AntragCDU Nümbrecht möchte Bauplätze außerorts

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Das Baugebiet Sängertshöhe dürfte vorerst das letzte sein, dass fußläufig vom Nümbrechter Ortskern entsteht.

Das Baugebiet Sängertshöhe dürfte vorerst das letzte sein, dass fußläufig vom Nümbrechter Ortskern entsteht.

Nümbrecht – Die Nachfrage nach Wohnraum in Nümbrecht ist ungebrochen; sie lässt sich an steigenden Preisen für Bauland ablesen und daran, dass die Grundstücke in neu erschlossenen Gebieten weggehen wie warme Semmeln. Die CDU-Fraktion will diesem Mangel mit einem Antrag zum Thema Wohnbebauung begegnen, den sie selbst als Paradigmenwechsel beschreibt. Hintergrund ist, dass sich innerhalb der Siedlungsschwerpunkte in Zukunft kaum noch Bauflächen zum Entwickeln werden finden lassen, und dass dort auch die jeweilige Infrastruktur an ihre Grenzen stößt.

Deshalb soll bei der Wohnbebauung in Zukunft der Fokus auf denkbare Erweiterungen der dörflichen Strukturen in den Außenbereichen gelegt werden – allerdings unter strikten Auflagen. Dabei geht es nicht um Wachstumsfantasien, stellt die CDU klar. Ziel sei es, heißt es im Antrag, den Einwohnerbestand der Gemeinde durch das Wohnangebot konstant zu halten.

CDU vermisst gesteuerte Entwicklung

Eine planvolle und gesteuerte Entwicklung habe es in den dörflichen Bereichen bisher nicht gegeben, erklärte Nümbrechts CDU-Fraktionschef Manfred Henry Daub auf Anfrage. In den Außenbereichen seien stets nur einzelne Bauvorhaben umgesetzt worden, die auf Initiativen der Bewohner zurückgingen – wenn beispielsweise Kinder oder Enkel der Grundstücksbesitzer bauen wollten und wenn nicht etwaige rechtliche Vorgaben dem Plan entgegenstanden.

Die CDU möchte nun, dass die Gemeinde selber aktiv wird . Die Verwaltung soll die dörflichen Wohngebiete in Nümbrecht auf Erweiterungsmöglichkeiten untersuchen, soll feststellen, ob abgesehen von Bauplätzen, die sich in privater Hand befinden, Erweiterungen realisierbar sind.

„Es geht um verträgliche Entwicklungen, die den Orten gut tun und die die Orte nicht zu groß werden lassen“, sagt Daub. „Ich betone das ganz deutlich: Es geht nicht darum, Grünland in Bauland umzuwandeln.“ Voraussetzung für ein positives Prüfergebnis soll zum Beispiel auch sein, dass die für eine weitere Entwicklung notwendige Infrastruktur entweder schon vorhanden ist oder mit geringem Aufwand ergänzt werden kann. Überhaupt seien ökologische Aspekte auf jeden Fall zu berücksichtigen.

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Wörtlich heißt es im Antrag: „Dort, wo bereits eine wenn auch kleinteilige Dorfstruktur vorhanden ist, soll nach Möglichkeiten einer sinnvollen und logischen Erweiterung gesucht werden.“ Gesucht werden solle in alle Richtungen. Wenn an einer Dorfstraße alle Häuser auf derselben Straßenseite stehen, solle zum Beispiel geprüft werden, ob sich die gegenüberliegende Straßenseite nicht auch als Baufläche eignet. Gleiches gilt für Lücken zu bestehenden Bebauungen außerhalb der bisherigen Ortslagenabgrenzungen. „Demzufolge muss es bei einer etwaigen Überplanung auch zur Schaffung oder Verschiebung von Ortslagenabgrenzungen kommen.“

Vor einer Überplanung und Umwandlung in Bauland , so hat die CDU in ihren Antrag geschrieben, sollen die betroffenen Eigentümer befragt werden, ob sie einer Umwandlung zustimmen – gibt es keine mehrheitliche Zustimmung, erfolgt auch keine weitere Veränderung. In der nächsten Woche befasst sich erstmals die Nümbrechter Politik mit dem Antrag, wenn er auf der Tagesordnung des Planungs-, Umwelt- und Klimaausschusses steht.

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