Die Weltläden in Derschlag und Gummersbach haben Geburtstag gefeiert. Die Belegschaft stieß auf fairen Handel an – und auf sich selbst.
Fairer HandelTrägerverein der Weltläden Gummersbach und Derschlag feierte zwei Jubiläen
Von Katja Pohl
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Für die faire Sache: Die Mitarbeiterinnen der beiden Weltläden blickten in Derschlag auf das bisher Geleistete zurück.
Copyright: Siegbert Dierke
Wer sich viele Jahre ehrenamtlich für Menschen im globalen Süden einsetzt, darf sich selbst auch mal auf die Schulter klopfen. Und das taten die Mitarbeiterinnen der beiden Weltläden in Derschlag und Gummersbach bei ihrer Jubiläumsfeier dann auch. In den Räumen der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Derschlag wurde das 35-jährige Bestehen des Derschlager Ursprungsladens und das 20-jährige Bestehen des Gummersbacher Ablegers gefeiert, es wurde gelacht und viele Erinnerungen an gemeinsame Ladendienste ausgetauscht.
Hanne Gutermuth, Vorsitzende des Trägervereins der Läden, der Ökumenischen Initiative Derschlag, erinnerte in ihrer Begrüßung daran, dass der faire Handel dazu beiträgt, die Arbeitsbedingungen der Menschen im globalen Süden zu verbessern und dass immer wieder von Gummersbach aus Projekte unterstützt wurden, die Frauen dabei halfen, ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern.
255 000 Euro konnten so im Laufe der 35 Jahre allein als Spenden in Projekte in Afrika oder Südamerika fließen. Eine Summe, die selbst die Mitarbeiterinnen beeindruckte. Als Gäste sprachen Manfred Winkler, 1973 Gründer des Fair Trade Partners Globo, und Dorothea Weber, Beraterin der Weltläden, von der Wuppertaler Fair Trade Company Gepa.
Manfred Winkler beleuchtete in seinem Vortrag die Anfänge von Globo, erinnerte an die in 1980er Jahren viel gesehenen Jutetaschen mit dem Aufdruck „Jute statt Plastik“ und daran, dass fair gehandelte Produkte vor 50 Jahren noch als äußerst exotisch bestaunt wurden. „Exotisch“ ist heute eher nicht mehr das Wort, das mit Produkten des fairen Handels in Verbindung gebracht wird.
Wir sind heute hier, um eine Erfolgsgeschichte zu feiern.
Gründungsmitglied Jutta Wirth vom Vorstand des Trägervereins berichtete vielmehr, dass die Weltläden dann angesteuert würden, wenn es darum ginge, nachhaltig und außergewöhnlich einzukaufen. Dann, wenn etwas Besonderes, ein Produkt, das mit einer Geschichte eines Menschen verknüpft ist, gewünscht sei.
Sie sagte: „Wir sind heute hier, um eine Erfolgsgeschichte zu feiern.“ Auch Dorothea Weber lobte in ihrem Grußwort die „starken Frauen, die in den beiden Läden seit zusammengerechnet 55 Jahren den fairen Handel engagiert vorantreiben.“
Und dann ging es ans Feiern, ans Erinnern an Projekte, Kundinnen und Kunden, ehemalige Mitarbeitende und daran, Energie zu tanken für die nächsten Dienste in den Weltläden.