VerbesserungspotenzialDas sind die Ergebnisse des Marienheider Fußverkehrschecks

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Es sind die Unterkörper mehrere Menschen zu sehen, die über die Straße laufen. Der Fokus des Bildes liegt auf dem Fußverkehr im Straßenverkehr.

Am Fußverkehrscheck nahmen verschiedene Personengruppen teil, um möglichst viele Sichtweisen darzustellen. (Symbolbild)

Ein Kölner Planungsbüro hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der sich auch den Ergebnissen des Marienheider Fußverkehrschecks ergeben hat.

Wie sicher ist der Marienheider Ortskern für Fußgänger? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Marienheider Verwaltung schon seit längerer Zeit und hat deshalb vergangenes Jahr am Fußverkehrscheck teilgenommen, der im Rahmen des Zukunftsnetzes Mobilität vom Land NRW gefördert wurde.

Zunächst war innerhalb der Verwaltung überlegt worden, an welchen Stellen in Marienheide der Fußverkehr einmal genauer unter die Lupe genommen werden sollte. Wie Verwaltungsmitarbeiterin Christina Schulze im Ausschuss berichtete, waren zwei Routen festgelegt worden, die genauer betrachtet wurden: zum einen Straßen im Ortszentrum und zum anderen die Strecke vom Marienheider Bahnhof zur Gesamtschule, die täglich von vielen Schülerinnen und Schülern genutzt wird.

Mehrere Personengruppen für verschiedene Sichtweisen

Nachdem   auch mit den Bürgerinnen und Bürgern in Workshops diskutiert wurde, fanden im Sommer zwei Begehungen statt, an denen auch Schüler sowie Personen mit Einschränkungen, darunter Rollstuhlfahrer, sowie Eltern mit Kinderwagen teilnahmen. Dadurch sollten möglichst viele   Sichtweisen von unterschiedlichen Fußgängergruppen beleuchtet werden.

In der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses stellte Kirsten Niklas vom Kölner Planungsbüro Via nun die Ergebnisse als Ideenanreiz vor und nahm dabei verschiedene Aspekte in den Fokus, unter anderem Querungen, Mehrzweckstreifen, fehlende Gehwege, Fußgängerquerungen an Kreisverkehren sowie die Schulwegsicherheit und die Barrierefreiheit.

Demnach berichteten die Teilnehmenden beispielsweise für den Streckenabschnitt zwischen der Landwehrstraße und der Straße Zur Alten Post, dass die Querung dort nur schwer möglich sei und es Unebenheiten in der Oberfläche der Fahrbahn gebe. Die Abbiegebezeichnungen seien unübersichtlich, was bei einem hohen Verkehrsaufkommen zur Gefahr werde.

Zebrastreifen gewähren den Fußgängern Vorrang

Für eine Verbesserung schlug Kirsten Niklas Zebrastreifen vor, die dem Fußgängerverkehr Vorrang gewähren. Diese fehlen aktuell auch an einigen Kreisverkehren, wie an der Pestalozzistraße/Am Gersnacken, Pestalozzistraße/Hauptstraße und Klosterstraße/Hauptstraße, die auch von vielen Schülern passiert werden. An anderen Abschnitten, unter anderem auf der Landwehrstraße, die ebenfalls als Schulweg genutzt wird, fehlt der Gehweg ganz und die Straße muss von allen Verkehrsteilnehmern genutzt werden. Hier empfahl Niklas unter anderem die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs.

Darüber hinaus war eine bessere Kommunikation zwischen Schule und Eltern in Bezug auf ein hohes Verkehrsaufkommen an der Gesamtschule wegen Elterntaxis Thema sowie Tempoeinschränkungen vor Schulen und Kindergärten und Maßnahmen für eine verbesserte Aufenthaltsqualität an Straßen im Ortskern. Dabei betrachtete Niklas auch die Fußwegeverbindung vom Bahnhof in Richtung Marienheider Zentrum als „Tor der Stadt“, der noch besser ausgewiesen werden könnte.

Bürgermeister Stefan Meisenberg möchte den angefertigten Maßnahmenkatalog als Checkliste für künftige Maßnahmen betrachten. Und Detlev Rockenberg (Grüne) plädierte dafür, sich vorrangig der Schulsicherheit zu widmen. „Darauf sollten wir den Fokus legen, denn viele Schüler kommen mit Bus und Bahn an und gehen vom Bahnhof aus zu Fuß zur Schule.“

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