BeleidigungPolizist wegen Streit um Maskenpflicht in Wipperfürth vor Gericht

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Amtsgericht Wipperfürth

Das Amtsgericht in Wipperfürth 

Wipperfürth – Gegen Zahlung von 1500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung hat das Amtsgericht ein Strafverfahren wegen Beleidigung gegen einen Polizisten aus dem Oberbergischen eingestellt.

Der Mann war an einem Sonntag im Oktober 2020 nach Dienstschluss an einer Hückeswagener Bäckerei vorgefahren, um dort Brötchen zu kaufen. Im Laden verweigerte er das Tragen einer Maske. Von dieser Pflicht sei er damals ärztlich befreit gewesen, erklärte der Mittfünfziger im Prozess. Atteste hatte er dem Gericht als Beweismittel vorgelegt.

Bäckerei-Verkäuferin wollte ihn nicht bedienen

Dienstlich habe er sich seinerzeit mit den Details der Corona-Schutzvorschriften befasst – und das damalige Regelwerk habe eben keine Pflicht statuiert, die Befreiungsbescheinigung bei jedem Ladenbesuch vorzuzeigen.

Die beiden Bäckerei-Mitarbeiterinnen gingen auf diese Diskussion nicht ein – sie lehnten es ab, den Mann ohne Maske zu bedienen. Eine andere Kundin löste den Konflikt schließlich dadurch, dass sie das Geld des Polizisten nahm und ihm die Brötchen vor die Tür brachte.

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Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, nach denen der Oberberger eine der Frauen als „Nazi“ beschimpft und sie gefragt habe, ob sie Hitlers Tochter sei, erhärteten sich im Prozess nicht.

Er habe sich stets gegen Diskriminierung engagiert, beteuerte der Angeklagte vor Gericht. Der Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage stimmte er ebenso zu wie Staatsanwaltschaft und Gericht. (sfl)

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