Fruchtblase im Auto geplatztPlötzliche Geburt vor den Pforten des Gummersbacher Krankenhauses

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Alles ist gut gegangen, Baby Romy ist kerngesund: Chefärztin Anja Weishap (von links), Mutter Lisa Börsch und Stationsleiterin Evelyn Christian nach der plötzlichen Geburt am Samstag. Diese hält einen Strauß Blumen in der Hand und die Mutter ihr Baby auf dem Arm.

Alles ist gut gegangen, Baby Romy ist kerngesund: Chefärztin Anja Weishap (von links), Mutter Lisa Börsch und Stationsleiterin Evelyn Christian nach der plötzlichen Geburt am Samstag.

Romy hatte es am Samstagmorgen scheinbar ganz besonders eilig. Mutter Lisa Börsch aus Marienheide schaffte es nicht mehr bis in den Kreißsaal.

7.05 Uhr, Samstagmorgen (16. März). Acht Grad, es regnet. Gemütlich ist also anders. Und gemächlich auch: Auf die Ankunft in der Kinderklinik am Gummersbacher Kreiskrankenhaus will Romy nicht mehr warten. Die Kleine entscheidet sich, plötzlich auf der Brücke, wenige Meter vor dem Eingang zum Krankenhaus, zur Welt zu kommen – und eben nicht im Kreißsaal. Hebamme Carolin Prinz ist da bereits dem Baby und seiner Mutter Lisa Börsch zu Hilfe geeilt.

„Mein Mann Robin wollte mich noch hochziehen, aber das ging nicht mehr“, erzählt die überrumpelte Lisa Börsch. Romys Geschwister Mika und Lilo hatten es bei ihren Geburten alles andere als eilig und einige Stunden getrödelt, also sei sie auch diesmal gelassen geblieben. „Ich wollte Frühstück machen, als die ersten Wehen kamen“, berichtet die Marienheiderin.

Fruchtblase im Auto geplatzt: Werdener Vater gab ordentlich Gas 

So eilen die werdenden Eltern zum Auto und brechen auf. Gerade in der Becke angekommen und damit auf der Hälfte der Strecke zum Krankenhaus, aber platzt die Fruchtblase. „Da hat mein Mann ordentlich Gas gegeben.“ Den Plan, sofort die Notaufnahme anzusteuern, verwirft das Paar indes, haben doch die Wehen nachgelassen. Lisa Börsch glaubt, sie könne vom Parkplatz des Krankenhauses bis zur Entbindungsstation laufen.

Weit gefehlt. Kurz vor dem Eingangsportal stürmt Romy auf die Welt. Es ist 6.58 Uhr. Hebamme Carolin Prinz notiert die Zeit und den Hilferuf, sie rennt los. Und während Plötzlich-Papa Robin bereits das Köpfchen seiner Tochter hält, erreichen auch Tatiana Condemi-Tekath und Pflegekräfte mit Trage und Decken den Ort der Geburt, Regenschirme haben sie ebenso dabei. Alles geht gut, Romy ist quietschfidel.

Als Bruder Mika (11) und Schwester Lilo (5) am Samstag ihre Mama und Baby Romy auf der Wöchnerinnenstation besuchen, stellt Lilo fest: „Man sieht, dass Romy in einer Pfütze geboren wurde, sie hat noch nasse Haare.“ Das sei ein bisschen Fruchtwasser, erklären die Großen.

„Wir holen Kinder überall“, betont Dr. Anja Weishap, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, und freut sich mit der glücklichen Familie Börsch und Stationsleiterin Evelyn Christian über diese besondere Geburt. Sie habe bereits Geburten im Auto und im Aufzug auf dem Weg in den Kreißsaal erlebt. Und damit die Marienheider kommende Abenteuer nicht mehr ohne Schirm erleben, überreicht ihnen Weishap bunte Regenschirme.

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