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StatistikIn Oberberg wurden zuletzt mehr Wohnungen, aber weniger Grundstücke verkauft

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Auf dem früheren Merkur-Gelände entsteht, entlang der Bahnhofstraße, bald neuer Wohnraum. Bauherren der „Merkur-Zeile“ sind die Waldbröler Investoren Mirdi Roci und sein Neffe Bleron.

Auf dem früheren Merkur-Gelände entsteht, entlang der Bahnhofstraße, bald neuer Wohnraum. Bauherren der „Merkur-Zeile“ sind die Waldbröler Investoren Mirdi Roci und sein Neffe Bleron.

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat eine Bilanz für 2025 vorgelegt. Der Umsatz im Grundstückshandel liegt bei 301 Millionen Euro.

Für insgesamt rund 301 Millionen Euro haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Oberberg Grundstücke den Besitzer gewechselt. Das berichtet der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis und spricht von einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Bis Ende Juni sind dem Ausschuss 1455 Notarverträge für diese Auswertung übermittelt worden – auch da habe es eine Steigerung gegeben, sagen die Fachleute, und zwar um fünf Prozent als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die Preise für Bauland mit Flächen mit Größen zwischen 300 und 1300 Quadratmeter seien in der ersten Jahreshälfte bei einem Minus von einem Prozent nahezu stabil geblieben, lassen die Statistiker wissen. Die Durchschnittsgröße eines Baugrundstücks liege im Oberbergischen Kreis bei etwa 710 Quadratmetern, im Kreisnorden – in Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth und Lindlar – lag der Preis dafür im Schnitt bei 135.000 Euro.

Im Süden des Oberbergischen Kreises ist das Bauland derzeit am günstigsten

In Marienheide, Gummersbach, Engelskirchen und Wiehl wurden dafür rund 110.000 Euro fällig, während ein solcher Bauplatz in Kreissüden, also in Bergneustadt, Reichshof, Nümbrecht, Morsbach und Waldbröl, etwa 85.000 Euro kostete.

Um drei Prozent unter dem aktuellen Bodenrichtwert liegen in Oberberg dem Gutachterausschuss zufolge Flächen in der Landwirtschaft, diese haben zuletzt 1,60 Euro pro Quadratmeter gekostet. Die Preise von Waldflächen variierten derweil – das liege jeweils am Zustand, etwa an den Folgen von Trockenheit oder an denen des Befalls mit dem Borkenkäfer. Im ersten Halbjahr 2025 sei durchschnittlich ein Euro für einen Quadratmeter mit Laubwald fällig geworden, und damit genauso viel wie im Vorjahr. Um acht Prozent pro Quadratmeter eingebrochen sei dagegen der Preis für Mischwald, dieser betrage nun 1,20 Euro.

Für Flächen im Nadelwald, so der Ausschuss, lagen im ersten Halbjahr nur acht Kaufverträge vor – mit einem Durchschnittswert von 1,25 Euro für den Quadratmeter, das entspreche einem Plus von 39 Prozent. Der Wert für Flächen ohne Bewuchs liege mit 50 Cent pro Quadratmeter zudem auf dem Niveau des vergangenen Jahres, heißt es.

In Oberberg sind die Preise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser gefallen

Auch der Handel mit Immobilien beschäftigt das Gummersbacher Gremium: Um fünf Prozent gefallen seien die Kosten für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser auf Grundstücken mit Größen zwischen 350 und 800 Quadratmetern. Im Norden des Kreises habe der Durchschnittswert einer solchen Immobilie bei rund 365.000 Euro gelegen (minus zwei Prozent), im mittleren Kreisgebiet bei etwa 275.000 Euro (minus zehn Prozent) sowie im Kreissüden bei rund 250.000 Euro (ebenfalls minus zwei Prozent). Der Ausschuss betont: „Je nach Baujahr, Lage, Ausstattung und Beschaffenheit variieren die Kaufpreise stark.“

Um drei Prozent leicht gestiegen seien dagegen zuletzt die Durchschnittswerte für Wohnraum in Neubauten auf nun 3830 Euro für den Quadratmeter.

Ebenso geklettert seien – je nach Alter – die Preise von zuvor bewohnten Eigentumswohnungen: In den Baujahren von 1950 bis 1974 kostete der Quadratmeter Wohnraum im ersten Halbjahr 1630 Euro, das sei ein Plus von 18 Prozent. Für Wohnraum mit einem Baujahr zwischen 1975 und 1995 seien dagegen etwa 2160 Euro für einen Quadratmeter ausgegeben worden, das mache ein Plus von zehn Prozent aus.

In Gebäuden, die von 1996 bis 2019 errichtet wurden, kostete der Quadratmeter derweil 2340 Euro – damit sei er nur ein Prozent teurer als im Jahr zuvor. Solche Preise, betont der Gutachterausschuss, „sind natürlich stark abhängig von der Lage, dem Baujahr, der Bauausführung, der Ausstattung und den besonderen, spezifischen Besonderheiten“.

In den vergangenen sechs Montanen wurden im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 etwa zehn Prozent mehr an bebauten Kauffällen registriert, die Zahl verkaufter Wohnungen liege damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Dagegen seien 15 Prozent weniger an Bauplätzen, aber 16 Prozent mehr an land- und forstwirtschaftlichen Flächen im oberbergischen Kreisgebiet veräußert worden.