Erste KontrolleOberbergischer Kreis zählt 14 Temposünder in Kalsbacher 30er-Zone

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Auf der Bundesstraße in Kalsbach herrscht nun Tempo 30. Der Oberbergische Kreis hat bereits eine erste Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt.

Auf der Bundesstraße in Kalsbach herrscht nun Tempo 30. Der Oberbergische Kreis hat bereits eine erste Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt.

Um die Lärmbelastung für die Anwohner zu reduzieren, ist in Kalsbach wie mehrfach berichtet innerorts auf einer Bundesstraße Tempo 30 eingeführt worden. Der Oberbergische Kreis, der das neue Tempolimit angeordnet hat, sowie die Anlieger haben seitdem erste Erfahrungen mit der neuen Situation machen können. Hier einige Fragen und Antworten.

Hat der Oberbergische Kreis das neue Tempolimit bereits engmaschig überwacht?

Wie Dezernentin Birgit Hähn auf Nachfrage dieser Zeitung schriftlich mitteilt, habe die Bußgeldstelle seit Anordnung der „Tempo 30-Zone“ bisher einmal eine mobile Geschwindigkeitsmessung durchgeführt. Das deckt sich im Übrigen auch mit dem Eindruck von Anliegern, die vermuten, dass der Kreis den Verkehrsteilnehmern erst einmal eine Gewöhnungsphase gönnen möchte, eher wieder, wie auch schon vor Einführung des Tempolimits, häufiger kontrolliert wird.

Wie viele Autofahrer waren bei der Kontrolle zu schnell?

Hähn berichtet, dass innerhalb eines Zeitraumes von einer Stunde 14 zu schnelle Fahrzeuge gemessen wurden. Bei zwei Fahrzeugen bewegte sich die Geschwindigkeitsüberschreitung im unteren Bußgeldbereich. Die restlichen zwölf Verkehrsteilnehmenden hätten sich allesamt im unteren Verwarnungsgeldbereich befunden. Wie schnell nun tatsächlich gefahren worden ist, berichtet der Kreis indes nicht.

Von wie vielen Anwohnern geht die Beschwerde aus?

Informationen dieser Zeitung, nach denen eine Frau aus dem Ort die einzige Beschwerdeführerin gewesen sein soll, lässt Hähn in ihrer Antwort unkommentiert. Bei der Überprüfung durch die Straßenverkehrsbehörde sei es unerheblich, ob der Antrag von einer Person oder einer Gruppe von Personen gestellt wird, heißt es aus dem Kreishaus in Gummersbach.

Und wo ist es am lautesten?

Aus der schalltechnischen Untersuchung ist laut Kreis ersichtlich, dass entlang der gesamten Ortsdurchfahrt bis auf zwei Gebäude im ausgewiesenen Gewerbegebiet die Werte überschritten werden. Birgit Hähn hatte allerdings auch erst unlängst gegenüber dieser Zeitung bestätigt, dass mit dem Reduzieren des Tempos auf 30 Stundenkilometer allein die geforderten Richtwerte allein nicht erreicht werden können. Es bleibt also weiter zu laut.

Und was sagen Anwohner zu Tempo 30?

Einer von ihnen ist Stephan Alefelder. Er hat viele Jahre im Rat der Gemeinde Marienheide gesessen und sich in dieser Zeit darum bemüht, dass das Ortsschild in Richtung Becketalstraße versetzt wird – mit dem Ziel, dass an den beiden Bushaltestellen in Höhe der dortigen Tankstelle Jaeger maximal 50 statt 70 gefahren wird. Vergeblich!

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Tempo 30 hält Alefelder heute für übertrieben. Doch er könne sehr gut damit leben. Und er sagt auch, dass im Ort viele Menschen so denken. Er betont aber auch, dass der Weg über die Lärmthematik schlussendlich der richtige sei, wenn so im Bereich der beiden Bushaltestellen Tempo 50 gefahren werde. Aus Marienheide kommend gilt neuerdings außerorts bereits Tempo 50. Der Kreis sagt dazu, dass in diesem Bereich rechtsseitig Wohnbebauung vorhanden ist, die laut Lärmberechnung auch belastet ist. Aus Kotthausen kommend Richtung Kalsbach beginnt die Wohnbebauung erst an der Ortstafel.

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