Der Geschäftsmann Andreas Kleinschmidt hat Sven Engelmann, den neuen Rathauschef, herausgefordert – und haushoch verloren, aber für den guten Zweck.
Wette entschiedenRot-Weißes Nikolaus-Getümmel am Rewe-Markt in Lindlar-Frielingsdorf

Ein Nikolaus in Jubelpose: Lindlars Bürgermeister Sven Engelmann weiß, dass er die Wette gegen den Unternehmer Andreas Kleinschmidt am Samstagnachmittag gewonnen hat.
Copyright: Ralf Joost
Gezählt wird nicht. Schätzen reicht. „250 – mindestens“, urteilt Andreas Kleinschmidt knapp und blickt auf das meist rot-weiße Getümmel auf dem Parkplatz seines Rewe-Markts mitten in Lindlar-Frielingsdorf. Dort heißt es am Samstagnachmittag um 14 Uhr: „Top, die Wette gilt!“. Und prompt steht fest: Der Geschäftsmann hat verloren, und das haushoch.
Zuvor hat er Sven Engelmann, Lindlars neuen Bürgermeister, herausfordert und behauptet, der Rathauschef werde es nicht schaffen, 100 Nikoläuse und Weihnachtsmänner an die Corneliusstraße zu lotsen – weit gefehlt, auf der Fahrbahn stauen sich die Schlitten, wenn auch die ohne Rentiere davor. 1000 Euro stehen für Kleinschmidt auf dem Spiel – und längst aber haben etliche Sponsoren aus der Gemeinde diese Summe auf mehr als 8000 Euro geschraubt. Ausgeben werden soll das Geld für Jugendprojekte in Lindlar.

Auf gut 250 Nikoläuse und Weihnachtmänner wurde die am Rewe-Markt in Lindlar-Frielingsdorf versammelte Menge geschätzt. Wettsieg für Bürgermeister Sven Engelmann!
Copyright: Ralf Joost
Und dafür trägt diesmal selbst der CDU-Mann Engelmann weihnachtliches Rot, als er in einer ebenso roten Kutsche an der Rewe-Filiale vorfährt und auch Lindlars neues Damendreigestirn Prinz Sandra I., Jungfrau Gabi und Bauer Manu vom Komitee Lenkelner Karneval mitbringt, während am Lenkrad des Traktors Grinch, der quietschgrüne Weihnachtsmuffel, sitzt.
Alles zum Thema Kölner Dreigestirn
- Wette entschieden Rot-Weißes Nikolaus-Getümmel am Rewe-Markt in Lindlar-Frielingsdorf
- Rücktritt von Christoph Kuckelkorn Reaktionen aus dem Kölner Karneval: „Danke für diese wahnsinnige Reise“
- Kölner Karneval Warum der Kuckelkorn-Rücktritt zum richtigen Zeitpunkt kommt
- Eine Ära endet Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hört auf
- Zwei Herzensprojekte Kölner Dreigestirn pflanzt 10.000 Bäume für das Stadtklima
- Erstmals ein Kinderdreigestirn Karnevalistische Premiere bei der KG Ülekrade aus Ülpenich
- Tollitätenempfang Ein jecker Crashkurs für den Mechernicher Bürgermeister
Lindlar neuer Bürgermeister Sven Engelmann hofft auf mehr als 10.000 Euro
„Es wäre toll, wenn wir noch auf mehr als 10.000 Euro kommen würden“, erklärt der strahlende Wettsieger und ruft Vereine, Verbände und Organisationen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, dazu auf, sich um eine Unterstützung zu bewerben. Eine Jury werde dann tagen und über die Vergabe beraten.
Wie ernst es den Menschen in Frielingsdorf und in auch Lindlar ist mit dem guten Zweck, das zeigt etwa Familie Clever mit Mutter Tanja, Vater Marc und Tochter Lucy: Sie haben sogar Rauhaardackel Miro (5) in ein Nikolauskostüm gesteckt. „Eine lustige Aktion“, loben sie die Wette. Einen wahrlich historischen Einsatz zeigt zudem Thomas Ommer: Sein schmuckes Gewand stammt aus der Zeit um 1900 und aus dem Familienbesitz der Heimatkundlerin Ursula Homberg. „So was hier muss man doch unterstützen“, betont Ommer.
Das findet Chiara Kötter von der Ameland-Freizeit ebenfalls: Einmal im Jahr reisen Lindlars Jüngste mit dieser Initiative auf die westfriesische Insel. „Jetzt hoffen wir, dass es auch für uns eine Spende gibt“, verrät Kötter. Allein die Ferienfreizeit ist mit 20 jungen Leuten vertreten – einem Fünftel der geforderten 100 Nikoläuse also.
Überhaupt die Vereine: Die Laberköppe um ihren Vorsitzenden Kai Martin Antweiler mischen mit und lassen ein dickes Spendenglas kreisen, der SV Frielingsdorf ist reich vertreten und ebenso die Große KG Rot-Weiß Lindlar, um nur ein paar aufzuzählen, dazu spielen örtliche Musikvereine auf. Und, ach ja, die Wette hat noch einen zweiten Teil: Sven Engelmann muss auf der Bühne „Ihr Kinderlein kommet“ anstimmen, sollte er über Andreas Kleinschmidt triumphieren – auch dieser Aufgabe stellt sich Sankt Bürgermeister.
So können sich Lindlarerinnen und Lindlarer um eine Förderung bewerben
Wer sich um Unterstützung bewerben möchte, der schreibe Sven Engelmann eine E-Mail. Erbeten sind eine Beschreibung des Projektes, der Gruppe oder der Vereinsabteilung, über ein aussagekräftiges Foto würde sich Lindlars Bürgermeister ebenfalls freuen: sven.engelmann@lindlar.de.

