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Reichshof-WildbergerhütteFlüchtlinge statt Forensik in ehemaliges Munitionsdepot?

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Wildbergerhütte – Bei einem Ortstermin haben sich Vertreter der Bezirksregierung Köln am Freitagvormittag vom Eigentümer, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), das Gelände des ehemaligen Munitionsdepots in Reichshof-Wildbergerhütte zeigen lassen. „Der Termin war Teil einer Rundreise, bei der unsere Mitarbeiter auf der Suche nach geeigneten Standorten eine ganze Reihe von Immobilien der Bima besucht haben“, erklärt Freia Johannsen von der Bezirksregierung. Konkrete Planungen für den Reichshofer Standort gebe es nicht, betont sie.

In Wildbergerhütte zeigten die Vertreter der Bezirksregierung allerdings nicht nur Interesse an den vorhandenen Gebäuden des alten Depots, sondern auch an den zugehörigen Freiflächen. Ob es dabei auch um die Suche nach einem Platz zur Errichtung eines Containerdorfs ging, wie sie die Bezirksregierung in einer Verfügung aus der vergangenen Woche angekündigt hatte, konnte Johannsen nicht beantworten.

Beim Termin dabei war auch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies. „Ich hatte durch Zufall davon erfahren“, erzählte Gennies. Vor Ort, so der Bürgermeister, habe er den Vertretern der Bezirksregierung den Landschaftsplan Wiehltalsperre in die Hand gedrückt – verbunden mit dem Hinweis, dass aus seiner Sicht aus Gründen des Naturschutzes weder eine Nutzung der Gebäude noch eine Bebauung auf dem Gelände zulässig sei.

Reichshofs Bürgermeister nahm Bezug auf jene rechtskräftigen Festsetzungen des Landschaftsplans, die die Bezirksregierung im vergangenen Jahr nicht beanstandet hatte. Schon damals hatte die Bezirksregierung allerdings auch darauf hingewiesen, dass die Naturschutzausweisung Baumaßnahmen nicht völlig ausschließe. Eine Befreiung könne beantragt werden, wenn es ein überwiegendes öffentliches Interesse gebe.

Unklar bleibt, welche Konsequenzen der Hinweis hat – nicht nur für die nach wie vor vorhandenen Forensik-Pläne, sondern auch für eine Flüchtlingsunterkunft. Derweil gibt es zur Forensik nichts Neues. „Das Prüfungsverfahren für einen Standort im Landgerichtsbezirk Bonn ist nach wie vor nicht abgeschlossen“, erklärt Christoph Meinerz, Sprecher des zuständigen NRW-Gesundheitsministeriums.