Ein Besuch in Neuen Bibliothek Gummersbach: Sie will für Oberberg auch ein Ort der Begegnung sein.
So läuft's in der Neuen BibliothekEine Bücherei mit Kaffeetheke und Playstation in Gummersbach

Gemütlich schmökern und selbst ausleihen: Bibliothekschef Christian Bürgin macht vor, wie es geht.
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Gummersbach Ein Hauch von frischer Farbe liegt in der Luft. Drei Sofas werden gerade – noch sorgfältig in Folie verpackt – in den hinteren Bereich der Neuen Bibliothek Gummersbach getragen. Auch die Ohrensessel stehen noch aufgereiht, werden demnächst aber zu Sitzgruppen verteilt. Denn an Sitzmöglichkeiten zum gemütlichen Schmökern soll es nicht fehlen.

Die Zahl der Anmeldungen in der Bibliothek ist gestiegen.
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Ein paar Schritte weiter ist eine große freie Fläche. Dieser Bereich wird sich in den kommenden Wochen zu einem Spielhaus verändern, denn der Kinderbereich ist jetzt deutlich großzügiger als früher und geklettert werden soll und darf auch. Der Gaming-Bereich wird außerdem schon bald mit Playstation und Switch dazu verlocken, Spiele auszutesten.
Möglichkeiten zum Aufladen von Laptops und Tablets
In der Neuen Bibliothek in Gummersbach, vor wenigen Wochen im oberen Stockwerk des Einkaufszentrums Bergischer Hof mit einem Bestand von rund 40.000 Medien in Präsenz plus 30.000 online auf mehr als 1600 Quadratmetern eröffnet, tut sich aktuell ganz viel. Christian Bürgin, Leiter der Bibliothek, berichtet, dass demnächst eine Kaffeetheke inklusive eines Wasserspenders entsteht, dass die Lernbereiche schon vielfach von Studierenden der benachbarten TH Köln und der Schülerschaft der umliegenden Schulen genutzt werden. Möglichkeiten zum Aufladen von Laptops oder Tablets finden sich an jedem der Tische. Und ein Snackautomat helfe demnächst gegen kleine Durchhänger beim Lernen, verspricht Bürgin.
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Noch mehr ein Ort der Begegnung
Er erklärt die Selbstverbuchung, die während der regulären Zeiten schon genutzt werden kann und nach und nach auch in die Abendstunden hinein erweitert wird. Derzeit hat die Bibliothek nämlich lediglich bis 17 Uhr geöffnet, dafür aber keine Pause in der Mittagszeit mehr. „Über die Selbstverbuchung können die Nutzerinnen und Nutzer ihr Konto verwalten, Bücher ausleihen, verlängern oder zurückgeben. In den Abendstunden erfolgt dann der Zugang über den Nebeneingang an der Brückenstraße“, führt Christian Bürgin aus.
Noch mehr als am alten Standort an der Moltkestraße wird, wenn es nach dem neunköpfigen Bibliotheksteam geht, die Neue Bibliothek ein Ort des Lernens, des Lesens und der Begegnung sein. Ein empörtes „Pssst!“ soll es nicht mehr geben, zumal der neue Teppichboden schon viel Schall schluckt und Gespräche also nicht stören und der Seminarraum schon jetzt regelmäßig gebucht wird.
Der Bestand an Sachbüchern sei geschrumpft, berichtet der Bibliotheksleiter: „Das war sinnvoll, denn dieser Bereich wurde immer weniger nachgefragt.“ Was an Belletristik begehrt ist, erfährt er unter anderem über die Online-Community „BookTok“. „An diesem Trend kommt man nicht mehr vorbei“, ist Bürgin sicher. Gleichzeitig ist aber ein wohltemperierter Raum historischen Dokumenten und Büchern vorbehalten geblieben. Diese können nach Absprache eingesehen werden. Und dass Gummersbachs Neue Bibliothek schon jetzt ein Erfolg ist, liest der Leiter auch an den Zahlen der Neuanmeldungen ab. „Wir haben jetzt mit 130 Anmeldungen in vier Wochen so viele neue Nutzerinnen und Nutzer wie sonst im ganzen Jahr.“
Die Kreis- und Stadtbücherei
Wie auch das EKZ Bergischer Hof wurde die Vorgängerin der Neuen Bibliothek, die Kreis- und Stadtbücherei, vor 50 Jahren eröffnet. In dieser Zeitung wurde im Dezember 1975 berichtet, dass aus der Turnhalle des Gymnasiums Moltkestraße eine „Stätte des Geistes“ geworden ist. Schon damals ging es darum, Schülern und Studenten mit vielen Sachbüchern und 20 Arbeitsplätzen einen Raum zum Lernen zu bieten. Dazu kamen Romane, Heimatkunde und Jugendbücher.
Im Artikel hieß es: „Die Bücherei verfügt über 120 Zeitschriftenabonnements und einen Buchbestand von 55.000 bis 60.000 Bänden. Der Bestand soll in den nächsten Jahren erheblich erweitert werden. In der Bücherei stehen auch ein Plattenspieler und ein Kassettenrekorder zur Verfügung.“

