KommentarDie Rücktritte in Oberbergs DRK sind ein Warnsignal

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Autoschild Deutsches Rotes Kreuz liegt hinter der Frontscheibe eines Fahrzeuges des Katastrophenschutzes.

Katastrophenschutz beim Deutschen Roten Kreuz.

Katastrophenschutz ist so gefordert, wie nie zuvor. Dass fünf ehrenamtliche Führungskräfte hinwerfen, muss dem Roten Kreuz zu denken geben, sagt Lutz Blumberg.

Pandemie, Flüchtlingskrise, Hochwasser, Waldbrände: Die Taktung der Katastrophen direkt vor unserer Haustüre ist zu einem Stakkato geworden.

Und genau in diesem Stakkato fehlen Oberberg jetzt fünf Führungskräfte, die teils seit Jahrzehnten im Katastrophenschutz gearbeitet haben. Neudeutsch heißt das „Braindrain“: Der mit dem Abwandern von Personen verbundene Verlust von Wissen und Netzwerken.

Firmen in der freien Wirtschaft versuchen, diesen Braindrain zu verhindern. Nun ist das Rote Kreuz keine Firma und wie keine zweite der privaten Hilfsorganisationen in Deutschland verzahnt mit staatlichen Stellen: Der DRK-Präsident ist der Landrat, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind meist Vorsitzende ihrer jeweiligen Ortsverbände.

Das ist ein sinnvolles Konstrukt im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe. Wie die Freiwilligen Feuerwehren sind es Menschen im Ehrenamt, die sich hier engagieren und ihre Freizeit nutzen, um sich immer weiter zu professionalisieren.

Was alle fünf Zurückgetretenen verbindet ist, dass sie alle ihren Weg über Ortsvereine, Helferarbeit und ständige Fortbildungen gemacht haben, um Teil dieser ineinander verzahnten Hilfe zur Selbsthilfe zu sein. Wenn nun gleich fünf oberbergische Rotkreuzler hinwerfen, ist das mehr als ein Warnsignal für den Kreisverband. Das zeigt, dass etwas nicht stimmt. 

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