Nick & Co.-CupAn drei Tagen spielten 48 Nachwuchsmannschaften für Helfende Hände Oberberg

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Eine Fußballmannschaft, bestehend aus Jungs, stehen in einer Reihe. Im Hintergrund ist Handballlegende Heiner Brand zu sehen.

Hochklassiger Fußball und eine sehr emotionale Siegerehrung, das sind Bestandteile des Nick & Co.-Cups.

Beim Fußballturnier „Nick & Co.-Cup“ auf dem Gummersbacher Bernberg geht es um viel mehr als nur um den Sieg.

Es geht um Tore, Punkte und den Turniersieg. Trotz der hohen Temperaturen spulten die Nachwuchsfußballer der U8, U9 und U10, angefeuert von den Zuschauern, ihre Meter ab, tauchten zur Abkühlung den Kopf in die mit wassergefüllten Eimer, die bereitstanden. Der Nick & Co.-Cup, den die SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg auf ihrem Sportplatz ausrichtete, zeigte aber nicht nur hochklassigen Fußball. Der Nachwuchs von namhaften Clubs aus der Bundesliga oder internationalen Größen wie Juventus Turin oder Liverpool ebenso wie die Teams aus dem Oberbergischen spielten für Helfende Hände Oberberg – Hilfe für Nick & Co.

An wen der Erlös geht, das sahen die Nachwuchsfußballer am Samstag bei der Siegerehrung, als Initiatorin Bettina Hühn, ihnen die Kinder und die Projekte vorstellte, die von den Helfenden Händen unterstützt werden. Ein Treppenlift im Wert von 28.000 Euro wurde mitfinanziert, der es ermöglicht, die Wohnung zu verlassen. Es würde finanzielle Hilfe gewährt, wenn ein Kleinbus gebraucht werde. Manchmal reiche auch ein Ohr, um sich die Sorgen und Nöte anzuhören, sagte Bettina Hühn. Man habe sich auch von Kindern verabschieden müssen, deren Kraft nicht ausgereicht habe. Für jedes der acht Kinder wurde ein Ballon in den Himmel geschickt – da war es ganz still auf dem Sportplatz Bernberg.

Mehrere Jungs in einer Fußball-Spielsituation. Ein Junge trägt eine Sportbrille.

Auf dem Fußballplatz gaben die jungen Kicker alles.

Den Kindern gab Henrichs Peters von der Spielvereinigung mit auf den Weg: „Lasst uns unsere Welt ein bisschen besser machen.“ Daran soll eine Trinkflasche mit dem Nick & Co.-Logo ebenso erinnern wie die Medaille, die jeder Spieler bekam. Schirmherr Heiner Brand zeigte sich sehr bewegt, über die Geschichten der Kinder und war begeistert über das fußballerische Können des Nachwuchses. Gemeinsam mit Bettina Hühn zeichnete er den Turiner Mattia Ruccella als besten Spieler des U10-Turniers aus, ebenso wie Leonard Klein vom FC Hennef, den die Trainer und Betreuer aller Clubs zum besten Torwart gewählt hatten.

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Sieger bei der U10 wurde ungeschlagen die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. Auch wenn sein Team im kommenden Jahr aus Altersgründen nicht mehr teilnehmen könne, werde die nächste U10 wieder dabei sein, versprach Kapitän Toni Perez-Marquez. Er werde Werbung machen für das einzigartige Turnier, bei dem nicht alleine der Sieg zähle. Das sagte auch Andrea Cara, Trainer der U10 von Juventus Turin. Die Italiener waren zum dritten Mal dabei. „Uns ist wichtig, den jungen Fußballern auch Werte zu vermitteln und sie die Kinder kennenlernen, für die sie heute antreten“, sagte Cara.

Ein Junge sitzt auf einem Fußballplatz in einem Rollstuhl. Im Hintergrund sind viele weitere Jungs in Trikots zu sehen.

Die Teams spielten für Helfende Hände Oberberg – Hilfe für Nick & Co.

