Pride WeekEin neuer Platz für Toleranz in Gummersbach

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OB Pride Bank (1)

Ein buntes Zeichen für Toleranz setzt die Bank in der Bücherei.   

Gummersbach – Nicole Yildiz und Sohn Sinan (14) sind vor allem wegen des Sommerleseclubs gekommen, beteiligen sich aber gern an der Aktion im Rahmen der Pride Week. „Liebe ist bunt“, schreibt die Frau vom Steinberg auf die Rückenlehne der Bank. „Ich finde es toll, dass in Oberberg auf das Thema aufmerksam gemacht wird“, sagt Yildiz.

Oberbergische Aktion findet bundesweit Nachahmer 

Die „youngcaritas“ Oberberg und die Stadt Gummersbach beteiligten sich am Dienstag mit einer kreativen Initiative an der Woche im Dienste der Aufklärung über sexuelle Vielfalt. Mitarbeiterinnen der Kreis- und Stadtbücherei und ihre Kundschaft bemalten gemeinsam eine Holzbank, die dort künftig für Toleranz werben wird.

Young-Caritas, die Plattform des Caritasverbandes für das soziale Engagement junger Menschen , wird von Sabrina Bertram geleitet. Einer ihrer Vorgänger hatte die Idee für die Aktion „Platz für Toleranz“. Weitere selbstbemalte Bänke stehen bereits in der Bergneustädter Moschee, in der Bernberger Kita Krümelkiste, in den Gummersbacher Jugendzentren und inzwischen in insgesamt 50 Einrichtungen in ganz Deutschland, denn das oberbergische Konzept hat bundesweit Nachahmer gefunden.

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Bücherei wurde zum Ort eines „bunten“ Nachmittags

Dass die Gummersbacher Bücherei der geeignete Ort für solch einen „bunten“ Nachmittag ist, erkannte Sabrina Bertram, als sie auf das Bücherregal aufmerksam wurde, das in der Bücherei eigens dem Thema LGBTQ gewidmet ist, also den Varianten „queerer“ Sexualität.

Katharina Scholl, stellvertretende Leiterin der Bücherei, berichtet, dass das Angebot vor einem Jahr eingerichtet wurde und auf Interesse stößt. Sie zieht den Titel „Love , Victor“ heraus, der auf einer Streaming-Serie basiert. „Viele junge Leute werden auf diesem Weg auf das Thema aufmerksam“, sagt Scholl. „Wir wollen ihnen zeigen: Es ist in Ordnung, wie Du bist.“

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Sabrina Bertram von der Caritas sagt: „Natürlich gibt es ein queeres Leben in Oberberg. Es gibt aber keine Angebote für diese jungen Leute.“ Die Pride Week soll ein neues Bewusstsein für die Vielfalt schaffen. Und vielleicht, hofft Bertram, ist man in Oberberg schon weiter als vor zehn Jahren. „Damals“, erinnert sie sich, „wurde ein lesbisches Paar auf meinem Gymnasium von der Schulleitung ermahnt, weil sie sich auf dem Schulhof geküsst hatten.“

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