BürgermeisterwahlKampfabstimmung mit denkbar knappem Ausgang bei der CDU Gummersbach

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Raoul Halding-Hoppenheit

Raoul Halding-Hoppenheit hat das Vertrauen der CDU.

Zu einer denkbar knappen Angelegenheit wurde die Wahl des Bürgermeisterkandidaten bei der CDU Gummersbach.

Die CDU Gummersbach wird im Herbst des kommenden Jahres mit Raoul Halding-Hoppenheit als Bürgermeisterkandidat an den Start gehen. Das ist das Ergebnis einer Mitgliederversammlung und einer Kampfabstimmung, wie sie knapper nicht hätte enden können.

Von 69 anwesenden CDU-Mitgliedern stimmten 35 für den Vize im Gummersbacher Rathaus. 34 Parteimitglieder sahen CDU-Fraktionschef Jörg Jansen als ihren Mann für den Chefposten im Rathaus. Bei einer Sitzung von Fraktion und erweitertem Parteivorstand sah es noch so aus, als würde Jansen das Rennen machen. Bei 26 Stimmberechtigten entfielen da 17 Ja-Stimmen auf den Fraktionschef, neun auf Halding-Hoppenheit. Der erklärte, dass er die Vornominierung gerne annehme und Bürgermeisterkandidat der CDU werden wolle. 

Theoretisch haben weitere Kandidaten noch bis Herbst Zeit

Die finale Aufstellung für die Wahl wird indes erst im Herbst dieses Jahres stattfinden dürfen. Theoretisch haben mögliche Interessenten bis dahin noch Gelegenheit, ihren Hut in den Ring zu werfen. Für Jörg Jansen, der im Nachgang nicht verhehlte „enttäuscht“ zu sein, ist das keine Option, wie er bereits im Vorfeld des Abends erklärt hatte. Für ihn ist das Thema erledigt.

Vor der geheimen Wahl hatten sich beide Bewerber jeweils 15 Minuten lang vorgestellt und dann Fragen der CDU-Mitglieder beantwortet. Während der Volljurist Halding-Hoppenheit darauf verwies, in den vergangenen Jahren als Erster Beigeordneter an allen wesentlichen Entscheidungen der Verwaltung beteiligt gewesen zu sein und die Kolleginnen und Kollegen im Rathaus bereits kenne, warb der Polizist Jansen nach 20 Jahren Frank Helmenstein als Bürgermeister für einen Neuanfang an der Rathausspitze.

Fragen aus der Mitgliederschaft

An den besagten Entscheidungen sei er als CDU-Fraktionschef ebenfalls nicht unmaßgeblich beteiligt gewesen. Beide Kandidaten nahmen für sich in Anspruch, entscheiden, führen und delegieren zu können. Bei der Frage, ob es eines Volljuristen im Bürgermeisteramt bedürfe, gingen die Aussagen auseinander. Bei der anschließenden Fragerunde bezogen die beiden Position zu Themen wie Patientenversorgung oder bezahlbarer Wohnraum.

Für Unmut sorgte ein Redebeitrag von Vizebürgermeister Jürgen Marquardt. Er erklärte, dass sich die Fraktion Ende vergangenen Jahres für Jörg Jansen ausgesprochen habe. Ein solches Votum schien er offenbar auch von der Versammlung zu erwarten. Dass damals Halding-Hoppenheits Interesse noch kein Thema war, ließ Marquardt unerwähnt. Nicht wenige Mitglieder werteten sein Statement pro Jansen als Bevormundung, so dass es im Grunde schädlich war für den Fraktionschef. Peter Weber-Heck sprach sogar von einer „Sauerei“. So ein Statement sei unfair gegenüber allen anderen, die sich bewerben.

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