Abbiegespur an L 306 freigegebenBei Müllenbach wird es für Radfahrer noch enger

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Über die Linksabbiegespur ausweichen beim Überholen von Radfahrern geht nicht mehr. Die ist nun für den Gegenverkehr freigegeben.

Marienheide – Helmut Gebske beobachtet den Verkehr auf der Landesstraße 306 in Marienheide-Müllenbach schon lange mit Sorge. Und die ist in den vergangenen Wochen noch größer geworden – vor allem in Bezug auf die Radfahrer, die dort in Fahrtrichtung Gummersbach, zwischen dem Abzweig Unnenberger Straße und dem Kreisverkehrsplatz, unterwegs sind. Denn die seit längerer Zeit bestehende Abbiegespur zum neuen Gewerbegebiet, die bislang ungenutzt blieb, ist nun für den Straßenverkehr geöffnet.

Zufahrt zum Gewerbegebiet ist jetzt befahrbar

Die Linksabbiegespur sorgt dafür, dass auf der Landesstraße nun weniger Platz ist und es besonders beim Überholen von Radfahrer ziemlich eng wird. Denn für die neue Spur war zuvor auf der rechten Straßenseite der Standstreifen für Fußgänger und Radfahrer auf einer Länge von knapp hundert Metern geopfert worden – obwohl die Strecke offiziell im Radwegenetz NRW eingezeichnet ist.

Lange war die Abbiegespur nicht freigegeben, da sich das Gewerbegebiet noch in der Entstehungsphase befand. In dieser Zeit konnten Fahrzeuge beim Überholen der Radfahrer auf die gesperrte Spur ausweichen. Damit ist jetzt Schluss. „Ich habe weder ein Problem mit dem Bauvorhaben, noch mit der Abbiegespur. Aber das kann nicht auf Kosten der Radfahrer gehen“, sagt Gebske, der häufig mit seinem Rad auf der L 306 unterwegs ist und sich nicht wirklich sicher fühlt, wenn die Fahrzeuge viel zu dicht an ihm vorbeirauschen.

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Warten bis etwas passiert möchte Gebske nicht und setzt sich deshalb für einen Ausgleich für Radfahrer auf der Strecke ein. „Oder zumindest ein Tempolimit und Warnschilder.“ Zur Polizei habe er längst Kontakt. Sogar bis zum Ministerium sei er mal vorgedrungen und habe sein Anliegen dem damaligen NRW-Verkehrsminister Michael Groschek geschildert. Bisher blieb alles aber ohne Erfolg.

Hoffnung auf Verkehrszählung des Landesbetriebs

Auf Nachfrage teilt der Oberbergische Kreis mit, dass Polizei, Straßen NRW und die Gemeinde Marienheide bestätigt hätten, dass man sich an dem betroffenen Streckenabschnitt der L 306 als Radfahrer „subjektiv gefährdet fühlen könne“. „Für verkehrsrechtliche Maßnahmen wird jedoch nach wie vor objektiv kein Bedarf gesehen“, so der Kreis. Das liege auch daran, dass die Strecke an der besagten Stelle übersichtlich sei“, sagt Polizeisprecherin Monika Treutler.

Eine Hoffnung bleibt: „Das Straßenverkehrsamt erwägt, die Ergebnisse der aktuellen Verkehrszählung des Landesbetriebs abzuwarten, die voraussichtlich im Zeitraum Mai oder Juni des Jahres vorliegen dürften“, so der Kreis. Ob die Ergebnisse eine Anpassung nach sich ziehen, bleibt abzuwarten. „Wir haben das im Blick“, so Treutler.

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