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Altlasten entferntSo könnte es auf dem Otto-Kind-Gelände in Marienheide weitergehen

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(v.l.) Ulrich Herweg, Dr. Ruth Hausmann und Dieter Lindenbaum zeigen, wo verunreinigte Stellen waren.

Kotthausen – Die Schadstoffsanierung im Gebäude und auf dem Gelände der ehemaligen Firma Kind in Marienheide-Kotthausen ist abgeschlossen. Am Montag gaben die Beteiligten der Gemeinde, des Oberbergischen Kreises, der Gutachterfirma sowie die Inhaber des Geländes ein Update zum aktuellen Stand.

Zwischen 2500 und 3000 Kubikmeter verunreinigtes Material seien zuletzt entsorgt worden. Dort, wo vor einigen Wochen noch der Gebäudeanbau stand, steht nun nichts mehr. Das mit dem krebserregenden Schwermetall Chrom-Galvanik stark verseuchte Material wurde in speziellen Säcken unter Tage im Bergwerk in Sondershausen entsorgt.

Entsorgung auf der Deponie in Hürth-Knappsack

Die nicht so schwer verunreinigten Bauschutt-Bodengemische konnten dagegen auf die Deponie in Hürth-Knappsack gebracht werden.

„Innerhalb eines Jahres hat die Firma Köster einen Entsorgungsweg gefunden. Nun ist das Gebäude schadstofffrei und wir können mit dem nächsten Schritt und den Planungen für Bauprojekte auf dem ehemaligen Firmengelände beginnen“, sagt Dieter Lindenbaum. Der ehemalige Geschäftsführer der Wiehler Baufirma Berster hatte mit seinem Geschäftspartner Rolf Blum das Betriebsgelände im vergangenen Jahr gekauft.

Planung für Gelände in Marienheide soll jetzt weitergehen

Die konkreten Pläne für das Gelände an der Gimborner Straße seien jedoch noch nicht spruchreich. „Wir werden uns nun mit der Gemeinde Marienheide zusammensetzen und geplante Projekte besprechen“, so Lindenbaum. Außerdem sollen Verhandlungen mit möglichen Investoren stattfinden. Diese waren in der Vergangenheit mehrfach abgesprungen, als sie von der Schadstoffbelastung des Gebäudes und den hohen Sanierungskosten erfahren hatten.

„Wir müssen natürlich planungsrechtliche Vorgaben beachten, die wir teilweise auch mit überregionalen Bauämtern absprechen müssen“, sagt Christoph Dreiner von der Gemeinde Marienheide. Zurzeit sei das Gelände noch als reines Gewerbegebiet definiert. Sicher ausgeschlossen sei für das Gelände eine Industrie oder ein produzierendes Gewerbe. Denkbar wäre jedoch ein Mischgebiet aus Gewerbe und Wohnungen. Konkret wollen Lindenbaum und Bluhm aber noch nicht werden.

Investitionen liegen bei mindestens 50 Millionen Euro

Im September sollen die Verhandlungen beginnen. Und immerhin so viel steht schon heute fest: „Hier muss viel investiert werden. Mindestens 50 Millionen Euro“, sagt Bluhm. Vermutlich im kommenden Jahr sollen die Pläne konkretisiert werden. Darüber freut sich auch Christoph Dreiner: „Ich bin froh, dass nun endlich Bewegung in die ganze Sache kommt.“

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Weiterhin beobachtet wird derweil das Grundwasser, das nach wie vor belastet ist und vermutlich auch bleiben wird. Regelmäßig werden dazu Proben genommen. „Das Grundstück ist aber unter bestimmten Vorgaben nutzbar und auch die Nutzung des Gebäudes oberhalb des Grundwassers ist völlig unbedenklich“, betont Ulrich Herwig vom Amt für Bodenschutz des Oberbergischen Kreises, der sich seit 2011 mit der Schadstoffbelastung befasst hat. Die Anwohner müssten sich übrigens keine Sorgen machen, sagen die Verantwortlichen: Das Trinkwasser aus dem Hahn habe mit dem Grundwasser nichts zutun.