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ProzessFrau musste sich nach Schlägen vor Waldbröler Gericht verantworten

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Die Gesetzestexte stehen griffbereit auf den Tischen der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft. In Waldbröl musste sich eine 36-Jährige vor dem Amtsgericht verantworten, weil sie in Morsbach ihren Ex-Freund angegriffen haben soll.

In Waldbröl musste sich eine 36-Jährige vor dem Amtsgericht verantworten, weil sie in Morsbach ihren Ex-Freund angegriffen haben soll.

In Waldbröl stand jetzt eine 36-Jährige vor dem Amtsgericht. Sie soll ihren Ex-Freund geschlagen und mit einer Bierflasche beworfen haben.

Sie soll in Morsbach einen Mann mit den Fäusten geschlagen, eine Handtasche, eine Cremedose und eine Bierflasche nach ihm geworfen haben: Wegen gefährlicher Körperverletzung musste sich jetzt eine 36-Jährige aus Kirchen (Landkreis Altenkirchen) vor dem Amtsgericht in Waldbröl verantworten.

Bei diesen Attacken soll der Mann im Oktober vergangenen Jahres am Ende eine Platzwunde an der Stirn davongetragen haben. Die Angeklagte räumte ein, dass es mit dem Mann, mit dem sie früher liiert gewesen sei, einen Streit und eine laute Auseinandersetzung an Morsbachs Busbahnhof gegeben habe: „Wir waren vorher zusammen am Sportplatz, dann ist er mit meiner Ledertasche abgehauen.“

Opfer will sich selbst in Morsbach mit Cremedose geschlagen haben

Sie sei ihm gefolgt und bei der Auseinandersetzung am Busbahnhof habe er ihre Hand mit der Cremedose genommen und sich den Behälter selbst vor die Stirn geschlagen. Aber weder ihre Tasche, die er ja in der Hand gehalten habe, noch die Bierflasche habe sie nach dem Mann geworfen: „Allenfalls habe ich ihm auf die Brust getrommelt.“

„Das war nur eine Lappalie“, sagte der Geschädigte im Zeugenstand. Er habe bei der Frau übernachtet und bei ihr Wäsche gewaschen. Während des Streits am Bahnhof habe er tatsächlich ihre Hand mit der Dose genommen und sie sich an die Stirn gehauen: „Ich wollte ihr zeigen, dass es mir nichts ausmacht, wenn sie mich schlägt.“ Sie selbst habe ihn nicht verletzt. Zu dem Umstand, dass er die Situation bei der Polizei anders dargestellt hatte, führte er aus: „Ich war wütend und eifersüchtig.“

Richterin Laura Krause konnte dieser Schilderung nicht ganz folgen, da eine unbeteiligte Zeugin ausgesagt hatte, dass die Frau mehrfach auf den Mann eingeschlagen habe, bis dieser zu Boden ging. Das dementierte der Geschädigte nun: „Ich bin über eine Baumwurzel gestolpert.“ Angesichts dieser Sachlage beantragte die Staatsanwältin eine Einstellung des Verfahrens und ermahnte die beiden, sich demnächst besser im Zaum zu halten. Die Richterin folgte diesem Antrag.