Beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs traten 21 junge Oberbergerinnen und Oberberger in Gummersbach an. Die Jury hatte es nicht einfach.
Spannender WettkampfKreisentscheid des Vorlesewettbewerbs fand in Gummersbach statt
Von Katja Pohl
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Die Siegerinnen stehen im Vordergrund: Eylül Tanriver (l.) und Zoe Koepke treten jetzt beim Bezirksentscheid in Köln an.
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Jürgen Marquardt, stellvertretender Bürgermeister in Gummersbach, ist überzeugt: „Lesen bildet, es macht stark und tolerant.“ Darum lauschte er auch gern den dreiminütigen Vorträgen der 21 Teilnehmenden am Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Der von der Kreis- und Stadtbücherei ausgerichtete Wettkampf fand zur Erleichterung aller nun wieder in Präsenz in der Halle 32 statt, nachdem er zuletzt digital durchgeführt wurde.
Drei Stunden lang Geschichten über Magie und Abenteuer
Die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen machten es der Jury wie gewohnt nicht leicht. Diese bestand aus dem Juryvorsitzenden Thorsten Klein, Lehrer des Kaufmännischen Berufskollegs am Hepel, aus Lotta Brand, Vorjahressiegerin im Bezirk Süd, Katharina Scholl, stellvertretende Leiterin der Gummersbacher Kreis- und Stadtbücherei, Tanja Draube von der Stadtbücherei in Wiehl, Sandra Oetelshoven, Leiterin der Radevormwalder Stadtbücherei, sowie Katja Pohl, Autorin dieser Zeitung.
Die Jury hörte drei Stunden lang Geschichten über Magie und Abenteuer, aber auch den Schulalltag. Danach votierten die Literaturexpertinnen und -experten für Eylül Tanriver (12), Schülerin des Engelskirchener Aggertalgymnasiums, im Bezirk Süd und für Zoe Koepke (11), die das Wipperfürther Engelbert-von-Berg-Gymnasium besucht, im Bezirk Nord.
Ich lese einfach gerne und tausche auch Bücher mit Freundinnen aus
Eylül Tanriver hatte sich „Ella und der Superstar“ des finnischen Autors Timo Parvela ausgesucht. Darin möchte Ellas Klassenkamerad Pekka besagter Superstar werden, doch der Weg dahin ist gar nicht so leicht, wie Eylül den Zuhörenden unaufgeregt vorlas. Geübt hat die Engelskirchenerin mit ihrer Mutter Aysel Tanriver, die so in den vergangenen Wochen mit ihrer Tochter tief in Ellas Welt eintauchen durfte.
Als Tipp gab sie ihrer Tochter mit, sich ganz auf die handelnden Personen einzulassen. Was Eylül offensichtlich leichtfiel, denn die Jury hatte sie schnell überzeugt. „Ich lese einfach gerne und tausche auch Bücher mit Freundinnen aus“, verriet Eylül, deren Hobbys außerdem Malen und Schwimmen sind.
Siegerin Zoe meisterte einige schwere Worte
Auch Zoe Koepke aus Kürten-Eichhof ist begeisterte Leserin und Vorleserin. Wie ihre kleinen Schwestern auch, so mag sie bunte Fantasywelten voller Meerjungfrauen, darum hören sie Zoe gerne zu. Manchmal, so verriet die Gymnasiastin, stöbere sie auch in den Jugendbüchern ihrer Mutter Nicole Koepke.
Doch Enid Blytons Geschichten fesseln sie deutlich weniger als ihr Siegerbuch „Alea Aquarius – Die Farben des Meeres“ von Tanya Stewner, das einige schwere Worte zu bieten hatte, die Zoe souverän meisterte. In ihrer Freizeit sitzt sie aber nicht nur lesend im Sitzsack, sondern engagiert sich in der DLRG und praktiziert den Kampfsport Wing Tsun.
Nach Köln zum Bezirksentscheid möchte die Elfjährige am liebsten mit Cornelias Funke reisen – die Vorliebe für die „Tinten“-Reihe teilt sie mit ihrer Mutter. Eylül ist sich noch nicht ganz schlüssig, was sie in Köln lesen wird, doch es könnte durchaus märchenhaft werden.
Zur Siegerehrung kam der stellvertretende Landrat, Tobias Schneider. Er hatte ein großes Lob für alle im Gepäck. „Ihr habt heute Mut und Ehrgeiz bewiesen. Dass Jugendliche gerne lesen, ist heute nicht mehr selbstverständlich. Umso mehr freut mich Euer Engagement“, beglückwünschte er die Teilnehmenden.