Schießsport in ReichshofKyffhäuser-Kameradschaft ist eine Herzenssache

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Beim Tag der offenen Tür im Schießstand der Kyffhäuser-Kameradschaft durfte sie jeder unter Aufsicht und Anleitung an den Gewehren probieren. Die Gemeinschaft wurde 1928 in Reichshof-Brüchermühle gegründet.

In Reichshof-Brüchermühle hatte die 1928 gegründete Kyffhäuser-Kameradschaft zu einem Tag offenen Tür in ihren Schießstand eingeladen.

Seit 1928 besteht in Reichshof-Brüchermühle eine der wenigen Kyffhäuser-Kameradschaften in Deutschland. Sie sucht verstärkt neue Mitglieder.

1786 gründete sich der Kyffhäuserbund aus dem Bedürfnis, aus dem Krieg heimgekehrte und versehrte Soldaten, aber auch Witwen und Waisen gefallener Ehemänner und Väter, zu unterstützen. Zu Hochzeiten gehörten dem Bund drei Millionen Mitglieder an, er unterhielt rund 36 Pflegeheime und Krankenhäuser. Zahlen, von denen der Kyffhäuserbund heute nur träumen kann.

Im Dritten Reich wurde der größte soziale Bund in Deutschland verboten, das Vereinsvermögen sowie die Pflegeheime und Krankenhäuser wurden konfisziert. Nach der Neugründung 1949 fing der Kyffhäuserbund bei null an. „Heute sind es bundesweit noch rund 30 000 Mitglieder, es werden von Tag zu Tag weniger“, berichtet Bernd Wagner von der Kyffhäuser-Kameradschaft in Brüchermühle. „Viele der Ortsvereine können sich nicht mehr halten. Allein seit Beginn dieses Jahres mussten fünf Vereine im Landesverband Rheinland die Segel streichen.“

Reichshofer Kameradschaft steht im Vergleich zu anderen ganz gut da

Die Reichshofer Kameradschaft hatte zu einem Tag der offenen Tür mit einem Pokalschießen für jedermann eingeladen, um sich und den Verein wieder präsenter zu machen. Denn im Vergleich zu vielen anderen stünde die Kyffhäuser-Kameradschaft, 1928 gegründet, noch gut da: Sie zählt 56 Mitglieder und nimmt im Schießsport an Wettkämpfen bis hin zu Bundesmeisterschaften teil.

„Zu Spitzenzeiten hatten wir 130 Mitglieder“, blickt Schießwart Wagner zurück. „Ohne das Sportschießen gebe es uns aber schon lange nicht mehr.“ Neue Mitglieder seien daher sehr willkommen. Für ihn sei die Kyffhäuser-Kameradschaft seit 1971 eine Herzensangelegenheit. „Im Verein herrscht viel Harmonie.“

Die Kyffhäuser Kameradschaft ist Bernd Wagner eine Herzensangelegenheit

1988 übernahm Wagner das Amt von seinem Vater, seit 1994 ist er zudem Landesschießwart. Seit 1958 steht der Schießstand am heutigen Platz, seit Ende der 80er Jahre ist der Verein Eigentümer des Geländes. Wagner: „Es ist unsere Pflicht, den Schießstand zu erhalten, zu pflegen und dafür Sorge zu tragen, dass alle gesetzlichen Auflagen erfüllt werden.“

Das Training findet dienstags ab 19 Uhr am Luftgewehr und sonntags, 9.30 bis 12.30 Uhr, am Luft- und Kleinkalibergewehr statt. Das Training am Luftgewehr ist ab zehn, am Kleinkalibergewehr ab 14 Jahren möglich. Dabei werde die Sicherheit immer großgeschrieben, betont Vorsitzender Björn Brandenburger. „Jeder von uns kommt am Ende des Tages gesund nach Hause.“

Interessierte sind willkommen

Wer Interesse am Schießsport und der Kyffhäuser-Kameradschaft hat, kann sich bei Bernd Wagner unter (02296) 89 76 melden oder zum Training an den Schießstand, Am Dreieck 24b, kommen.

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