Seit 50 Jahren in Morsbach aktivKirchenmusikerin Hildegard Schmidt feiert Jubiläum

Am Spieltisch der Orgel ist Hildegard Schmidts liebster Platz: Die Holperin engagiert sich seit 50 Jahren als Kirchenmusikerin.
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Holpe – Sie liebt die Musik mit all ihren Facetten. Ob klassische oder moderne Töne – die Musik sei ihr Leben, sagt Hildegard Schmidt. Seit 50 Jahren ist sie in der Morsbacher Ortschaft Holpe und dort in der evangelischen Kirche als Musikerin aktiv. Dabei lebt die 77-Jährige stets nach dem Credo: „Egal, was du machst, man muss es gut machen“. Ein Motto, das für sie eben bis heute gilt.
Denn auch nach 50 Jahren als Kirchenmusikerin ist sie des Übens nicht müde. „Ich studiere regelmäßig an der Orgel neue Stücke ein. Immer am Ball zu bleiben ist sehr wichtig“, sagt Hildegard Schmidt und auch neben den klassischen Stücken moderne Lieder zu spielen, das mache ihr Spaß. „Es freut mich aber sehr, dass die Klassik heutzutage wieder mehr Gewicht bekommt.“ Im Unterricht gebe sie keiner Epoche den Vorzug, denn die Schüler sollen die Vielfalt der Musik kennen lernen. „Musik zu unterrichten, Schüler für Musik zu begeistern, bedeutet mir sehr viel“, erzählt sie und ergänzt: „Musik gibt einem die Möglichkeit, Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Musik hat für mich eine heilende Wirkung. Wenn ich nach dem Spielen an der Orgel die Kirche verlasse, geht es mir einfach gut.“
Kirchenmusikerin Hildegard Schmidt: „Mein Vater hat mir die Musik näher gebracht“
Das musikalische Talent und ihre Leidenschaft hat Hildegard Schmidt bereits im Kindesalter entdeckt. Sie lernte das Harmonium, Klavier und auch für die Orgel begeisterte sie sich früh. „Wir leben in einem Land großer, bedeutender Musiker und schon mein Vater hat mir die Musik näher gebracht“, erklärt sie.
Doch beruflich ging sie anfangs noch ganz andere Wege. 1945 geboren, absolvierte die Holperin nach der Schulzeit am Kaufhaus Bertram in Waldbröl eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau, die Orgel wurde damals immer mehr fester Bestandteil ihres Alltags. Sie erzählt: „Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal als junges Mädchen eine Orgel hörte. Der Klang hat mich sofort verzaubert.“ Fortan nahm sie Unterricht und übte auch für sich allein, solange es ihre freie Zeit zuließ.
1972 begann die damals 27-Jährige ihre Tätigkeit als Kirchenmusikerin in der evangelischen Kirchengemeinde Morsbach-Holpe, zeitgleich absolvierte sie eine Organistenausbildung an der heutigen Rheinischen Musikschule, bevor sie 1973 die C-Prüfung zur Kirchenmusikerin in Düsseldorf ablegte. Mit dem Angebot am Waldbröler Hollenberg-Gymnasium Musik zu unterrichten, hing Hildegard Schmidt endgültig den Job im Kaufhaus an den Nagel.
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Sodann wurde an der Hochschule Köln nochmals gebüffelt und mit dem Abschluss galt die 29-Jährige als Lehrerin für Jugend- und Schulmusik. 35 Jahre sollte sie als Lehrkraft am Hollenberg-Gymnasium die Schüler für Musik begeistern. Dies blieb aber nicht ihre einzige Lehrtätigkeit. Sie unterrichtete an den Musikschulen in Waldbröl und Morsbach sowie am St.-Theresien-Gymnasium in Ruppichteroth-Schönenberg. In der evangelischen Kirchengemeinde von Holpe blieb sie aber auch nicht untätig. Unter anderem gründete sie einen Kinderchor und übernahm als Leiterin die evangelischen Gemeindechöre sowohl in Holpe als auch in Morsbach und organisierte Konzerte, darunter etwa gemeinsame Auftritte mit dem katholischen Kirchenchor St. Cäcilia aus Holpe.
Gefeiert wird dieses besondere Jubiläum am 15. Mai, ab 10.30 Uhr, mit einem Festgottesdienst in der Holper Kirche.