Diskussion in der PolitikÜberlaufbecken in Lindlar bleibt auch bei Starkregen trocken

Die Lennefe und das Becken im Hintergrund.
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Lindlar – Seit Jahren haben nicht nur die Lindlarer Politiker bemerkt, dass das großen Regenüberlaufbecken hinter der Kläranlage gegenüber dem Eingang zum LVR-Freilichtmuseum, selbst bei starkem und langem Regen trocken blieb.
Die Gemeinde hatte mehrfach beim zuständigen Aggerverband nachgefragt, das Thema sei dort aber offenbar nicht ernst genommen, kritisierte Dr. Clemens Krieger (CDU) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wasser und Abwasser. Dort erläuterte Dr. Uwe Moshage, Leiter der Abteilung Abwasser beim Aggerverband die technische Funktion und die Hintergründe des Überlaufbeckens.

Am Becken steht eine Infotafel, die die Funktion erklären soll.
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Es sei kein Hochwasserrückhaltebecken, betonte der Fachmann, sondern vor 30 Jahren im Zusammenhang mit der Kläranlage geplant worden. Aus dem Mischwasserkanal sollte das Wasser zuerst in das Regenauffangbecken, dann in das Überlaufbecken, dann in die Kläranlage und schließlich wieder in die Lennefe.
Doch für das Überlaufbecken sei vor der Kläranlage kein Platz gewesen. Daher sei es im Nachgang angeordnet worden.
Die Aufgabe sei es, das Schmutzwasser mechanisch durch Ablagerung zu reinigen. Das Problem bei dem Überlaufbecken sei die Schwelle von der das Wasser von der Lennefe in das Becken gelange.
Zulauf liegt höher als geplant
Darüber sei ein Zaun, der auch als Rechen fungiere. Doch der Zulauf liege 15 bis 20 Zentimeter höher als im Entwurf vorgesehen. Die Sohle habe sich verändert, das könne verschiedene Ursachen haben.
Untersuchung
Das Überlaufbecken an der Lennefe gehört zur Kläranlage in Lindlar. Ob es dafür überhaupt noch benötigt wird, soll nun untersucht werden.Bis zum ersten Halbjahr 2023 sollen die Ergebnisse vorliegen, so der Aggerverband. Das soll dann auch wieder im Fachausschuss vorgestellt werden.
Am Becken steht eine Infotafel, die die Funktion erklären soll. Dass das Becken auch bei viel Regen nicht voll läuft, ist immer wieder in der Diskussion.
Aber die Beobachtung der Politiker, dass selbst bei starkem Regen und entsprechend höherem Pegel der Lennefe kein oder nur wenig Wasser in das Becken gelange sei richtig. Das allerdings sei ja auch nicht die Funktion, denn es sei nicht für den Hochwasserschutz konzipiert worden. Allerdings stimmten Theorie und Praxis in diesem Falle nicht überein. Von den damaligen Berechnungen her funktioniere die Anlage.
Es seien jetzt Untersuchungen in Auftrag gegeben worden, um zu prüfen, ob die Funktion als Überlaufbecken für die Kläranlage unter den jetzigen Bedingungen überhaupt noch erfolge und erforderlich sei.
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Die Ergebnisse würden im ersten Halbjahr 2023 vorliegen, dann berichte er gerne über die Ergebnisse. Dann müsse überlegt werden, wie mit dem Becken weiter verfahren werden, der Hochwasserschutz sollte dabei in die Überlegungen mit einbezogen werden, appellierten die Politiker. Denkbar sei, die Lennefe durch das Becken zu leiten, so Uwe Moshage.
Die Umsetzung der EU-Wasserrichtlinie müsse berücksichtigt werden und die ökologischen Auswirkungen auch, sagte er auf Nachfrage von Florian Schöllnhammer (Grüne). Er habe viel Neues erfahren und das sei gut so, kommentierte Karl Tym den Vortrag