Wandern in LindlarWo ältere Menschen gemeinsam op jöck gehen

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Seit 25 Jahren nimmt Horst Börsch aus Lindlar (zweiter von links) betagtere Oberbergerinnen und Oberberger mit auf Wanderschaft.

Seit 25 Jahren nimmt Horst Börsch aus Lindlar (zweiter von links) betagtere Oberbergerinnen und Oberberger mit auf Wanderschaft.

In der Gemeinde Lindlar hat der „Rentner-Wanderclub“ sein 25-Jährige gefeiert. Gründer Horst Börsch ist am selben Tag 90 Jahre alt geworden.

Am Samstag hat der Lindlarer Horst Börsch sein 90. Wiegenfest gefeiert – und gleichzeitig das 25-jährige Bestehen des „Rentner-Wanderclubs“. Dort ist Börsch besonders aktiv. Jeden Mittwoch um 14 Uhr ist Abmarsch im Zentrum von Lindlar. Zuvor telefoniert er mit jedem seiner sechs Clubkameraden und es wird entschieden, ob das Wetter eine Wanderung zulässt.

„Wir gehen über Stock und Stein, aber suchen Strecken aus, die nicht ganz so steil sind“, erläutert Bernd Breidenbach, mit 66 Jahren der Jüngste in der Runde. Die Routenführung übernimmt jedes Mal ein anderer aus der Gruppe und lädt nach der Rückkehr etwa zwei Stunden später in seinen Garten ein, um die erfolgreiche Wanderung ausgiebig zu feiern. Oder es geht ins Gasthaus, wenn es draußen gar zu ungemütlich ist.

Irgendwann war Fridolin Prinz mit dabei und der Club gegründet

Das Club-Jubiläum sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr begangen werden, aber so ganz genau erinnert sich keiner mehr an die Ursprünge. Horst Börsch schildert, dass er mit 63 in den Ruhestand gegangen sei und damit begonnen habe, wandernd die Gegend zu erkunden. Irgendwann habe sich ihm Fridolin Prinz aus der Nachbarschaft angeschlossen und damit sei die Basis für den Club gelegt worden.

Als ehemaliger Arbeitskollege kommt Jürgen Wessoly (77) seit 18 Jahren sogar regelmäßig aus Köln, um mit der Rentnertruppe das Oberbergische zu erkunden. Die bis vor einigen Jahren etwa zehnköpfige Gruppe hatte früher auch mehrtägige Wanderreisen gemacht. Horst Börsch erzählt strahlend: „Besonders toll waren die Touren an die Ahr – mit Übernachtung und Ramba-Zamba.“

Zweimal im Jahr – zu Weihnachten und im Frühjahr – lädt die Männerclique ihre Ehefrauen zu einem gemütlichen Beisammensein ein, doch die Wanderungen machen die Männer alleine, bei schönem Wetter und auch bei Regen. Gut gelaunt zeigt Börsch auf die nur noch spärliche Haartracht eines seiner Mitwanderer und bestimmt: „Du brauchst keinen Regenschirm – Du hast doch ‘ne wasserdichte Pläät.“

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