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Vollsperrung und UmleitungDie Arbeiten am Transportsammler Leppetal gehen weiter

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Friedrich-Wilhem Noll vom Aggerverband beobachtet, wie Schachtmeister Stefan Rameil für den Fotografen die Elektroden des Schweißautomaten anlegt.

Oberleppe – Heute morgen werden nach mehrwöchiger Pause über den Jahreswechsel die Arbeiten am neuen Transportsammler durchs Leppetal fortgesetzt. Die Vollsperrung samt Umleitungen gelten damit wieder. Der steile Hang an der Baustellenseite der Straße und Arbeitsschutzvorschriften verhinderten die einspurige Verkehrsführung entlang der Baugrube. Die Baustelle verläuft auf 750 Meter Länge zwischen der Kreuzung Thaler Weg /L 97 der Landstraße Richtung Südwesten folgend bis zur Kreuzung mit der L 98; dort knickt die Röhre in die Gemeindestraße Oberleppe ab und schließt an den bestehenden Kanal an.

40 Jahre alte Leitung nicht mehr intakt

Der ist ab dieser Stelle groß genug, um alle Abwässer weiter Richtung Kläranlage Bickenbach zu transportieren. Oberhalb hat das Kanalrohr nur 30 Zentimeter Durchmesser. Das ist erstens zu klein und zweitens ist die 40 Jahre alte Leitung inzwischen so kaputt, dass gelegentlich nicht nur Wasser nach außen drückt, sondern von außen über defekte Schächte auch Fremdwasser in den Kanal gerät, erläuterte Verbands-Vorstand Prof. Dr. Lothar Scheuer am Dienstag beim Ortstermin, den Grund für die 1,2 Millionen Euro teure Maßnahme.

Noch zu sehen ist mit der gelben Kappe das letzte Rohrstück, das vor der Winterpause verlegt wurde. Heute geht es hier weiter.

Der neue Mischwasserkanal trage nicht nur zur Standortsicherung der Industrie im Leppetal bei, sondern gebe beispielsweise auch der Gemeinde Marienheide noch Möglichkeiten zu weiterer Entwicklung.

Sechs Meter lang ist jedes neue Kanalteil; es besteht aus Polyethylen (PE) und ist innen hell verkleidet: „Dann sieht man bei künftigen Kamerafahrten Beschädigungen besser sagt“ Dr. Uwe Moshage, Abteilungsleiter Abwasser beim Bauherren Aggerverband. Zwischen 3,50 und 4,20 Meter tief werden die Rohre verlegt, jedes mit einem Gefälle von 0,5 Prozent. Ein kleiner Roboter erhitzt und schweißt die Rohre an ihren Enden aneinander. Je nach Außentemperatur ist das im Schnitt nach 12 Minuten erledigt, jede einzelne Schweißstelle wird sofort dokumentiert.

Klärwerk Bickenbach

Das Klärwerk Bickenbach gehört zu den 13 Kläranlagen des Aggerverbands, die auch nach der Umsetzung des Masterplanes bis 2065 in Betrieb bleiben. 17 seiner 30 Klärwerke will der Verband bis dahin schließen und die verbleibenden so umbauen, dass sie die Aufgaben der 17 entbehrlichen übernehmen. In Bickenbach werden derzeit Abwässer aus Gummersbach, Marienheide, Engelskirchen, Lindlar und Wipperfürth gereinigt.

Auch die Abwässer der Leppedeponie (Entsorgungszentrum Metabolon) in Lindlar landen hier. (kn)

Danach wird das Rohr ummantelt, der Boden drumherum verdichtet und die Baugrube aufgefüllt,. Erst danach werden die nächsten sechs Meter ausgehoben und der Vorgang beginnt von vorn, schildern Schachtmeister Stefan Rameil und Bauleiter Oliver Vogt.

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Wegen des zum Teil recht felsigen Untergrunds im Leppetal schafft der Bautrupp in der Regel zwei, höchstens drei Rohre am Tag. Die noch verbleibende Strecke von 300 Meter bis zum Thaler Weg müsste also bis zum anvisierten Abschluss der Arbeiten Ende März zu schaffen sein.