„Race across the Alps“Oberberger überquert bei Radrennen zwölf Alpenpässe

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Björn Fischer aus Bergneustadt musste beim „Race across the Alps“ zwischenzeitlich Steigungen von 14 Prozent überwinden.

Björn Fischer aus Bergneustadt musste beim „Race across the Alps“ zwischenzeitlich Steigungen von 14 Prozent überwinden.

Bergneustadt – 525 Kilometer, 14 000 Höhenmeter und zwölf Alpenpässe – all das hat Björn Fischer in 28:40,42 Stunden hinter sich gebracht. Der Bergneustädter hat kürzlich am Radrennen „Race across the Alps“ in Österreich teilgenommen und somit am „härtesten Eintagesrennen der Welt“, wie die Veranstalter das Rennen selbst bezeichnen.

31 Radrennfahrer waren im österreichischen Nauders an den Start gegangen, um sich der sportlich extremen Herausforderung zu stellen. Nicht alle schafften es am Ende auch bis ins Ziel. Fischer aber schon. Als Elfter fuhr er erschöpft aber glücklich über die Linie. Auf der Strecke musste der Bergneustädter gleich mehrere Anstiege hinter sich bringen, die es in sich haben. Dabei überquerte Fischer auch mehrfach die Landesgrenzen.

Hohe Pässe mit niedrigen Temperaturen

Los ging es über den italienischen Reschenpass auf 1450 Metern, anschließend unter anderem über das Stilfser Joch (2797 Meter), den Gaviapass (2652 Meter), runter auf den Aprica Pass (1176 Meter) und wieder rauf auf den Mortirolo (1846 Meter), weiter über den Flüelpass (2399 Meter) in der Schweiz, den Umbrailpass (2501 Meter), und zurück auf den Reschenpass.

„Die hohen Pässe waren eine besondere Herausforderung. Es hat teilweise geregnet und die Temperatur betrug nur zwei Grad“, berichtet der Oberberger, der in der Vergangenheit bereits an Extrem-Radrennen wie dem „Race Across Germany“ teilnahm.

Die sportlichen Grenzen austesten

„Ich möchte meine Grenzen austesten“, berichtet er. Vor der Strecke des „Race across the Alps“ habe er im Vorfeld jedoch den größten Respekt gehabt. Bereits drei Wochen vor dem Start fuhr er mit dem Auto und seinem Rennrad im Gepäck in die Alpen, um die Strecke ein erstes Mal zu besichtigen und abzufahren. „Den größten Respekt hatte ich vor dem Mortirolo. Das ist der vierte Pass auf der Strecke,15 Kilometer lang und mit einer durchschnittlichen Steigung von 14 Prozent“, berichtet Fischer und ergänzt: „Da hat man keine Zeit sich zu erholen.“

Eine zusätzliche Herausforderung für die Teilnehmenden des Radrennens wurde zudem ein Oldtimer-Treckertreffen, das zeitgleich stattfand. An die 100 Trecker fuhren in einer Kolonne teilweise auf der Strecke des Radrennens „Das war am vorletzten Anstieg, wo man sowieso nicht mehr viel Luft hat und jeden Tropfen Sauerstoff braucht.Und dann kam zusätzlich der Dieselrauch dazu, das war nicht ohne“, erzählt Fischer schmunzelnd.

Als Elfter ins Ziel gefahren

Der Bergneustädter ließ sich jedoch nicht unterkriegen und kämpfte sich bis ins Ziel. Jeder, der in Nauders ins Ziel gekommen sei, habe Beifall erhalten, berichtet er. Unterstützt und begleitet wurde Fischer erneut von seiner Frau Sabine, die den Versorgungswagen fuhr. „Viel Pause habe ich aber nicht gemacht, höchstens mal schnell, um etwas zu essen.“ Seit 2018 fährt Fischer im Radsport auch für das Team der Deutschen Kinderkrebsstiftung und macht auf deren Arbeit aufmerksam.

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Und sind die Grenzen des Oberbergers nun erreicht? „Ich glaube noch nicht. Ich bin immer auf der Suche nach Möglichkeiten, mich sportlich noch weiter zu steigern, das reizt mich einfach“, antwortet Björn Fischer.

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