Pläne für Bergisches ForumVier Welten unter einem Dach vereint

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Das Hohenzollernbad an der Moltkestraße soll zum Bergischen Forum werden.

Das Hohenzollernbad an der Moltkestraße soll zum Bergischen Forum werden.

Gummersbach – Geht es nach dem Gummersbacher Kulturausschuss, dann werden die Pläne für ein Bergisches Forum für Wissen und Kultur (BFWK) weiter verfolgt – mit dem Ziel, in einem nächsten größeren Schritt gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis einen Architektenwettbewerb auszuloben.

Im Ausschuss wurde dem Stadtrat einstimmig bei einer Enthaltung eine entsprechende Empfehlung gegeben. Voraussetzung ist ein gleichlautender Beschluss des Kreistags, denn Stadt und Kreis wollen das Bergische Forum gemeinsam auf den Weg bringen. „Dabei ist im BFWK insbesondere ein Saal mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten unter anderem für kulturelle Veranstaltungen zu integrieren“, heißt es in dem Beschluss, den der Gummersbacher Stadtrat fassen soll.

Kultur, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft kommen zusammen

Auf die Bedeutung dieses multifunktionalen Saales ging Bürgermeister Frank Helmenstein im Detail ein. „Die Besonderheit ist, dass vier Welten zusammen kommen: Kultur, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft“, sagte Helmenstein. „Da kann man nicht einen Baustein wegfallen lassen. Dann wäre es kein Bergisches Forum.“

Helmenstein betonte, dass der Saal aus Sicht der Stadt Gummersbach Konzertqualität haben müsse, sodass dort auch symphonische Veranstaltungen, Schauspiel und Ballettveranstaltungen stattfinden können. Und dazu gehören für den Gummersbacher Bürgermeister auch eine Großbühne und ein Bühnenturm. Helmenstein möchte gerne an die 40 Veranstaltungen aus der Theaterspielzeit 2005/06 anknüpfen und eine neue Abostruktur schaffen.

Bürgermeister-Konferenz

Die Ideen für den Umbau an der Moltkestraße waren in der vergangenen Woche auch Thema einer Konferenz von Oberbergs Bürgermeistern. Wie die Sprecherin der Runde, Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber, auf Nachfrage bestätigte, stellten dort sowohl ihr Gummersbacher Kollege Frank Helmenstein als auch Regionale-2025-Geschäftsführer Reimar Molitor die Pläne noch einmal vor.

„Grundsätzlich wird die Idee des Bergischen Forums begrüßt, weil damit mehrere Aufgaben des Kreises, wie die Sanierung des kreiseigenen Hohenzollernbades, die Unterbringung der VHS, der Bibliothek und des Archives gelöst werden. Auch weil wir für diese Lösung Fördergelder erhalten können und dies dann nicht komplett über die Kreisumlage finanzieren müssen“, erklärte Weber.

Was einen möglichen Theaterbetrieb im inzwischen nur noch als Multifunktionsraum firmierenden Bereich angeht, habe Helmenstein deutlich gemacht, dass dafür die Stadt die Räume jeweils anmieten würde. Das heißt: Dem Kreis sollen dadurch keine Kosten entstehen, die im Rahmen der Kreisumlage auch von den anderen Kommunen mitzutragen wären.

Die Bürgermeister-Runde, so Weber, habe die Pläne nur zur Kenntnis genommen: „Wir waren uns einig, dass wir den geplanten Architektenwettbewerb abwarten wollen, um uns ein endgültiges Bild zu machen.“ (kmm)

Befürchtungen, der Kreis müsse einen Theaterbetrieb mitbezahlen, zerstreute er: Die Stadt miete sich in dem Saal ein und kaufe auf eigene Rechnung Veranstaltungen wie Musical oder Oper ein. Der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner machte deutlich, dass Stadt und Kreis ihre Baustellen mit einem einzigen Projekt abräumen könnten und nannte die Kreis- und Stadtbücherei, die Volkshochschule der Stadt, das Stadttheater, das Kreisarchiv, die Kreisbildstelle und die Kreisvolkshochschule. Alle würden unter dem Dach des Bergischen Forums vereint, das in dieser besonderen Konstellation im Rahmen der Regionale 2025 gefördert werden könnte.

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Ursula Anton (FDP) lobte die bisherige Arbeit und fand, dass man auf einem guten und zeitgemäßen Weg sei. Sven Lichtmann (SPD) sagte, dass ein Multifunktionssaal mit der richtigen Ausstattung der richtige Schritt sei und die Chancen erhöhe, zu einer Gemeinsamkeit mit dem Kreis zu kommen.

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