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Hilfe für KrankenhausDie Medikamente aus Oberberg sind in Charkiw

Lesezeit 2 Minuten
Ankunft Hilfslieferung in Charkiw

Nach zehn Tagen Charkiw erreicht hat der Medikamenten-Transport aus dem Oberbergischen. Es soll weitere geben.

Gummersbach/CharkiwIgor Prudkov ist erleichtert über die gute Nachricht: „Ich habe nächtelang nicht schlafen können, aber am Montagabend ist der Transport mit den Medikamenten endlich in Charkiw angekommen“, erzählt der 59-Jährige, der als Arzt am Klinikum in Gummersbach arbeitet. Medikamente im Wert von fast 20.000 Euro konnte sein Bekannter Dr. Vitaliy Prascel, Chefarzt der Gefäßchirurgie im Krankenhaus Charkiw, in der umkämpften Stadt in Empfang nehmen.

Schwammpflaster hilft 13-Jährigem in Charkiw sofort

„Das ist eine große Hilfe“, bedankt sich der Chefarzt immer wieder im Video-Telefonat mit Gummersbach. Dann erzählt er von dem 13-jährigen Jungen, der vor einigen Tagen mit einer schweren Beinverletzung in sein Krankenhaus eingeliefert wurde: „Er stand in der Schlange, um humanitäre Hilfe zu bekommen, als er von der Artillerie verletzt wurde.“ Mit Schwammpflastern, die in Prudkovs Transport steckten, habe er die Wunde des Jungen versorgen können.

Dieser Transport hat einen sehr komplizierten Weg hinter sich: Am 18. März in Gummersbach mit einer weiteren Medikamentenlieferung für das Krankenhaus in Lwiw gestartet, war er im Westen in der Ukraine bereits einen Tag später angekommen.

Ursprünglicher Plan mit dem Zug wurde durchkreuzt

Der ursprüngliche Plan, die Medikamente an Bord eines Flüchtlingszuges, der leer zurück nach Charkiw fuhr, transportieren zu lassen, war Prudkov dann doch nicht sicher genug: „Ich trage schließlich die Verantwortung dafür, dass der Transport auch ankommt.“ Ein anderer Lkw, der aus Charkiw zurückkommen sollte, sei angegriffen und beschädigt wurden. Und auch in der Gegend um Lwiw gab es Angriffe. „Schließlich habe ich einen Mann aus Charkiw gefunden, der die Ladung mit einem Sprinter dort hingebracht hat“, erzählt Prudkov.

Spannend blieb es trotzdem. Auch deshalb, weil selbst Hilfstransporte ins Visier des Krieges geraten sind. Wie Prudkov und Prascel berichten, sei zuletzt sogar eine Sammelstelle angegriffen worden: „Nachher hat sich herausgestellt, dass an zwei der Fahrzeuge, die aus dem Westen dorthin kamen, Peilsender angebracht worden waren.“

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Umso erleichterter ist Prudkov, dass sein Transport unversehrt bei Prascel angekommen ist. Die nächste Liste für den dritten Transport hat Prudkov mit Klinikum-Apotheker Lars Lemmer bereits zusammengestellt. Im Moment ist sie noch teurer als die Mittel, die ihm dafür zur Verfügung stehen. „Aber das kriegen wir noch hin“, sagt Prudkov.

Neuer Blog mit Prudkov und Prascel

In unserem neuen Blog „Zwischen Gummersbach und Charkiw“ berichten wir in den kommenden Wochen regelmäßig, wie die beiden Ärzte – der eine dort, der andere hier – den Krieg erleben. Den Blog finden Sie hier.