InterviewOberbergs Kreisdirektor Klaus Grootens steht als Landratskandidat zur Verfügung

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Klaus Grootens vor einem bunten Gemälde im Gummersbacher Kreishaus.

Klaus Grootens hat vor 21 Jahren im Kreishaus in der Sachbearbeitung begonnen. Jetzt peilt er den Posten des Chefs an.

Klaus Grootens ist als Kreisdirektor wiedergewählt worden. Im Interview spricht er über die Wahl, seine Aufgaben und seine Ambitionen.

Waren Sie im Vorfeld der Wahl aufgeregt?

Klaus Grootens: Natürlich gab es eine gewisse Spannung und eine Erwartung, wie es ausgeht, am Ende ist es sehr gut ausgegangen. Wenn man beim Handball eine Partie mit 37:26 gewinnt, dann ist das deutlich. Über mein Ergebnis bin ich froh, stolz darauf und dankbar dafür.

Hatten Sie einen Plan B?

Nein, aber mit meinen 50 Lebensjahren und meinem juristischen Hintergrund habe ich mir doch zugetraut, auch etwas anderes zu machen. Aber offen gesprochen bin ich davon ausgegangen, dass es mit der Wiederwahl funktioniert.

Was macht den Posten des Kreisdirektors aus?

Man sitzt nicht in der Sachbearbeitung, sondern man muss strategisch denken und man hat einen politischen Auftrag. Von der Politik gewählt sein heißt, mit dem Vertrauen und der Erwartung ausgestattet zu sein, die Dinge in den unterschiedlichsten Bereichen nach vorne zu bringen.

Welche sind das?

Es geht um die Entwicklung der Region in vielerlei Hinsicht, aber auch um die medizinische Versorgung. Ein großes Thema ist der Fachkräftemangel und spätestens seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine reden wir auch hier über Sicherheit. Zu guter Letzt haben wir Cyberkriminalität auf der Agenda und wie wir uns davor schützen können.

Wie können Sie bei den Fachkräften reagieren?

Beispielhaft sind unsere Gesundheitsakademie Agewis und der Rettungsdienst zu nennen, deren Nachwuchs wir selbst ausbilden und damit selbst für die Fachkräfte sorgen.

Nach Ihrer Wiederwahl stellt sich die Frage, ob Sie jetzt auch Landrat werden wollen, wenn Jochen Hagt Ende 2025 aus dem Amt ausscheidet.

Ich bringe Erfahrung mit, ich kenne die Kolleginnen und Kollegen, habe hier vor 21 Jahren als Sachbearbeiter angefangen, kenne die Protagonisten und die Aufgaben. Ich muss aber sagen, dass ich das nicht selbst entscheide. Aber wenn die CDU und der Bürger mich haben wollen, dann stehe ich sehr gerne für das Amt zur Verfügung.

Der geplante Erweiterungsbau des Kreishauses ist zuletzt kontrovers diskutiert worden. Vor allem mögliche Baukosten von 200 Millionen Euro, die vom Gummersbacher Kämmerer Raoul Halding-Hoppenheit annonciert wurden. Was sagt Ihnen die Zahl 200?

In diesem Zusammenhang rein gar nichts. Diese Zahl stammt nicht aus dem Kreishaus. Ich habe das hier auf unterschiedlichsten Ebenen noch einmal recherchiert.

Wie viele Millionen sind es denn nun?

Ich kann es Ihnen nicht sagen und muss darauf verweisen, was wir schon im Kreistag dazu gesagt haben. Wir sind in der Grundlagenermittlung. Dazu gehört eine Bedarfsanalyse. Wir wollen alle Einsparpotenziale heben. Jeder Quadratmeter, der nicht gebaut wird, ist der nachhaltigste.

Gutes Stichwort: Muss die Leitstelle wirklich von Kotthauserhöhe in die Innenstadt?

Der Landrat und ich finden ja. Wir haben dort oben einen enormen Handlungsbedarf. Da bietet es sich an, dieses Projekt in einem größeren Projekt – nämlich die Zentralisierung der Kreisverwaltung – zu verwirklichen. Ich bin ein Freund davon, dass ein Krisenstab dort beheimatet ist, wo der Landrat ohnehin schon tagt.

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