Hotel Jacobs„Können nicht die Kölner Probleme lösen“

Flüchtlinge (Symbolbild)
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Gummersbach/Köln – Die Pläne des Hoteliers Hans-Walter Jacobs, sein Hotel in Gummersbach-Vollmerhausen der Stadt Köln für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen, werden nicht realisiert. Das bestätigte die Pressestelle der Stadt Köln auf Nachfrage dieser Zeitung.
„Es ist richtig, dass es Gespräche zwischen der Stadt Köln und der Stadt Gummersbach hinsichtlich der Unterbringung von Flüchtlingen in besagtem Hotel in Gummersbach gegeben hat. Die Stadt Köln schließt grundsätzlich nicht aus, Flüchtlinge auch außerhalb von Köln unterzubringen. An dieser Stelle ist es aber an der erforderlichen Zustimmung der Gemeinde gescheitert“, erklärte Sabine Wotzlaw vom Presseamt der Stadt Köln. „Und das wäre die Grundvoraussetzung gewesen“, erklärte Martin Dommer, Referent für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im Kölner Rathaus. Ursprünglich habe man geplant, in Vollmerhausen 90 Menschen unterzubringen. „Doch von dieser Idee müssen wir uns jetzt verabschieden“, so Dommer, der betonte, dass die Stadt Gummersbach für die Versorgung der Flüchtlinge vor Ort „nicht zuständig“ gewesen wäre. „Das hätten wir von Köln aus alles erledigt.“
Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein bestätigte, dass die Stadt die Anfrage aus Köln abgelehnt habe. Bei den Gesprächen, die er mit der Stadt Köln geführt habe, sei es allerdings um 100 bis 120 Flüchtlinge gegangen, berichtete der Beigeordnete Raoul Halding-Hoppenheit.
Ältestenrat einberufen
„Wir können in Gummersbach nicht noch die Kölner Probleme lösen“, sagte Helmenstein und berichtete, dass diese Entscheidung von der Politik mitgetragen werde. „Wir haben vergangene Woche kurzfristig den Ältestenrat einberufen und das Vorgehen abgestimmt“, so Helmenstein. Die Aufgabe der Stadt sei es, die ihr zugewiesenen Flüchtlinge angemessen unterzubringen. Das geschehe in dezentralen, privat angemieteten Unterkünften. Für dieses Konzept, das auch Konflikte unterbinde und den sozialen Frieden in der Bevölkerung wahre, sei die Stadt schon vielfach gelobt worden.
Hans-Walter Jacobs berichtete dieser Zeitung, dass er der Stadt Köln sein Hotel angeboten habe. Die Sorge des Gummersbacher Bürgermeisters, dass sich in seinem Haus bei der Unterbringung von Flüchtlingen ein Ghetto bilden könne, teilt er nicht. „Ich führe das Haus seit 39 Jahren und werde hier so etwas nicht zulassen“, so Jacobs, der betonte, dass man sich der Flüchtlinge anzunehmen habe. In diesem Zusammenhang habe er sich auch an den Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki gewandt, als der kürzlich seinen Antrittsbesuch in Gummersbach hatte. Die Vertreter der Stadt Köln seien jedenfalls angetan gewesen von seinem Haus, als sie es vor einiger Zeit besichtigt hätten. „Und Kosten wären der Stadt Gummersbach auch nicht entstanden, wenn die Flüchtlinge von Köln aus hier untergebracht worden wären“, so der Hotelier.