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SchützenjubiläumLindlarer Festumzug fällt ins Wasser

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Herren in Schützenuniform.

Für besondere Verdienste im Schützenwesen zeichnete der stellvertretende Bundesschützenmeister Wolfgang Genenger (l.) Friedel Werner mit dem „Goldenen Stern zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz“ aus.

Das Fest zum 100. Jubiläum der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Helling war dennoch ein Erfolg und mit einer besonderen Ehrung verbunden.

Der Umzug am Sonntag wurde wegen des Regens zunächst um eine Viertelstunde verschoben. Als unmittelbar vor dem Start ein weiterer, heftiger Schauer einsetzte, wurde er gänzlich abgesagt. Doch war der Regen nur ein Wermutstropfen, der den Erfolg des Fests zum 100. Jubiläum der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Helling kaum minderte.

„Glaube, Sitte und Heimat“, das Motto der Schützenbruderschaften,   seien nicht selbstverständlich, sagte der oberbergische Landtagsabgeordnete Christian Berger (CDU) am Pfingstsonntag nach dem Gottesdienst im Festzelt. „Das geht nicht ohne großes Engagement, und die Bruderschaft hat sich dafür in hervorragender Weise eingesetzt.“ Er könne das beurteilen: „Ich selbst gehöre seit 34 Jahren zur grünen Familie“, sagte der schwarze Politiker. Berger überreichte die Ehrenplakette des Landes NRW an den Ersten Brudermeister Christian Wendeler.

Lindlarer bleibt bescheiden

Für das Jubiläum war der stellvertretende Bundesschützenmeister Wolfgang Genenger vom Niederrhein in Lindlar-Altenrath angereist. Er würdigte die 100-jährige Tradition der Bruderschaft mit der Hochmeisterplakette. Eine besondere Ehrung hatte er für Friedel Werner im Gepäck: den Goldenen Stern zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz. 48 von 63 Mitgliedsjahren lang hat Werner Vorstandsarbeit geleistet. Genenger unterstrich dessen 32-jährige Tätigkeit als Schießmeister, zudem war er Kassierer und Hausherr des Schießstandes. Der bescheidene Kommentar des Geehrten: „Wenn mir das keinen Spaß gemacht hätte, dann hätte ich es nicht gemacht.“

Für viel Spaß beim Festkommers am Freitag sorgte Büttenredner Martin Schopps, der den Abend moderierte, mit Anekdoten aus seiner Zeit als Lehrer. Ein Höhepunkt war die Zeitreise „100 Jahre Helling“ auf der Videoleinwand, in der verdiente Schützenbrüder, örtliche Gastwirte, die Festwirtsfamilie Gehrmann und Vertreter befreundeter Bruderschaften schilderten, was für sie die Helling bedeutet.

Im Anschluss wurden die geistlichen Symbole der acht Hellinger Ortschaften, die ein Steinmetz gestaltet hatte, auf einer Grauwacketafel zu einem Mosaik zusammengefügt. Noch einmal Grauwacke gab es vom Sülztalverband. Bezirksbundesmeister Ernst-Guido Jansen übergab eine zentnerschwere Platte mit dem eingravierten Pfeil-Kreuz-Symbol und lobte: „Die Helling ist die jüngste der Bruderschaften im Bezirksverband Sülztal, aber auch die mitgliederstärkste.“

Bevor am Sonntag der Musikverein Thier sowohl den Gottesdienst als auch die Ehrungen musikalisch begleitete, sorgten am Freitag die „Oberfranken Rebellen“ und die „Tastenfeger“ für   gute Laune. Zum Abschluss gab es ein Theaterstück von der St.-Reinoldus-Steinhauergilde. In einem Sketch widmeten sich die Darsteller   der Geschichte der Helling und ernteten begeisterten Applaus. Am Montagabend kam das Jubiläumsschützenfest mit der Krönung der neuen Majestäten zum Abschluss (Bericht folgt).


Geehrte Schützen

Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Rainer Gerwink, Walter und Werner Müller (70 Jahre); Werner Krug, Walter Müller (65 Jahre); Günter Kemmerling, Manfred Lüdenbach, Karl Günter Peters (50 Jahre); Norbert Haeger, Andreas Höller, Bernd Steinbach (50 Jahre); Thomas Börsch, Christoph Ditger, Frank Höller, Rafael Höller, Stefan Klug, Hans Peter Kötter, Udo Patt, Siegfried Römer, Daniel Scholz, Peter Schröder, Gregor Schüttler (40 Jahre); Maria Bosbach, Franz-Josef Breidenbach, Martin Gräf, Luca Lindemeier, Georg Lob, Tobias Christian Mainz, Sebastian Müller, Alina Müller, Robin Ohlow, Helmut Orbach, Ingo Ossendorff, Julian Patemann, Stephan Pörtner, Reiner Rembold, Mathias Remmel, Felix Wüste (25 Jahre).

Schützen in Uniform im Festzelt.

Seit 70 Jahren im Verein sind die ältesten der geehrten Mitglieder.

Für besondere Verdienste um den Verein und das Schützenwesen zeichnete Wolfgang Genenger, stellvertretender Bundesschützenmeister, Friedel Werner mit dem „Goldenen Stern zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz“, Thomas Ditger mit dem St. Sebastianus-Ehrenkreuz sowie Daniel Ditger und Sebastian Höller mit dem Silbernen Verdienstkreuz aus. Zu Ehren des 100-jährigen Bestehens verlieh er der Schützenbruderschaft Helling die Hochmeisterplakette. Aus dem gleichen Anlass überreichte Landtagsmitglied Christian Berger die Ehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen.