Jürgen Marquardt (CDU) und Oliver Kolken (SPD) wurden als Vizebürgermeister in der Gummersbacher Ratssitzung gewählt.
LokalpolitikGrüne und Linke lehnen in Gummersbacher Ratssitzung Gruppenbild mit der AfD ab

Die erste Sitzung des Gummersbacher neuen Stadtrats fand am Mittwochabend statt.
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Lautlos und mit großer Einigkeit hat der Gummersbacher Stadtrat seine konstituierende Sitzung absolviert. Laut war allenfalls der langanhaltende Beifall für den neuen Bürgermeister Raoul Halding-Hoppenheit (CDU) nach dessen Antrittsrede.
Mit großer Mehrheit bei zwei Enthaltungen und einer ungültigen Stimme wurden auch seine beiden Stellvertreter in geheimer Wahl gewählt: Jürgen Marquardt (CDU) als erster Stellvertreter und Oliver Kolken (SPD) als zweiter Stellvertreter. Marquardt hatte sich im Vorfeld CDU-intern gegen drei Mitbewerber – Ronja Breuer, Anne Walk und Karl-Heinz Richter – behaupten müssen. Am Ende bekam Marquardt eine Stimme mehr als Ratsneuling Breuer. Auch die Vergabe der Ausschüsse bzw. der Ausschussvorsitze schien am Mittwochabend eine reine Formsache zu sein. Damit das so kam, hatten sich die Fraktionen im Vorfeld nach langen Gesprächen und Abstimmungen auf eine gemeinsame Liste verständigt. Und an der hielt der Rat auch fest, was das gesamte Prozedere deutlich verkürzte.
Beim gemeinsamen Gruppenfoto keimte in Gummersbach Uneinigkeit auf
Allenfalls beim ersten gemeinsamen Gruppenfoto keimte Uneinigkeit auf. Während die überwiegende Mehrheit des Rates mit Bürgermeister und Erstem Beigeordneten vor die Kamera trat, lehnten das Grüne und Linke ab. Joachim Scholz und Grünen-Fraktionschef Konrad Gerards sagten dieser Zeitung, dass sie mit der AfD „nicht kuscheln“ wollten. Auch gegenüber anderen Ratsmitgliedern äußerten sie ihr Unverständnis darüber, dass sie sich mit der AfD ablichten ließen. Am Ende blieb es bei dieser Randnotiz.
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Halding-Hoppenheit, dessen Vereidigung Rainer Sülzer (CDU) als dienstältestes Ratsmitglied vornahm, sagte danach, dass er sich vom neuen Stadtrat eine konstruktive und respektvolle Zusammenarbeit wünsche. Dass sich die Fraktionen im Vorfeld der konstituierenden Sitzung auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag mit Blick auf die Ausschüsse hätten verständigen können, wertete der neue Bürgermeister als ein „sehr gutes Zeichen“. Die Bürger würden keine politischen Grabenkämpfe, sondern „verlässliche Entscheidungen zum Wohle der Stadt“ erwarten, sagte Halding-Hoppenheit. Als langjähriger Stadtkämmerer wisse er nur zu gut, dass die Stadt vor Herausforderungen stehe. „Wir werden den Bürgern nur das versprechen, was wir finanzieren können“, sagte er und machte damit zugleich seine geplante Vorgehensweise deutlich.
Die Stadt habe sich in den letzten Jahrzehnten weiter entwickelt. Und das werde auch in Zukunft der Fall sein. Und das geprägt von weiterem Bevölkerungswachstum, nicht zuletzt auch aus Metropolen wie Köln. Es werde in Zukunft also darum gehen, attraktiven Wohnraum und Lebensräume zu schaffen, die Wirtschaft zu stärken und die Stadt lebenswert zu machen. Dazu gehöre auch, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen.
Wie schon im Interview mit dieser Zeitung betonte der neue Bürgermeister noch einmal, dass er für mehr Sicherheit sorgen und an der Sauberkeit der Stadt arbeiten wolle. Denn die gefalle ihm aktuell nicht.
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss der Rat, die Stelle eines zweiten Beigeordneten auszuschreiben. Nach dem Wechsel von Halding-Hoppenheit ins Bürgermeisteramt und dem Aufstieg von Jürgen Hefner zum 1. Beigeordneten und Technischen Beigeordneten ist diese Stelle aktuell vakant.
Die Ausschüsse in Gummersbach
Hauptausschuss: Raoul Halding-Hoppenheit (CDU/Vorsitzender).
Rechnungsprüfungsausschuss: Konrad Gerards (Grüne).
Betriebsausschuss Stadtwerke: Volker Kranenberg (CDU).
Stadtentwicklungsausschuss: Karl-Heinz Richter (CDU)
Kulturausschuss: Rainer Degner (AfD).
Ausschuss für Klimaschutz: Bastian Fröhlich (CDU).
Schulausschuss: Rainer Sülzer (CDU).
Wahlprüfungsausschuss: Jürgen Marquardt (CDU).
Jugendhilfeausschuss: NN.
Integrationsausschuss: NN.


