier ein Rezept: Er vermisst den Kopf des Kunden und füttert nach Vorgabe eines Computerprogramms das Inlet des Helms an unterschiedlichen Stellen mit hartem und weichem Schaumstoff aus. Ergebnis: Der neue Helm sitzt perfekt. Zum Vergleich muss Moses danach den gleichen Helm ohne diese Anpassung aufsetzen: „Iiih, das geht ja gar nicht.“ Schwier erläutert, dass dieses Konzept nicht nur den Tragekomfort erhöhe, sondern die optimale Passform bei einem Sturz von lebenswichtiger Bedeutung ist. „Etwa 90 Prozent aller Helme sitzen nicht richtig, doch die meisten Biker wissen gar nicht, dass es so etwas gibt.“

