Nach 33 JahrenPizzeria in Wildbergerhütte hat nun neue Betreiber

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Betriebsübergabe: Enzo und Angela Chimenti (links) haben die die Pizzeria an Roberta Leo und Antonio Veneri (2.u.3.von rechts) übergeben. Mit dabei: Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies (3.v.l inks) und Katja Wonneberger-Kühr (rechts).

Betriebsübergabe in Wildbergerhütte, (v.l.) Enzo und Angela Chimenti, Bürgermeister Rüdiger Gennies, Roberta Leo, Antonio Veneri und Katja Wonneberger-Kühr

Nach 33 Jahren haben Enzo Chimenti und seine Frau Angela in Wildbergerhütte die „Pizzeria bei Enzo“  mit vielen Gästen an ihre Nachfolger Roberta Leo und Antonio Veneri übergeben.

Am Freitagabend haben Enzo Chimenti und seine Frau Angela im Kreise von Familie, Freunden und Bekannten nach fast 33 Jahren Pizzeria „bei Enzo“ die Betriebsübergabe an ihre Nachfolger Roberta Leo und Antonio Veneri gefeiert. Bis spät in die Nacht waren das Restaurant und der Außenbereich unter dem großen Dach der ehemaligen Tankstelle zum Bersten gefüllt. Unter den Gästen waren auch der Reichshofer Bürgermeister Rüdiger Gennies und Katja Wonneberger-Kühr, Leiterin der Kur- und Touristinfo.

Angela Chimenti erinnerte sich, dass ihr Mann in den 80er Jahren eine Videothek im Nachbarhaus betrieben habe. Einmal sei ein Kunde gekommen und habe gesagt: „Enzo, mach doch besser eine Kneipe auf.“ Dieser Satz habe ihn nachdenklich gestimmt, bis sein Entschluss feststand: „Nein, ich mache eine Pizzeria.“ Die wurde dann im Februar 1989 eröffnet. Allerdings seien italienische Restaurants zu dieser Zeit noch nicht so in Mode gewesen und viele hätten gesagt: „Mafiatorte essen wir nicht.“

Umzug in die alte Tankstelle

Trotz aller Anfangsschwierigkeiten hatte sich die Pizzeria im Ort ein paar Häuser weiter auf der Siegener Straße etabliert. „Zehn Jahre später habe ich gehört, dass die alte Tankstelle zu verkaufen ist“, berichtete Enzo. Nach dem Umbau wurde der Betrieb dort übergangslos fortgeführt. Seine Frau erinnerte sich, dass ihre drei Töchter in dem Restaurant aufgewachsen sind. Als Kleinkinder hätten sie bei den Gästen auf dem Schoß gesessen, später hätten sie gekellnert oder den Telefondienst übernommen: „Wir sind so dankbar für diesen Einsatz – das haben sie selbst während des Studiums noch gemacht.“

Die älteste Tochter Geraldina hatte zur Überraschung für ihre Eltern eine Rede vorbereitet, in der sie die mehr als drei Jahrzehnte Revue passieren ließ. Anfangs hätten die Gäste noch Schnitzel mit Pommes bestellt, doch habe sich das schnell geändert. Die Telefonnummer 7456 sei weit über den Ort hinaus bekannt geworden – bis hin nach Bayern.

Alles, was schön ist, hat auch mal ein Ende
Angela Chimenti

Lachend erzählte Geraldina, dass einmal ein Kunde angerufen und 15 Pizzen bestellt habe, die prompt gebacken wurden. Einige Zeit später sei ein erneuter Anruf gekommen: „Wo bleiben meine Pizzen?“ – „Die sind fertig, wir warten auf Sie.“ Da habe sich herausgestellt, dass der Mann aus Erding gegoogelt und bei der ersten Pizzeria bestellt habe, die ihm angezeigt worden sei: „Der Arme konnte hungrig ins Bett gehen und wir mussten die alle aufessen.“

„Alles, was schön ist, hat auch mal ein Ende“, sagte Angela Chimenti mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Jetzt will sich das Paar um die nächste Generation kümmern – eine anderthalbjährige Enkelin gibt es schon und auch bei Teresa hat sich Nachwuchs angekündigt. „Und wir reisen nach Italien“, ergänzte Enzo. Bis zum 23. Dezember gibt es noch Gerichte unter der bisherigen Leitung, ab Ende Januar heißt es „da Roberta“. „Bei uns wird es Cucina Cilentana geben – süditalienische Küche aus Cilento an der Amalfiküste“, kündigte Leo an: „Mit der Sonne im Herzen.“

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