Marktstraße GummersbachVier Millionen Euro werden in der Innenstadt investiert
Gummersbach – Zwölf neue Wohnungen, zwei Büroeinheiten und acht Tiefgaragenstellplätze sollen an der Gummersbacher Marktstraße entstehen – und damit im Herzen der Altstadt, die seit dem Jahr 2001 als Denkmalbereich ausgewiesen ist. Das hat zur Folge, dass weitreichende bauliche Veränderungen genauestens geprüft werden, ehe es zu einer Genehmigung kommt.
Für die Umsetzung des Bauvorhabens werden – so der momentane Plan – die Häuser Marktstraße 1 (ehemals Metzgerei Gries) und 3 (ehemals Pizzeria Tino bzw. Shisha Bar) abgerissen und die Häuser 5 und 7 modernisiert. Mit dem Abbruch soll, wie Gummersbachs Baudezernent Ulrich Stücker dieser Zeitung sagte, Ende September/Anfang Oktober begonnen werden.
Sorgen, dass hier womöglich unter Denkmalschutz stehende Häuser unweit der evangelischen Kirche dem Bagger zum Opfer fallen könnten, zerstreut der Erste Beigeordnete: „Man muss hier unterscheiden zwischen einer Bereichssatzung und tatsächlichen Denkmälern.“ Die beiden Häuser, die nunmehr abgerissen werden sollen, stünden nicht unter Denkmalschutz, sagt Stücker. Somit seien Abriss und Neubau auch in einem denkmalgeschützten Bereich ohne weiteres möglich.
Allerdings: Die Häuser Marktstraße 5 und 7 seien absolut erhaltenswert, wie der Baudezernent betont. Sie würden das Ensemble des Simonsplatzes entscheidend ausmachen. „Sie sind so stadtbildprägend, dass ein Abriss unter gar keinen Umständen in Frage kommt.“
Ehe Politik und Verwaltung dem Vorhaben ihr Einverständnis geben konnten, wurde ein Gutachterverfahren durchgeführt. „Und zwar mit der Zielsetzung, für den sensiblen Bereich der Altstadt die beste städtebauliche Lösung zu finden“, sagt Stücker. So seien drei Architekturbüros aufgefordert worden, im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung Ideen zu entwickeln, wie der Bereich gestaltet werden kann. „Dabei ist dann heraus gekommen, dass die Häuser Marktstraße 1 und 3 von den Experten als nicht erhaltenswert eingestuft worden sind“, so der Beigeordnete.
Zu der Expertenrunde, die sich in Gummersbach getroffen hat, gehörte auch Dr. Klaus-Ludwig Thiel vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege und somit auch ein ausgewiesener Experte für den Denkmalschutz. Stücker begrüßt es, dass mit der Umsetzung des Bauvorhabens weiterer Wohnraum in der Innenstadt geschaffen werde – und somit auch eine Alternative zu den Neubauten auf dem Ackermanngelände.
Gros der Wohnungen soll verkauft sein
Die Firma H & H Immobilien hat den Gummersbacher Architekten Dirk Schmitzer mit Planung und Umsetzung beauftragt. Ihm ist es gelungen, unter den Neubauten der Häuser Marktstraße 1 und 3 auch noch Platz zu schaffen für eine Tiefgarage. Ende 2016 Jahres, so der aktuelle Zeitplan, sollen die Wohnungen bezugsfertig sein, von denen das Gros bereits verkauft sein soll. Das Investitionsvolumen beträgt vier Millionen Euro.