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Musiker im Interview„Funky S.“ geben Reunion-Konzert in der Halle 32

Lesezeit 4 Minuten

Mit professionellem Promo-Material – hier ein Foto Mitte der 90er – beackerte die Band den Kölner Funk- und Soul-Markt.

Gummersbach – Am Tag vor Heiligabend spielen Funky S. in Gummersbach ein einmaliges Reunion-Konzert in der Halle 32 – 28 Jahre nach ihrer Gründung . Torsten Sülzer sprach mit Gitarrist Jürgen Thiele (48).

Herr Thiele, die Funk- und Soul-Band „Funky S.“ tritt in Gummersbach zum Reunion-Konzert an – 28 Jahre nach der Gründung. Lassen Sie uns kurz zurückblicken: Wer ist „Funky S.“? Wie haben Sie begonnen?

Wir haben uns im Sommer 1990 in Gummersbach als spontane Initiative unter dem Namen „Nur so“ gegründet, als es zum einjährigen Bestehen der Kulturzeitschrift „Nur zu“ im Bruno-Goller-Haus eine Veranstaltung gab. Wir wollten mit ein paar Leuten, die Lust auf Soul, Funk, R’n’B und Blues Brothers-Sachen haben, was machen, was nicht zu speziell sein sollte. Das war damals noch mit Holger Lüdorf und Volker Leprich. Im Januar 1991 haben wir dann das erste Konzert als „Funky Syncopators“ gespielt. Die Aula des damaligen Gymnasiums Moltkestraße in Gummersbach war mit 500 Leuten ausverkauft.

Beim Wiedersehen der Band in diesem Sommer in Köln stellte sich das alte Gefühl schnell wieder ein, sagt Jürgen Thiele (2.v.l.). Nach zwei Stunden waren Funky S. bereit für ein 45-Minuten-Konzert.

Bekannter wurden Sie als „Funky S.“, da galten Sie aber schon als Kölner Band. Wie kam es dazu?

Das war ein schleichender Prozess, nahezu die gesamte Band ist damals nach Köln gezogen. Das war so 1993, 1994, als Sabine Mayntz und Martin Eckhardt als Sänger zu uns gestoßen waren. Wir haben das damals so gesehen, dass wir von Oberberg in Richtung Köln gewachsen sind. Köln war für uns natürlich der Nabel, aber der Bezug zu Oberberg war trotzdem noch da. In der Zeit haben wir auch auf den Wiehler Jazz-Tagen gespielt.

Das Konzert

Funky S. spielen am Sonntag, 23. Dezember, in der Halle 32, Studiobühne in Gummersbach, Steinmüllerallee 10. Einlass wird ab 19.30 Uhr gewährt, Beginn ist um 20 Uhr. Achtung: Es gibt keine Abendkasse, Tickets gibt es nur direkt über die Band.

Kontakt: juergen_thiele_1970@web.de.

Was war in Köln anders?

Wir haben in Köln neben Bands wie den Soulcats oder den Soul Suckers diesen Funk ’n’ Soul-Markt beackert. Wir waren sicher: Das können wir auch, wir positionieren uns mehr in der Funk-Richtung, weil wir die bessere Rhythm-Section haben und mehr knallen. So haben wir uns gute Referenzen und Kritiken und auch eine kleine Fan-Community erspielt, haben als Headliner 600 oder 700 Leute in die „Kantine“ in Köln bekommen, haben im rappelvollen Theater am Rudolfplatz gespielt und in Bonn in der Brotfabrik.

Gab’s nie die Idee: Wir schmeißen alles andere hin, machen das jetzt hauptberuflich?

Es war auf jeden Fall für viele von uns eine prägende Zeit. Die überwiegende Mehrheit der Band macht ja tatsächlich heute beruflich irgendetwas mit starkem Musikbezug oder macht Musik hauptberuflich.

Wie hat sich Ihr Wiedersehen angebahnt?

Losen Kontakt hatten wir all die Jahre, und es gibt in so einer Band natürlich auch Freundschaften, so dass man einige Leute nie aus dem Okular verliert. Volker Götze ist ein sehr guter Freund von mir, Christoph Krieger auch. Irgendwann habe ich gesagt, es wäre total nett, wenn wir uns alle mal wieder für einen Tag treffen, mit Freunden und Familien. Wir haben uns dann in Köln getroffen.

War es geplant, wieder zusammen Musik zu machen?

Ja, klar. Wenn wir schon mal zusammen sind, wollten wir auch drei Stunden in den Proberaum gehen, ein bisschen zocken und gucken, ob das noch zusammen funktioniert. Nachmittags kamen dann die Familien vorbei und wir haben nach zwei Stunden proben ein 45-Minuten-Minikonzert gespielt. Das ging schon sehr solide und das alte Gefühl war sofort wieder da.

Und dann kam dieser Moment, wie man ihn aus dem Film „Blues Brothers“ kennt: „Wir bringen die Band wieder zusammen!“?

Wir waren uns einig, dass es echt gut geklappt hatte und dass der Weg zu einem echten Gig nicht weit ist. Es kam dann schnell die Idee auf, so etwas um Weihnachten herum in Gummersbach zu machen, wenn sowieso viele Leute von früher da sind.

Wie wird das Konzert aussehen? Was gibt’s zu hören?

Wir hoffen, dass es ein cooler, intimer Club-Gig auf der Studio-Bühne der Halle 32 wird, vielleicht mit 120, 130 Leuten, mit Freunden, Familien und Leuten von früher. Zu hören gibt es wahrscheinlich überwiegend Funk- und Soul-Klassiker, eben die Sachen, die wir so um 1993/94 gespielt haben.