Windkraftanalyse des LandesOberberg hat mehr Potenzial für Windräder als angenommen

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Zwei Windräder stehen in einem Waldstück.

Windräder sind in Oberberg eher noch selten, was sich aber bald ändern soll.

Der Oberbergische Kreis hat mehr Möglichkeiten Windräder zu bauen als bisher angenommen.

Der Oberbergische Kreis verfügt über bis zu 1000 Hektar Flächen, die für die Schaffung von Windkraftanlagen geeignet sind. Das ist das Ergebnis einer Potenzialanalyse für Windenergieflächen, die die Düsseldorfer Landesregierung in dieser Woche vorgelegt hat. Oberberg rangiert damit zwar auf Landesebene eher im hinteren Drittel, doch das kommt offenbar nicht überraschend mit Hinblick auf die Handicaps hier.

Besiedlung zerklüftet

„Das Ergebnis ist aber mehr als das, was wir vorher angenommen haben“, sagte der oberbergische Landtagsabgeordnete Marc Zimmermann (Grüne) im Gespräch mit dieser Zeitung. Ohne die Potenzialanalyse für Windenergieflächen im Detail zu kennen, gibt Zimmermann gleich zu bedenken, dass die Besiedlung des Oberbergischen sehr zerklüftet sei.

Mit Hinblick auf die erforderlichen Abstände zwischen Windkraftanlagen und Wohnbebauung sorge bereits das zu einer Reduzierung der Potenzialflächen. Hinzu komme, dass im Oberbergischen in erster Linie die Gipfellagen für derlei Anlagen in Betracht kämen, was zu einer weiteren Reduzierung möglicher Flächen führe. „Windräder stellt man ja nicht ins Tal“, sagt Zimmermann.

Positives Ergebnis

Dennoch sehe er das jetzt vorgelegte Ergebnis „positiv“. Und er rechnet vor, welche Vorteile die Windenergie im Vergleich zur großflächigen Photovoltaik biete: „Um die Leistung eines Windrads zu erreichen, braucht es Solarmodule auf einer Fläche etlicher Fußballfelder.“

Was es jetzt vor allem brauche, sei die Akzeptanz der Bevölkerung. Über die größten Flächenpotenziale verfügen der Hochsauerlandkreis und der Kreis Höxter (jeweils über 10.000 Hektar). Ebenfalls vergleichsweise große Flächenpotenziale (5000 bis 10.000 Hektar) weisen die Kreise Borken, Düren, Euskirchen, Paderborn, Soest und Steinfurt auf. Grundlage der Windflächenanalyse des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) ist ein umfangreicher Kriterienkatalog, der zur Verfügung stehende Flächen im Land präzisiert und Ausschlussflächen definiert.

Nümbrecht als positives Beispiel

Ausgenommen sind etwa Siedlungsbereiche und die direkte Umgebung von Einzelwohnhäusern im Freiraum mit Abständen von 700 Metern (Innenbereich) und 500 Metern (Außenbereich). Auch werden Bereiche mit großer Hangneigung oder schlechten Windverhältnissen, die einen wirtschaftlichen Betrieb von Windanlagen nicht erwarten lassen, ausgeschlossen.

„Erfreut“ äußert sich Zimmermann über den Weg, den man in Nümbrecht beim Thema Windenergie gehen will und die große Zustimmung dort. Wie berichtet sollen die dortigen Gemeindewerke prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, unter deren Regie die Kommune mit Strom aus Windkraft zu versorgen. Zimmermann sagte, dass es in anderen Kommunen des Kreises erste Überlegungen für die Gründung von Bürgerenergiegesellschaften gebe.

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