Dass sie gegen Teams wie den FC Liverpool, Juventus Turin oder den Bundesliga-Nachwuchs spielen, war für die heimischen Teams schon sehr aufregend. „Es war ganz schön anstrengend“, sagte Ardiol, Kapitän des RS 19 Waldbröl, nach dem Spiel gegen den FC Liverpool. Aber es sei auch toll, als Mannschaft aus einer Kleinstadt gegen ein berühmtes Team aus einer ausländischen Großstadt anzutreten. „Die trainieren viel mehr wie wir“, sagte der Waldbröler, dass er auf Englisch mit den Liverpoolern gesprochen habe. Ähnlich äußert sich Neven Huhn, der mit Gianni Neuendorf Mannschaftsführer der U10 des SV Frömmersbach ist. „Es ist etwas Besonderes, aber wir konnten gut mithalten.“

180 Helfer der Spielvereinigung sorgten an den drei Tage für einen reibungslosen Ablauf und die exzellente Verpflegung der Sportler und Besucher. Bei der achten Auflage musste aber zum Verdruss aller, erstmals ein Platzverweis erteilt werden. Nachdem ein Helfer ein Mädchen auf der Hüpfburg ermahnt hatte, dass sie diese nicht mit Schuhen benutzen dürfe, hatte deren Vater überreagiert und musste den Sportplatz verlassen.

Mehrere Jungs in einer Fußball-Spielsituation.

Die U9 von Juventus Turin (schwarz-weiß) trat gegen den Nachwuchs des 1. FC Köln an.

„Es hat schon was Bewegendes“, sagte Kim Marcel Muks, Trainer der U10 der SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg, der an diesen Tagen nicht nur in dieser Funktion, sondern auch als Helfer unterwegs war. „Es ist eine große Ehre, dass Liverpool und Turin bei uns antreten.“

In jeder Altersklasse traten 16 Mannschaften an, ausgezeichnet wurden nur die drei Erstplatzierten:

U8: 1. FC Köln, 2. FC Hennef 05, 3. Bayer 04 Leverkusen.

U9: 1. Borussia Mönchengladbach, 2. Borussia Dortmund, 3. 1. FC Köln.

U10: 1. Borussia Mönchengladbach, 2. 1. FC Köln, 3. KAS Eupen.


Nick & Co-Cup in Gummersbach: Davie Selke war Überraschungsgast

Eine Überraschung gab es am Sonntag beim Nick & Co.-Cup, als die U9-Fußballer ihr Sieger ausspielten.   Fußball-Profi und Stürmer des 1. FC Köln, Davie Selke, schaute auf dem Sportplatz in Bernberg vorbei. „Ich bin über meinen Glauben als Christ zum Nick & Co.-Cup gelangt, nachdem mich Heinrich Peters vor Wochen am Kölner Geißbockheim spontan zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte“, beschreibt Selke.

Ein Junge in blauem Trikot lässt sich neben einem Fußball-Profi auf einem Fußballplatz von einem weiteren Jungen mit dem Handy fotografieren.

Die Nachwuchsfußballer nutzten gerne die Gelegenheit für Fotos mit dem FC-Stürmer Davie Selke.

An diesem Tag habe er gespürt, „dass das nächste Ereignis, welches geschieht, im Sinne des Glaubens von mir als gute Tat in die Realität umgesetzt wird“, so Selke. Genau an dem Tag habe ihn Peters angesprochen. „Ich bin sehr beeindruckt von dem Turnier.“ Der Fußballprofi signierte Autogrammkarten, machte Handy-Selfies mit den Fußball-Kids und Fans auf dem Bernberg und verteilte Medaillen.

Zudem erzählte er von wichtigen Momente seiner Fußballer-Karriere. Auf die Frage, ob er eher Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo bewundere, antwortete Selke: „Ich bin schon immer Ronaldo-Fan gewesen und habe in meiner Karriere auch schon einmal gegen Neymar gespielt.“ Das rief bei den jungen Fußballern großes Staunen hervor. 

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