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Ninja-SportRebecca Dißmann aus Marienheide ist Europas Ninja-Queen

3 min
Rebecca Dißmann hangelt sich von einem Hindernis zum nächsten.

Bei den Europameisterschaften im Ninja-Sport konnte sich Rebecca Dißmann schneller als alle anderen durch den Parcours hangeln.

Durch Kraft und Schnelligkeit holt Rebecca Dißmann aus Marienheide in Krakau den Europameister-Titel.

Die 16-jährige Rebecca Dißmann aus Marienheide hat bei den Europameisterschaften im Ninja-Sport in Krakau den Titel in ihrer Altersklasse gewonnen. Mit Schnelligkeit, Kraft und Nervenstärke setzte sich die Schülerin des Städtischen Lindengymnasiums in Gummersbach gegen Konkurrentinnen aus allen Ecken des Kontinents durch und krönte sich zur Europameisterin.

Durch das Tanzen habe ich ein gutes Körpergefühl bekommen, das hilft mir heute sehr
Rebecca Dißmann, Europameisterin AK 16/17

„Am Freitag sind wir nach Krakau gereist, und eigentlich sollten wir Sonntag zurück fliegen – aber unser Flug wurde gestrichen. Also sind wir erst am Montag zurück“, erzählt Dißmann. Den dafür nötigen Urlaubsantrag genehmigte Schulleiter Markus Niklas natürlich gerne. „Die Schule hat sich sehr mit dir gefreut“, sagte er bei der Gratulation am Dienstag. Als Lohn für Dißmanns Erfolg überreichten er und seine Stellvertreterin Sigrid Höffken der frisch gebackenen Europameisterin einen Gutschein und einen Turnbeutel der Schule.

Zehn Jahre lang tanzte die Marienheiderin fleißig Ballett – bis sie den Ninja-Sport für sich entdeckte. „Durch das Tanzen habe ich ein gutes Körpergefühl bekommen, das hilft mir heute sehr“, sagt sie. „Ich weiß schnell, welche Bewegung ich machen muss, und lerne neue Techniken leichter.“

Nur zwei Sekunden Vorsprung

Ein- bis zweimal pro Woche trainiert die 16-Jährige in Lindlar – mit einem Mix aus Kraft-, Technik- und Wettkampfübungen. „Weil ich nicht so oft trainiere, passt das gut mit der Schule zusammen “, berichtet sie.

Bei der Europameisterschaft wartete ein anspruchsvoller Geschwindigkeitsparcours auf die Athletinnen. Nach einer kurzen Einweisung hatte jede Teilnehmerin zwei Versuche. Die bessere Zeit zählte. Rebecca Dißmann kämpfte sich durch die Vorrunde übers Halbfinale und stand schließlich im Finale. Dort traten die besten Vier gleichzeitig gegeneinander an. „Ich wusste sofort, dass ich gewonnen habe, als ich gebuzzert und mich umgedreht habe“, erinnert sie sich. Mit gerade einmal zwei Sekunden Vorsprung setzte sich die Oberbergerin gegen ihre Freundin aus Leipzig durch.

Sigrid Höffken und Markus Niklas übergeben Rebecca Dißmann ein kleines Präsent.

Sigrid Höffken (l.) und Markus Niklas freuten sich am Dienstag mit Rebecca Dißmann und gratulierten im Namen des Lindengymnasiums.

Mit ihrem Trainingspartner Frederik Becker aus Bergisch Gladbach startete Rebecca außerdem im Mixed-Team-Wettbewerb. Dabei landeten die beiden auf dem achten Platz unter 46 Teams.

Im Sommer war die 16-Jährige bereits bei „Ninja Warrior Germany“ zu sehen. Dort schaffte sie es bis ins Halbfinale. „Bei der Fernsehsendung merkt man, dass es mehr Show ist als Wettkampf, aber der Parcours ist ähnlich.“

Trotz des EM-Titels bleibt Rebecca bescheiden. „Im schlimmsten Fall kann man auf den Reisen zu den Wettkämpfen zumindest noch etwas lernen“, meint Dißmann. Viel verändert hat sich nach dem Titel nicht. Dißmann habe viele Gratulationen bekommen aber ihre Freundinnen behandeln sie genauso wie davor – „das ist alles ganz normal geblieben“.

Für die Zukunft hat Rebecca aber klare Ziele. „Ich möchte auf jeden Fall einmal bei den Weltmeisterschaften in den USA starten, vielleicht 2027. Dafür möchte ich aber noch mehr trainieren und an mir arbeiten.“ Bis jetzt habe sie ihren Sport nur als Hobby gesehen und wisse, dass für noch größere Erfolge auch mehr Training, das Achten auf die Ernährung und die Ausrichtung des gesamten Alltags nach dem Sport nötig seien.

Schulleiter Markus Niklas lobte: „Beim Ninja-Sport zeigt sich, was alles in einem steckt – Durchhaltevermögen, Kraft, Balance und Koordination. Alle Hüte ab vor dieser Leistung.“