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Wegen InsolvenzBaustillstand für die Seniorenresidenz in Marienheide-Rodt

Lesezeit 3 Minuten
Es ist ein Rohbau zusehen, dessen Dach mit schwarzen Planen abgedeckt ist.

Auf der Baustelle in Marienheide-Rodt ruhen aktuell die Arbeiten.

Der Neubau der Seniorenresidenz in Marienheide-Rodt geht nicht voran, die geplante Eröffnung wurde erneut verschoben.

Einmal wurde er bereits verschoben, nun steht fest: Der Eröffnungstermin der sich im Bau befindlichen Seniorenresidenz in Marienheide-Rodt kann wieder nicht eingehalten werden. Das hat Cureus, der Investor der Baumaßnahme, auf Nachfrage mitgeteilt. Im Sommer sollten sich eigentlich endlich die Türen der Seniorenresidenz in Rodt öffnen – bereits mit mehr als einem Jahr Verspätung zum ursprünglich geplanten Einweihungsfest im Frühjahr 2022.

Seit Wochen passiert auf der Baustelle in Rodt nichts

Dieses war damals jedoch wegen eines technischen Problems im Bereich des Daches geplatzt. Wasser war in das Bauwerk eingedrungen, eine Trocknung im Gebäude wurde notwendig. Parallel zu den Trocknungsarbeiten sollte schließlich der Innenausbau durch Elektriker, Maler und Bodenleger beginnen, hatte Christoph Wilhelm, Pressesprecher des Investors, Anfang März mitgeteilt und die Eröffnung im Sommer noch als realistisch eingeschätzt.

Nun rudert Wilhelm jedoch zurück und teilt mit: „Das Generalunternehmen, das für den Innenausbau zuständig war und mit dem wir die Fertigstellung bis zum Sommer 2023 geplant hatten, hat leider vor wenigen Wochen Insolvenz angemeldet.“ Seitdem sei Cureus mit der Suche und Bindung eines neuen Partners für die erforderliche Mängelbeseitigung, insbesondere im Dach des Rohbaus, und mit den noch ausstehenden Restarbeiten befasst. Man sei auf einem guten Weg, sagt Wilhelm, er räumt aber gleichzeitig ein: „Den Fertigstellungstermin im Sommer 2023 werden wir in Folge dessen aber leider nicht, wie noch Anfang des Jahres prognostiziert, halten können.“

Bereits 15 Mitarbeiter für die künftige Seniorenresidenz eingestellt

Es bewahrheitet sich, was der künftige Betreiber des Pflegeheims und die Anwohner in der Ortschaft Rodt schon länger befürchtet haben. Seit Wochen herrscht Verwunderung darüber, dass auf der Baustelle trotz guten Wetters nichts mehr passierte. Im Gegenteil: Die Firmen rückten mit all ihren Gerätschaften ab, statt mit den Innenausbauarbeiten fortzufahren. Monate lang sei nichts passiert, teilt einer der Anwohner mit. Zwar kritisch, aber noch hoffnungsvoll optimistisch, hatte sich auch Compassio, der künftige Betreiber des Pflegeheims, der dem Dachverband der „Schönes Leben Gruppe“ angehört, vor drei Monaten in Bezug auf die Eröffnung gezeigt. Die Resthoffnung ist nun zerschmettert.

Besonders bitter: Der Betreiber steht schon lange personell in den Startlöchern. 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits für die Seniorenresidenz in Marienheide eingestellt worden. Da bereits Verträge geschlossen wurden, werden sie bis zur Eröffnung in umliegenden Heimen des Trägers eingesetzt. Ob und wann sie endlich in Rodt ihre Arbeit aufnehmen können, steht in den Sternen.

Das einzige, das im Rohbau der geplanten Seniorenresidenz derzeit läuft, ist die Trocknung des Wasserschadens, teilt Christoph Wilhelm von Cureus mit. Bevor die betroffenen durchnässten Bauteile nicht trocken seien, könne auch gar nicht weitergearbeitet werden, so der Pressesprecher des Investors. Dessen Tochtergesellschaft, die SWH Marienheide GmbH, ist mittlerweile auch Bauherr der Maßnahme in Rodt. Bis sich ein neues Generalunternehmen für den Innenausbau des Gebäudes gefunden hat und bis die Arbeiten in der Marienheider Ortschaft endlich weitergehen können, müssen die Anwohner in Rodt wohl weiterhin auf einen grauen Rohbau vor ihren Fenstern schauen.