VfL Gummersbach empfängt den Bergischen HC zum Derby in der Schwalbe-Arena. Raul Santos macht ein Praktikum beim VfL-Trainer.
Handball-BundesligaVfL erwartet einen Aufsteiger, der über sich hinauswächst

In der Vorbereitung auf die neue Saison waren der Bergische HC und der VfL Gummersbach in einem Testspiel zuletzt aufeinander getroffen.
Copyright: Nastasja Kleinjung
Auch wenn der Bergische HC nur auf Platz 15 der Handball-Bundesliga steht: Wenn er die letzten Spiele sehe, werde er zum Handballfan, sagt VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson zum kommenden Gegner. Der Bergische HC tritt am Freitag, 20 Uhr, in der Schwalbe-Arena beim VfL Gummersbach zum Derby an.
Was Sigurdsson begeistert, ist, dass die Gäste eine intakte Mannschaft stellen und damit auch die verletzungsbedingten schwerwiegenden Ausfälle von Spielmacher Eloy Morante Maldonado (Riss des Syndesmosebandes) und Rechtsaußen Yannick Fraatz (Kreuzbandriss) kompensieren könnten.„Die anderen Spieler sind über sich hinausgewachsen“, so der VfL-Trainer. Dabei hob er unter anderem Rückraumspieler Sören Steinhausen hervor.
Der BHC kommt mit breiter Brust zum selbstbewussten VfL Gummersbach
So stand am vergangenen Spieltag gegen den HSV Hamburg ein 35:32 (19:17)- Erfolg in eigener Halle. Dies auch dank einer „unglaublich intensiven Abwehr“, hat der Gummersbacher Trainer beobachtet. Dazu kamen in der zweiten Halbzeit noch zehn Paraden von Torhüter Lukas Diedrich, der sich mit Christopher Rudeck abwechselt, der zu den besten Torhütern der Liga gehört.
Alles zum Thema Bergisches Land
- Handball-Bundesliga VfL erwartet einen Aufsteiger, der über sich hinauswächst
- 15 Prozent mehr Musikschulunterricht in Wipperfürth soll deutlich teurer werden
- Bluttat von Hoffnungsthal Weil er Rechnung nicht zahlen durfte, soll 32-Jähriger zugestochen haben
- Trickbetrug im Bergischen Falsche Polizisten erbeuten Bargeld und Goldmünzen
So kommt der BHC, der nach dem Abstieg den souveränen direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte, mit breiter Brust nach Gummersbach, wo ihn aber auch die Hausherren mit Selbstbewusstsein empfangen. Die VfL-Handballer sind in dieser Saison nach wie vor in der Schwalbe-Arena ungeschlagen. Dazu kommt ein starker Auftritt am vergangenen Samstag bei der SG Flensburg-Handewitt, wo die VfL-Handballer sich nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit beim 37:37 einen Punkt erkämpft hatten. „Das hat die Rückfahrt ein bisschen erleichtert“, erklärt Sigurdsson mit einem Augenzwinkern.
Auf die Partie gegen den Tabellenzweiten blickt er als ein temporeiches Spiel mit schönem Angriffshandball zurück. Und verteilt an beide Mannschaften ein Lob für die vielen Chancen, die sie kreiert hätten. Bei seiner Mannschaft sah er vor allem nach der Pause eine hohe Qualität, die das bestätige, was sich schon im Training abgezeichnet habe. Sein Team habe das umgesetzt, was man sich vorgenommen habe.
Dabei waren seine Handballer in der Abwehr deutlich aggressiver und Torhüter Dominik Kuzmanovic habe sich auszeichnen können. Was die Aggressivität angehe, sei es eine feine Linie, die es nicht zu überschreiten gelte. „In der zweiten Halbzeit hat einfach alles zusammengepasst“, beschriebt es Sigurdsson zufrieden. Mit Stepan Zeman und Tom Kiesler im Mittelblock habe er die Belastung ein bisschen steuern und Julian Köster auf Halb oder Außen etwas Entlastung geben können. Die in Flensburg gezeigte Konzentration gelte es nun auch im Spiel gegen den Bergischen HC zu zeigen
Raul Santos macht ein Praktikum bei seinem ehemaligen Trainer
Mit Handballer Raul Santos hat VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson in dieser Woche einen besonderen Praktikanten zur Seite. Der ehemaligen Handball-Profi, der von 2013 bis 2016 und von 2020 bis 2022 für den VfL Gummersbach gespielt hatte, hatte im Sommer in seiner Heimat Österreich seine aktive Karriere beendet und macht nun den Trainerschein. Dafür hospitiert er vormittags bei den VfL-Profis und am Nachmittag in der Handballakademie. „Wir bekommen viele solcher Anfragen für ein Praktikum und wenn es geht, dann machen wir es auch“, erklärt Sigurdsson.

In dieser Woche schaut Raul Santos seinem ehemaligen Trainer Gudjon Valur Sigurdsson über die Schulter.
Copyright: Andrea Knitter
„Der VfL war mein erster Bundesligaverein“, sagt Raul Santos. Hier habe er noch viele Freunde und Bekannte. Im Sommer habe er bei den BT Füchsen aufgehört zu spielen und sei nun als Co-Trainer und im Jugendbereich aktiv. In der Sportschule Hennef hat er bereits zwei Grundlagenlehrgänge für die C- und B-Lizenz absolviert. Als ehemaligem Bundesligaprofi sei es ihm möglich, die beiden Lizenzen zeitgleich zu absolvieren. „Goggi hat eine coole Truppe zusammen“, erklärt der ehemalige Linksaußen, dass er schon einiges, was Taktik und Mannschaftsführung angehe, gelernt habe.

